Dieses Jahr feiert die Interessensgemeinschaft Schwetzinger Vereine (IGSV) ihr 50-jähriges Bestehen – ein Grund, Rückblick zu halten und auch einen Blick auf die gegenwärtige Arbeit und in die nächste Zukunft zu werfen.
Die IGSV wurde gegründet als Kommunikationsplattform für die Vereine. Sie vertritt die Interessen ihrer Mitglieder gegenüber der Stadt und anderen Institutionen und begreift sich als Bindeglied zwischen Kommune, Verwaltung, Stadtmarketing. Konkret gehören seit Anbeginn zu ihren Aufgaben sinnvolle Terminabstimmungen sowie die Koordination und Vernetzung der einzelnen Mitglieder untereinander und Absprachen bei Jubiläumsglückwünschen.
Heute versteht sich die IGSV nicht mehr als einfacher Zusammenschluss von Vereinen, sondern als Dachverband für die Vereine. Derzeit sind etwa zwei Drittel der Schwetzinger Vereine Mitglieder der IGSV. „Wir wollen unser Jubiläumsjahr dazu nutzen, unser Dienstleistungsangebot für die Vereine weiter auszubauen“, erklärt Simon Abraham, der Vorsitzende der IGSV, bei einem Gespräch mit unserer Zeitung. Im Vordergrund stehe die weitere Vernetzung der Vereine, um Synergieeffekte zu erzielen. Dazu gehören gemeinsame Aktionen, Workshops und Beratungen, aber auch die gegenseitige Unterstützung bei der Vereinspflege und bei Veranstaltungen. So könne man voneinander lernen und fachlichen Austausch pflegen, sagte Abraham.
Bereits in Arbeit ist die verstärkte digitale Kommunikation der IGSV und ihrer Mitgliedervereine. Man möchte „die Kommunikation auf neue Füße stellen“, so Abraham. Fertig ist bereits das neue Logo - passend zum Jubiläum. Ein neues Corporate Design ist – in Zusammenarbeit mit zwei örtlichen Agenturen - im Entstehen, ebenso wie die neue Webpräsenz. Aus Gründen der flexiblen Erreichbarkeit und der Nachhaltigkeit wird eine „digitale Geschäftsstelle“ eingerichtet, die über die Homepage erreichbar sein wird.
Jens Rückert, der stellvertretende IGSV-Vorsitzende, hob hervor: „Für uns ist es elementar, dass wir Kooperationspartner der Stadtverwaltung sind.“ So verdoppelte die Stadt im letzten Jahr die Zuschüsse für Vereine, die in der Jugendarbeit tätig sind. Es wurde ein Jugendschutzkonzept erarbeitet, wobei Trainer und Betreuer von Kindern und Jugendlichen ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen müssen. Jens Rückert machte auf einen von der IGSV initiierten Impulsvortrag von Dr. Sabine Hamann, der Direktorin des Staatlichen Schulamts Mannheim, aufmerksam. Hierbei gehe es um das neue Gesetz zur ganztägigen Förderung von Kindern im Grundschulalter (Ganztagsförderungsgesetz - GaFöG), das im nächsten Jahr in Kraft trete.
Ein besonderes Anliegen Rückerts sind Inklusion von behinderten Menschen und die Integration von Geflüchteten. Workshops sollen Hilfestellungen leisten, um Ängste abzubauen, um die gesellschaftliche Teilhabe dieser Menschen zu fördern. „Bei akuten, sozial wichtigen Themen sehen wir uns als Kommunikator, als Hilfesteller für die Vereine“, erklärte Rückert.
Das Vorstandsduo Abraham / Rückert freut sich, dass die IGSV in der neuen Bürgermeisterin Lisa Schlüter eine einfühlsame Unterstützerin gefunden hat. Ihr sind die Aufgaben Familie, Kultur, Senioren, Sport zugeordnet – und damit ist sie die richtige Ansprechpartnerin im Rathaus.
Ehrenamt wird großgeschrieben. Die Mitarbeitenden der IGSV arbeiten ehrenamtlich. Das ehrenamtliche Engagement spart nicht nur Kosten ein, sondern wird als Säule des gesellschaftlichen Zusammenhalts sichtbar und wertgeschätzt. Nach der Jubiläumsfeier für Mitglieder im April und dem Spargelanstich sowie dem Spargelsamstag, an dem die Vereine Stände hatten, wird die IGSV in Kooperation mit dem Schwetzinger Stadtmarketing an einem „Tag der Vereine“ anlässlich des Schwetzinger Herbstes wieder aktiv sein. Geplant ist ein „Schaufenster der Vereine“ als Veranstaltung in und rund um das Lutherhaus und die Kleinen Planken. Fest steht auch schon das Bewegungsfest zum 11. Geburtstag der Bewegungs- und Begegnungsanlage „alla hopp!“ bei der Sternallee am 11. Juli.
Rückert lobte die enge Zusammenarbeit mit dem Förderverein Städtepartnerschaft. Die IGSV sei eingeladen, bei einem Stadtfest in der französischen Partnerstadt Lunéville am 6. September teilzunehmen. Er berichtete mit großer Zufriedenheit, dass bereits im letzten Jahr Jugendliche verschiedener Schwetzinger Vereine beim Internationalen Jugendsporttreffen in der ungarischen Partnerstadt Pápa mitmachten. Man kann sagen: In Schwetzingen geht was – und da sind die Vereine eifrig dabei, zur Freude der Einheimischen und Besucher! (rw)