Heute blenden wir 42 Jahre zurück: Am 16. Mai 1983 wurden die Planunterlagen zu Flughafenerweiterung und Autobahnverlegung öffentlich ausgelegt. Zwei Monate lang konnte die Bürgerschaft Einsicht in die Pläne der Flughafen Stuttgart GmbH und des Autobahnamts Baden-Württemberg nehmen.
1967 hatte sich der Kommunale Arbeitskreis Flughafen (KAF) gegründet, und bereits 1976 hatte unser Gemeinderat sein Votum gegen den weiteren Ausbau des Stuttgarter Flughafens abgegeben. Es war das große Thema der jungen Stadt, denn man befürchtete durch die Verlängerung der Start- und Landebahn um 1,4 Kilometer nach Osten vor allem erheblich mehr Lärm. Scharnhausen und Nellingen waren am meisten betroffen. OB Gerhard Koch stand an der Spitze der Ausbaugegner, und er hatte viele Bürger hinter sich. Im August 1983 waren fast 5.000 Einsprüche aus Ostfildern eingegangen.
Doch alle Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss scheiterten: 1990 wurde er rechtskräftig, 1992 war die Autobahn verlegt, und 1995 ging die verlängerte Start- und Landepiste in Betrieb. Aber immerhin konnten Ausgleichszahlungen für Renaturierungsprojekte und für die Landwirtschaft erstritten werden. Zudem gab es Zuschüsse für Lärmschutzfenster bei stark betroffenen Häusern.
Die späteren, allerdings noch recht vagen Pläne für eine zweite Start- und Landebahn konnten 2008 durch den frühen und massiven Protest der Bevölkerung verhindert werden.