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Aus den Rathäusern

50 Jahre Senioren- und Krankenpflegeverein Altdorf e. V.

Der Verein blickt zurück 140 Mitglieder und Gäste feierten in fröhlicher Stimmung am vergangenen Freitag das 50-jährige Vereinsjubiläum. ...
Foto: Fotos: SKV Altdorf

Der Verein blickt zurück

140 Mitglieder und Gäste feierten in fröhlicher Stimmung am vergangenen Freitag das 50-jährige Vereinsjubiläum.

Der 1. Vorsitzende des Vereins, Bürgermeister Erwin Heller, blickte in seinem mit vielen Bildern bestückten Kurzvortrag auf die Anfänge und die Geschichte des Vereins zurück.

Die Gründung des Vereins hatte sich alles andere als einfach gestaltet. Eine zunächst angestrebte Zusammenarbeit mit Hildrizhausen scheiterte, weil jede der beiden Kommunen die Schwester im eigenen Ort wohnen haben wollte. Auch eine Zusammenarbeit mit Holzgerlingen glückte nicht. Erst nach langer Vorarbeit des damaligen Bürgermeisters Adolf Rehn und des Pfarrers Karl Müller fanden sich am 10. November 1973 schließlich 73 Gründungsmitglieder zusammen, die an diesem Abend den Krankenpflegeverein Altdorf e. V. gründeten. Dann wurden mit vereinten Kräften eine Schwester und eine Wohnung für dieselbe gesucht. Schließlich hatte man auch in beider Hinsicht Erfolg. Schwester Petra Peukert war die erste Schwester, die in Altdorf tätig war. Und die passende Wohnung fand man im Ahornweg 40. Schwester Petra nahm bereits am 01.04.1974 ihre Arbeit in der Gemeinde auf. Über 4 Jahre lang verrichtete sie ihren Dienst in vorbildlicher Weise und baute ein Netz der Krankenpflege auf. Leider verließ sie uns schon zum 30.07.1978.

Auch die Mitgliederzahl entwickelte sich gut. Nach einem Jahr zählte der Krankenpflegeverein bereits 374 Mitglieder bei einer Einwohnerzahl von etwa 2.700 Einwohnern. Dies zeigte, dass die Gründer das Bedürfnis und die Notwendigkeit einer solchen Einrichtung rechtzeitig erkannt hatten.

Zum 1. August 1978 konnte der Verein Schwester Ingeborg Rebmann als Nachfolgerin gewinnen. Sie war bis 1996 beim Krankenpflegeverein tätig, danach bei der Diakonie- und Sozialstation Schönbuchlichtung. Über 8 Jahre musste sie im Krankenpflegeverein die Aufgaben alleine wahrnehmen.

Man sah Schwester Inge oft mit dem Fahrrad zu ihren Einsatzstellen fahren. Um 7.30 Uhr begann ihr Dienst. Gegen 12.00 Uhr/12.30 Uhr fuhr sie zum Mittagessen, nachmittags war sie telefonisch erreichbar und zum jederzeitigen Einsatz bereit. Abends gegen 17.30 Uhr setzte sie ihre abendliche Runde fort. Und oftmals kam dann noch ein Nachteinsatz dazu. Da war es kaum möglich, selbst einmal krank zu sein, geschweige denn Urlaub zu nehmen. Dies besserte sich erst 1986, als der Verein Schwester Hanni Jahnke mit 25 % Stellenumfang einstellte.

Im Laufe der Jahre kamen als Unterstützung für die Schwestern Inge Rebmann und Hanni Jahnke dann weitere Schwestern in Teilzeit hinzu: Doris Hermann, Ruth Renner, Margrit Eßlinger, Elisabeth Schmengler, Gertrud Zipperer, Helga Dieckmann u. a.

