Heute blenden wir 32 Jahre zurück: Am 3. Mai 1993 beschloss der Gemeinderat nach ausführlicher und heftiger Diskussion das städtebauliche Konzept des Scharnhauser Parks. Eine große Mehrheit votierte für den von der Stadtverwaltung favorisierten Entwurf des Planer-Duos Alban Janson und Sophie Wolfrum. Der strenge, klar gegliederte und für 9.000 Einwohner geplante Städtebau stieß auch auf Kritik. Die Grünen und die damals aktive Arbeitsgruppe Lebensraum Ostfildern (ALO) wollten es viel kleiner. Eine Zunahme der Bevölkerung in dieser Höhe fördere die Aggressivität, meinten sie und führten auch ökologische Bedenken an. Aber der Scharnhauser Park wurde nach dem Entwurf von Janson/Wolfrum so gebaut, wie wir ihn heute kennen, und er ist der familienfreundliche Öko-Vorzeigestadtteil Ostfilderns geworden.
Erst Jahre später machte die Stadtverwaltung den 3. Mai 1993 zum Gründungsdatum des Scharnhauser Parks, denn man wollte doch auch irgendwann mal ein Jubiläum feiern. In der Hektik der Planungen hatte man nämlich so etwas wie einen „ersten Spatenstich“ oder ein offizielles Gründungsfest ganz vergessen. So wurde eine schlichte Gemeinderatssitzung, von der es nicht einmal ein Foto gibt, zum Gründungsereignis des größten Projekts in der Geschichte Ostfilderns.