Der Förderverein Schloss Dätzingen e. V.
veranstaltet im Rahmen der Schlossgespräche den
Festvortrag von Dr. Thomas Freller
Die Johanniter in Dätzingen – Geschichte, Ereignisse, Persönlichkeiten
im Maltesersaal von Schloss Dätzingen.
Der Saal ist ausgebucht. Wir können daher leider keine Anmeldungen mehr entgegennehmen.
Im Jahr 1263 schenkte Ritter Ulrich von Tatichingen seinen Besitz und das Schloss dem Johanniterorden, der dann bis zum Jahr 1803 540 Jahre lang die Geschichte des Schlosses bestimmte.
Der Förderverein Schloss Dätzingen e. V. nimmt das 950-jährige Jubiläum zum Anlass für den Festvortrag von Dr. Thomas Freller.
Dr. Freller wird sich bei seinem Vortrag auf die Zeit der Malteser im Schloss konzentrieren.
Der Vortrag beabsichtigt, einen Streifzug von der erstmals 1263 nachgewiesenen Präsenz der Johanniter in Dätzingen bis zur Aufhebung der Doppelkommende Rohrdorf-Dätzingen in den Wirren der Mediatisierung und Säkularisation am Beginn des 19. Jahrhunderts zu unternehmen. Historischer und politischer Hintergrund dieser tour de force durch die Zeiten ist die Entwicklung der Johanniter bzw. Malteser von einer zunächst primär der Pilger- und Armenversorgung dienenden Organisation des Hochmittelalters zum aristokratisch orientierten und dominierten Geistlichen Ritterorden mit eigenem Staat. Die Geschichte Dätzingen spiegelt diese Veränderungen und Abweichungen vom ursprünglichen Ordensgelübde wider.
In diesem Zusammenhang müssen auch mit der Kommende verknüpfte, weit über regionale Belange wirkende Persönlichkeiten wie Georg Bombast von Hohenheim, Franz Christoph Sebastian von Remchingen und Johann Baptist von Flachslanden beleuchtet werden; gerade letzterer besaß für die architektonische und künstlerische Ausgestaltung des Sitzes der Kommende große Bedeutung. Seine schillernde Persönlichkeit führt uns darüber hinaus in die Kabinette der „großen“ Politik und auch in die Gefilde zeitgenössischer künstlerischer und geistesgeschichtlicher Avantgarde. Ein Blick auf die Hintergründe des Endes der Besitzungen der Malteser in Württemberg und damit auch der Aufhebung der Kommende Dätzingen beendet diese Zeitreise über sieben Jahrhunderte.
Dr. Freller wird in seinem Vortrag erstmals den Künstler der Veduten im Maltesersaal nennen.
Mit Thomas Freller haben wir einen herausragenden Kenner der Geschichte des Malteserordens gewonnen.
Dr. Thomas Freller, geb. 1964 in Wiesbaden, studierte an den Universitäten von Mainz und Granada (Spanien) Mittlere und Neuere Geschichte, Germanistik und Buchwesen und arbeitete bisher als Dozent an den Universitäten/Hochschulen von Malta, Daugavpils (Lettland), Mainz, Aalen und Schwäbisch Gmünd. Er unterrichtet zurzeit deutsche Sprach- und internationale Kulturwissenschaft an der Hochschule von Aalen, ist Visiting Lecturer an der University of Malta und publizierte bisher etwa 40 deutsch-, englisch- und italienischsprachige Monographien über die abendländischen Ritterorden, das Pilgerwesen und verschiedene Regionen des Mittelmeers.