Mit der Einführung der Pflegeversicherung und den Änderungen im Bereich des Sozialgesetzbuches wurde immer deutlicher, dass man im Bereich der Schönbuchlichtung enger zusammengehen muss. Das Pflegegesetz schrieb die Einstellung einer Pflegedienstleitung vor. Die Verwaltung, die Finanzbuchhaltung und die Abrechnung mit den Kassen nahmen einen Umfang an, den man ehrenamtlich auf längere Dauer nicht mehr leisten konnte. Deshalb hatte man zusammen mit den Nachbarvereinen, den Kirchengemeinden und den bürgerlichen Gemeinden eingehende Verhandlungen über die Gründung einer Diakonie- und Sozialstation geführt. Zum 01.01.1997 wurde diese Station unter dem Namen „Diakonie- und Sozialstation Schönbuchlichtung“ gegründet.

Die Aufgabe der Krankenpflege ist für die meisten Mitglieder und Patienten fast unbemerkt auf die gemeinsame Diakonie- und Sozialstation Schönbuchlichtung übergegangen, weil das Pflegepersonal das gleiche blieb. Unsere eigenen Schwestern hatten damit zwar einen anderen Arbeitgeber, aber immer noch dieselben Patientinnen und Patienten, weil sie in Altdorf tätig blieben.

Mit der Übertragung der Kranken-, Haus- und Familienpflege auf die Diakonie- und Sozialstation Schönbuchlichtung war eine der Hauptaufgaben des Krankenpflegevereins Altdorf weggefallen. Man besann sich deshalb auf neue Aufgaben, wie z. B. die Seniorenarbeit und die Nachbarschaftshilfe. Außerdem gab es erste Ideen, ein „Essen auf Rädern“ aufzubauen.

Mit dieser neuen Aufgabenstellung beschloss man auch die Namensänderung des Vereins in „Senioren- und Krankenpflegeverein Altdorf e. V.“ sowie die Änderung der Vereinssatzung, in der die neuen Aufgaben integriert wurden.

Außerdem wurde das Dr.-Siemonsen-Haus neu gebaut und 2001 in Betrieb genommen. Dort hatte der SKV einen Büroraum als Stützpunkt für das Altdorfer Pflegeteam samt Nebenraum und Lager im Untergeschoss sowie einen Tiefgaragenstellplatz erworben. Dieses Haus bietet außerdem 16 betreute Seniorenwohnungen und einen gemeindeeigenen Versammlungsraum. Von hier aus sollten weitere Initiativen ausgehen, die in der ehrenamtlichen Betreuung von kranken und alten Menschen liegen könnten. Außerdem sollten von hier aus auch kreative Impulse für die künftige Seniorenarbeit ausgehen.

Im Jahr 2006 wurde die Dienstleistung „Essen auf Rädern“ aufgebaut, die sich seither zum Erfolgsmodell entwickelt hat. Eingestellt wurde hingegen Ende 2021 mangels Nachfrage und Helferinnen das Angebot der Nachbarschaftshilfe.

Der Dank des 1. Vorsitzenden galt einigen langjährigen Wegbegleitern, die sich besonders um die Geschicke des Senioren- und Krankenpflegevereins Altdorf verdient gemacht haben:

Rita Kröll übernahm im Jahr 2010 zusammen mit Elke Rupp die Einsatzleitung der Nachbarschaftshilfe. 11 Jahre lang, bis zum 31.12.2021, übte sie diese Tätigkeit mit sehr großem Engagement aus. Viele der Einsätze übernahm sie sogar selbst.

Der Vorsitzende bedankte sich ganz herzlich bei Rita Kröll für ihre Tätigkeit in der Nachbarschaftshilfe.

Einen ganz besonderen Dank sprach er dem langjährigsten Ausschussmitglied des SKV aus: Helmut Berner. Er wurde 1988 in den Ausschuss gewählt und ist dort bis heute noch Mitglied. Seit sage und schreibe 36 Jahren!

Der weitere ganz besondere Dank galt der 2. Vorsitzenden Ruth Renner. Sie ist seit dem 04.11.1998 2. Vorsitzende unseres Vereins, also gut 25 Jahre lang. Als langjährige Betreuerin im Dr.-Siemonsen-Haus war sie ein gutes Bindeglied und eine Stütze zwischen dem Verein, den Bewohnerinnen im Dr.-Siemonsen-Haus, der dortigen Seniorenarbeit und dem Angebot „Essen auf Rädern“. Auch heute unterstützt sie noch die Seniorenarbeit, insbesondere bei den Seniorennachmittagen.

