
Mit einem stimmungsvollen Festakt feierte der Schützenverein Trossingen am 12. September 2025 sein 50-jähriges Bestehen. Zahlreiche Ehrengäste, Mitglieder, Förderer und Freunde des Vereins waren der Einladung in das festlich geschmückte Schützenhaus gefolgt. Der Abend war geprägt von Rückblicken auf eine bewegte Geschichte, von bewegenden Ehrungen – und von einem starken Blick in die Zukunft. Nach einem Sektempfang begrüßte der 1. Vorsitzende die Gäste offiziell zum Jubiläumsabend. In ihren Grußworten würdigten der stellvertretende Bürgermeister Gustav Betzler, die Sportkreisvorsitzende Margarete Lehmann und Kreisoberschützenmeister Alwin Meicht das langjährige Engagement des Vereins für Sport, Gemeinschaft und Stadtleben. Einen besonderen Höhepunkt bildete der Festvortrag von Ralf Eichhorn, der nicht nur als langjähriges Mitglied, sondern auch als Sohn eines Gründungsmitglieds eine sehr persönliche Perspektive auf die Vereinsgeschichte einbrachte. „Ich war als kleiner Junge schon dabei, wenn am Schützenhaus gebaut wurde“, erzählte Eichhorn mit einem Schmunzeln und setzte damit den Ton für eine mitreißende und emotionale Zeitreise durch fünf Jahrzehnte Vereinsleben.
Von der Holzbaracke zur modernen Schießanlage
Die Geschichte des Schützenvereins Trossingen begann – wie so viele Erfolgsgeschichten – bescheiden: In einer einfachen Baracke ohne Komfort wurde 1964 in der Reservistenkameradschaft der Grundstein gelegt. Mit viel Eigenleistung und Improvisation entwickelte sich daraus 1975 ein eigenständiger Verein mit heute rund 130 Mitgliedern. Höhepunkte wie das erste Maifest 1972 oder das erste Königsschießen im Gründungsjahr prägen die Vereinsgeschichte bis heute. Die 1980er-Jahre standen im Zeichen des Bauens. Allein zwischen 1988 und 1990 leisteten Mitglieder über 16.000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit für die Erweiterung der Schießstände – ein Kraftakt, der den Verein bis heute trägt. Und auch sportlich war man erfolgreich: Ralf Eichhorn war 1990 der erste Trossinger Schütze bei der Deutschen Meisterschaft.
Fernreisegruppe, Jugendförderung und neue Generationen
In den 1990er-Jahren erlebte der Verein einen Mitgliederboom. Neue Traditionen entstanden – darunter auch die legendäre Fernreisegruppe, die den Verein unter anderem nach Barcelona, Sardinien und in die Toskana führte. „Diese Reisen waren mehr als Ausflüge“, so Eichhorn. „Sie waren gelebte Gemeinschaft.“ Die Umbenennung in „Schützenverein Trossingen e.V.“ brachte frischen Wind – bei gleichbleibend starken Wurzeln. Auch Krisenzeiten wie die Corona-Pandemie ab 2020 meisterte der Verein mit Kreativität und Zusammenhalt. Heute blickt man optimistisch nach vorn: Mit ambitionierten Projekten wie dem Bau eines 100-Meter-Standes und der Sanierung der Hochblenden wird in die Zukunft investiert – getragen von einer aktiven Jugend und einem starken Gemeinschaftsgefühl.
Große Ehrungen für langjährige Mitglieder und treue Partner
Ein emotionaler Schwerpunkt des Abends waren die Ehrungen. Ausgezeichnet wurden u.a. Gründungsmitglieder, langjährige Funktionsträger und Unternehmen, ohne die der Verein nicht das wäre, was er heute ist. Jürgen Neipp, Walter Flemming, Hans-Joachim Schmaland, Gerhard Eichhorn und Hans-Jürgen Eichhorn wurden für jeweils 50 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet – teils begleitet von der Goldenen Verdienstnadel des Deutschen Schützenbundes. Besonders hervorgehoben wurde das Engagement von Hans-Joachim Schmaland als langjährigem Hausmeister und Organisator – und von Hans-Jürgen Eichhorn, der über Jahrzehnte hinweg in führenden Ämtern tätig war und heute zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Ebenso wurden verdiente Unterstützer aus Wirtschaft und Stadtleben gewürdigt. Die Firma Straßenbau Walter KG, die seit Jahrzehnten mit Maschinen, Manpower und Herzblut hilft, erhielt das Abzeichen für wertvolle Unterstützung in Gold – ebenso wie die Stadt Trossingen und die Volksbank Trossingen. Die Vakuum Härtetechnik Schwer wurde für ihr Engagement mit dem silbernen Ehrenzeichen ausgezeichnet.
Ein Verein mit Herz – und Zukunft
Am Ende des Festakts bedankte sich der Vorsitzende bei allen Anwesenden und besonders bei jenen, die die Geschichte des Vereins seit der ersten Stunde mitgeschrieben haben. Mit Humor, Herz und großer Dankbarkeit klang der Abend in geselliger Runde aus. „Wenn wir eines in 50 Jahren gelernt haben“, schloss Ralf Eichhorn seinen Vortrag mit einem Augenzwinkern, „dann das: Beim Schützenverein Trossingen geht uns niemals das Pulver aus.“