In der Broschüre zum 50-jährigen Jubiläum der Gemeinde Hirschberg finden Sie unter der Rubrik Sehenswürdigkeiten auch Informationen über die ehemalige Synagoge Leutershausen.
Bereits 1553 finden sich im kurpfälzischen Schirmgeldregister erste Nachweise jüdischen Lebens in unserer Gemeinde: „Jakob Jud zu Luttershausen“ (Leutershausen) und „Abraham und Jakob Jud zu Großsachsenheim“ (Großsachsen).
Im Jahr 1864 lebten rund 165 jüdische Männer, Frauen und Kinder in Leutershausen. In diese Zeit fällt auch der Bau der Synagoge. Nach der Grundsteinlegung im Jahr 1867 wurde sie ein Jahr später, 1868, feierlich eingeweiht. In den folgenden Jahrzehnten ging die Zahl der Gemeindemitglieder stetig zurück. Der industrielle Aufschwung führte zu einer Abwanderung in die Städte, insbesondere Mannheim, und weitere wanderten in die USA aus, wo bereits Verwandte lebten, was die Einwanderung erleichterte. Mit dem Erstarken des Nationalsozialismus nahmen Repressionen zu, so dass die meisten der noch verbliebenen jüdischen Familien Leutershausen und Großsachsen verließen. Am 4. April 1938 verkaufte die jüdische Gemeinde die Synagoge für 4.500 Reichsmark an die politische Gemeinde.
Während des Zweiten Weltkriegs diente die ehemalige Synagoge als Lazarett sowie als Lager für Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter. 1950 wurde sie Eigentum der Jewish Restitution Successor Organization, bevor sie 1955 in Privatbesitz überging und als Lager und Druckerei genutzt wurde.
1985 - 10 Jahre nach dem Zusammenschluss von Leutershausen und Großsachsen - erwarb die Gemeinde Hirschberg das Gebäude. 1996 wurde die Restaurierung beschlossen, und 2001 wurde das Gebäude als „Haus der Kultur und Begegnung“ wiedereröffnet.