Die 1949 gegründete Fraunhofer-Gesellschaft ist die führende Organisation für anwendungsorientierte Forschung in Europa. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in zukunftsrelevanten Schlüsseltechnologien und dem Transfer von Forschungsergebnissen in die Industrie zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland und zum Wohle unserer Gesellschaft. Sie betreibt derzeit 76 Institute und Forschungseinrichtungen mit knapp 32 000 Mitarbeitenden.
Als siebte Forschungseinrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft wurde das Fraunhofer ICT 1959 – damals noch unter dem Namen »Institut für Chemie der Treibstoffe« – in Pfinztal gegründet. Seinen heutigen Namen »Institut für Chemische Technologie« erhielt es in den 1970ern. 1994 kam zusätzlich zur wehrtechnischen Forschung auch zivile Vertragsforschung dazu.
Heute beherbergt der 20 Hektar große Hauptcampus des Fraunhofer ICT in Pfinztal-Berghausen mehr als 100 Labore, Technika und drei Testcenter. Am Campus Ost des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) ergänzt der Bereich »Antriebssysteme« das Portfolio des Fraunhofer ICT mit diversen Motoren- und Abgasprüfständen. Insgesamt beschäftigt das Fraunhofer ICT inklusive der Studierenden etwa 540 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Ein Windrad und eine Photovoltaikanlage auf dem Pfinztaler Campus erzeugen etwa die Hälfte der benötigten elektrischen Energie. Das Institut verbindet mit diesen Großdemonstratoren seine Forschungs- und Entwicklungsarbeiten und erzeugt Erkenntnisse zur Gestaltung von lokalen Energienetzen im Zusammenhang der Energiewende. Darüber hinaus arbeitet das Institut in Pfinztal an energetischen Materialien für die Verteidigungsforschung, an Sicherheitskonzepten, an Anwendungen der Chemie und der Kunststofftechnik, insbesondere für die Automobil- und die Bauwirtschaft. Der Fokus liegt darauf, Forschungsergebnisse vom Labormaßstab bis zur vorserienreifen Anwendung weiterzuentwickeln, um den Industriestandort Deutschland innovativ und wettbewerbsfähig zu halten.