Last but not least gab es noch zwei ganz besondere Ehrungen:

Susanne Nitsche ist seit 2001 Leiterin der Seniorenarbeit, führt Gedächtnistrainings durch und organisierte viele Jahre lang sehr beliebte Seniorenausflüge. In Kooperation mit unserer Schule veranstaltete sie viele Jahre lang Theaternachmittage und ein gemeinsames Adventssingen, wo Alt und Jung zusammenfanden. Später kooperierte sie auch mit den Kindergärten und brachte dabei Senioren und Kindergartenkinder zu vielfältigen Programmpunkten zusammen. Außerdem leitet sie bis heute die Seniorentreffs und ist eine wertvolle Stütze bei den großen Seniorennachmittagen.

Der 1. Vorsitzende Erwin Heller verlieh ihr deshalb die Ehrenurkunde des Vereins für eine über 20-jährige vorbildliche ehrenamtliche Tätigkeit in der Seniorenarbeit.

Die zweite ganz besondere Ehrung galt dem langjährigen Kassier des Vereins, Markus Lauxmann. Er wendet Jahr für Jahr unzählige Stunden für unseren Verein auf. Und das seit dem Jahr 2003. Zu seinen Kassengeschäften gehören die regulären Buchungen, über 500 im Jahr. Dazu zählen ebenso die Rechnungsabschlüsse und die Verwaltung der Rücklagen. Dazu gehören die Mitgliederverwaltung und der Einzug der Mitgliedsbeiträge. Zwischen 45.000 und 57.000 € betragen die jährlichen Ein- und Ausgaben, die durch unsere Konten laufen. Und immer wieder kommen auch extravagante Vorhaben hinzu, wenn uns etwa der Gesetzgeber zur Umstellung auf das SEPA-Verfahren verpflichtet oder wenn wie jüngst das Finanzamt eine monatliche Umsatzsteuererklärung einfordert. Zielstrebig packt er diese Herausforderungen an. Dabei kommt ihm natürlich seine berufliche Qualifikation sehr entgegen. Er ist einfach wie geschaffen für diese Aufgabe!

Erwin Heller bedankte sich sehr herzlich für sein sehr großes ehrenamtliches Engagement für den Verein und brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass dieses noch viele Jahre anhalten möge. Er überreichte ihm die Ehrenurkunde des Vereins für seine über 20-jährige vorbildliche ehrenamtliche Tätigkeit als Kassier und in Würdigung seiner Verdienste um den SKV.

Der 1. Stellvertreter des Bürgermeisters, Arnd Rehn, gratulierte im Namen der Gemeinde dem Senioren- und Krankenpflegeverein zu seinem 50-jährigen Jubiläum. Er bedankte sich im Namen der Gemeinde beim 1. Vorsitzenden und den vielen ehrenamtlich Tätigen im Verein für ihre engagierte Arbeit um das Wohl der Gemeinde. Zur Freude der Anwesenden brachte er auch einen Scheck mit – das Jubiläumsgeschenk der Gemeinde an den Verein.

Mundartpfarrer Wilhelm Kern gab die im Programm mit „Heiteres und Besinnliches“ angekündigte Einlage zum Besten. Er verstand es auf gut Schwäbisch, die Versammlung vor dem Abendessen noch sehr aufmerksam bei der Stange zu halten und davon zu überzeugen, dass Christsein eine fröhliche Sache ist und Christen allen Grund zur Freude haben dürfen.

Beim anschließenden gemeinsamen Abendessen gab es noch viel Gelegenheit, um in gemütlicher Runde zusammenzusitzen, Interessantes auszutauschen und gemeinsam zu feiern.

Eine rundum gelungene Jubiläumsfeier, die noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Erscheinung
Altdorfer Nachrichten
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Ausgabe 19/2024

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von Bürgermeisteramt Altdorf
10.05.2024
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