Die Schreibwerkstatt schaut auf den Unterrichtsbeginn und die Digitalisierung: Schreiben – aus der Zeit gefallen?
Lotte, Ella, Paula und Merle produzierten gemeinsam mit Vera Wellmer als Projektleitung Texte zum Thema. Hier stellen wir ausgewählte Erzeugnisse der Jungautorinnen vor. Schulzentrum Blankenloch, Thomas Mann Gymnasium: Mitten im Juli steigern sich die Aktionen zum Schuljubiläum, in zahlreichen Projekten wimmeln aufgeregte Schüler durch das Gebäude, es ist kurz vor der Sommerpause, sie fiebern den Ferien entgegen. Doch in der Bibliothek herrscht angenehme Kühle und Ruhe. Hier befindet sich in dieser Woche die Schreibwerkstatt. Dieses Projekt stand auf der Kippe, denn es war zu Beginn nicht klar, ob die Schreibwerkstatt für Schüler ab der 9. Klasse zustande kommen würde. Schließlich fanden sich fünf Schülerinnen, um sich dem Schreibprozess zu widmen, am Ende waren es noch vier. Merle Kemmet besucht die Klasse 10b am Thomas-Mann-Gymnasium. Sie befragte Christian Beck, der seit sechs Jahren die Schule leitet, zur Historie. Hier Merles (gekürzter) Text:
Der Unterrichtsbeginn ist etwas, was sich im Laufe der vergangenen Jahre verändert hat. Wie den meisten jetzigen Schülern wohl bekannt ist, mussten sie bis vor einigen Jahren nämlich noch eine halbe Stunde früher an der Schule erscheinen. Ein Verschieben des Unterrichts wurde wohl zehn Jahre, bevor Christian Beck hier anfing, schon einmal versucht, jedoch ohne Erfolg. Ein wesentlicher Faktor dieses Scheiterns sei der KVV gewesen, der dieser Idee Widerstand entgegenbrachte. Die Tatsache, dass der spätere Unterrichtsbeginn dennoch umgesetzt werden konnte, läge laut Beck an der Kollaboration von Lehrern, Schülern und Eltern. Die Zusammenarbeit sei einer der Aspekte, welche die Schule auszeichnen. „Alleingänge“ hätten nämlich keinen dauerhaften Bestand.
Ein weiterer Aspekt, der natürlich für viele Veränderungen und Umstellungen sorgt, sei die Digitalisierung. Ab den zehnten Klassen bekommen die Schüler digitale Endgeräte, wodurch der Unterricht je nach Lehrkraft mehr oder weniger stark auf deren Nutzung ausgerichtet wird. Coronabedingt etablierte sich auch die Nutzung der Online-Plattform „Moodle“, durch welche Lehrer und Schüler leichter kommunizieren können. Passend zu diesen Umstellungen wurde am 16. Juli ein Vortrag über den richtigen Umgang mit Handy, Tablet und Co. von Professor Dr. Busch gehalten.
Laut Christian Beck ist es besonders wichtig, die Erfahrungen an der eigenen Schule immer in einen gewissen Vergleich zu setzen: Was könnte man Neues einführen, was es zum Beispiel an einer anderen Schule gibt? Und was sollte an unserer Schule auf jeden Fall beibehalten bleiben? Mit einem guten Gleichgewicht zwischen Offenheit gegenüber neuen Ideen und Verlässlichkeit gegenüber den alten sei schon viel geholfen.