Heute blenden wir 22 Jahre zurück: Am 18. September 2003 berichtete die Stadtrundschau über die Vollendung des „Rahmenkonzepts Lebensraum Filder“. Als feierlicher Schlusspunkt für insgesamt 30 ökologische Maßnahmen wurde am Körschufer beim Scharnhauser Schlössle eine Tafel über die Renaturierung der Körsch enthüllt. „Lebensraum Filder“ war der Titel für die Ausgleichsmaßnahmen, die im Rahmen des Ausbaus des Stuttgarter Flughafens ergriffen wurden. Insgesamt elf Millionen Euro konnten in Ostfildern investiert werden.
Seit 1992 bemühte sich die Stadtverwaltung um Grundstücke in Scharnhausen, die ökologisch aufgewertet werden konnten. Eines davon war zum Beispiel der Rohrgraben, der 1996 zu einem naturnahen Bach umgestaltet wurde. 2002 wurde dann die Körsch beim Schlössle renaturiert. Nach der Beseitigung eines engen Beton-Stauwehrs aus den frühen 1970er-Jahren gruben schwere Baumaschinen auf etwa 80 Meter Länge eine breite und großzügige „raue Rampe“ mit groben Steinen, die den Fischen eine Wanderung stromaufwärts ermöglichte.
Wenn die Landwirte auf den Fildern ihre Äcker großzügig bewässern können, hat das übrigens auch etwas mit dem Flughafenausbau und der Autobahnverlegung der Jahre 1992 bis 1995 zu tun: Das so genannte „Propellergeld“ als Entschädigung sorgt für günstige Wasserpreise.