Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
der 10. April war ein sonniger und äußerst erfreulicher Tag für unsere Gemeinde. Inwiefern? Unser Nußlocher Konzept zur Renaturierung des alten Steinbruchs hat sich in einem bundesweiten Wettbewerb im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz durchgesetzt. Damit erhalten wir in Nußloch den Zuschlag für eine Bundesförderung in Höhe von 560.000 Euro.
Zum Hintergrund: Die Bundesregierung hat mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz das größte Naturschutzpaket in der Geschichte der Bundesrepublik aufgesetzt. Es fördert Projekte auf möglichst großen öffentlichen, nicht wirtschaftlich genutzten Flächen, die einen positiven Beitrag für den Klimaschutz und den Erhalt oder die Stärkung der biologischen Vielfalt leisten (Natürlicher Klimaschutz) und die Lebensqualität erhöhen.
Zum Erhalt und zur Stärkung der biologischen Artenvielfalt soll im Steinbruchgelände südöstlich von Nußloch eine Oase für Amphibien, Reptilien, Vögel, Insekten und Niederwild geschaffen werden. Laich- und Brutbiotope, frostfreie Überwinterungsplätze und Trockenmauern sollen angelegt, Bäume und Sträucher angepflanzt sowie Wildblumen ausgesät werden. Die gesamte Bürgerschaft soll dabei über Projekte, Lehrpfade und ein Außenklassenzimmer eingebunden werden. Ziel ist es, den Steinbruch zu einer Oase der heimischen Tier- und Pflanzenwelt zu machen und gleichzeitig ein Naherholungsgebiet im Einklang mit den Bedürfnissen der Natur zu errichten. Dazu unser grünen Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Rhein-Neckar, Jürgen Kretz: „Ich freue mich sehr über den Förderzuschlag. Die Aufwertung von Biotoptypen im alten Steinbruch, u. a. mit 450 Bäumen und der Renaturierung einer Teichanlage, sind ein wichtiger Beitrag zum Klima- und Artenschutz vor Ort.“
Neben dieser erfreulichen Förderzusage bleiben für uns unbenommen die Pflichten der Heidelberg Materials AG – vormals Heidelberger Cement AG – die Umsetzung einer Rekultivierung der Steinbruchareale zu übernehmen und voranzubringen. Schließlich hat der Zementkonzern über 120 Jahre lang bei uns höchst ertragsreich und lukrativ Rohstoffe abgebaut, dabei aus einer früheren Landschaftsidylle ausgebeutete Kraterlandschaften gemacht und für die fachgerechte Wiederherstellung millionenschwere bilanzielle Rückstellungen gebildet. Entsprechend sollen in Nußloch aus ehemaligen Gewinnungsflächen wieder forstliche oder landwirtschaftlich genutzte Kulturflächen werden, wie es bei anderen aufgegeben Steinbrüchen vom Heidelberg Materials, z. B. in Ennigerloh (Münsterland), Lengfurt (Unterfranken) oder Istein (Lörrach), geschehen ist.
Nußloch – bei uns ist Zukunft zuhause!
(Für die VÖ: Thomas Gomminginger)