Stadt Bad Wildbad
75323 Bad Wildbad

//75 Jahre Skiclub Enzklösterle//

Skisport ist aus Enzklösterle nicht mehr wegzudenken Am 19. November 1949 wurde auf Anregung des damaligen Bürgermeisters Karl Schlag der „Ski-Club...
Björn Rast vom Schwäbischen Skiverband überreicht Niklas Waidelich, dem Vorsitzenden des SCE, Geschenke und Urkunden.
Björn Rast vom Schwäbischen Skiverband überreicht Niklas Waidelich, dem Vorsitzenden des SCE, Geschenke und Urkunden.Foto: Claudia Benz

Skisport ist aus Enzklösterle nicht mehr wegzudenken

Am 19. November 1949 wurde auf Anregung des damaligen Bürgermeisters Karl Schlag der „Ski-Club Enzklösterle“ (SCE) gegründet, der zwar der Einfachheit halber zunächst als „Sparte Ski des Sportvereins Enzklösterle“ firmierte, von Anfang an aber wie ein eigenständiger Verein geführt wurde. Anlässlich dieses 75-jährigen Jubiläums feierte der SCE am vergangenen Samstag in der Festhalle von Enzklösterle ein gelungenes Fest, bei dem neben einem Rückblick auf das Vereinsgeschehen, Grußworten und einer hervorragenden Verköstigung durch örtliche Gastronomen auch eine Skimodenschau geboten wurde. Und weil der Skiclub auch über den Tellerrand hinausblickt, gab es zur Unterhaltung der zahlreichen Gäste eine akrobatische Show von Stefan Glauner aus Langenbrand auf dem Mountainbike.

Leistungs- und Breitensport mit Spaß und Gemeinschaft

Nach dem Sektempfang präsentierten sich auf der Bühne zunächst sämtliche Aktive und Trainer, wobei letztere ihre Fitness bei einem Hüpfspiel unter Beweis stellen mussten. Nach dieser schwungvollen Eröffnung begrüßte der Vorsitzende des Skiclubs, Niklas Waidelich, die zahlreichen Gäste in der thematisch geschmückten Festhalle.

Bürgermeisterin Sabine Zenker betonte in ihrem Grußwort, dass der Skiclub Enzklösterle die ganze Region mit Leidenschaft für Wintersport, tollem Gemeinschaftssinn und einem beeindruckenden Engagement präge und fester Bestandteil des Gemeindelebens sei. Seit der Vereinsgründung sei der Skisport in Enzklösterle nicht mehr aufzuhalten gewesen, so Zenker weiter. Sie wies auf die Kinder- und Jugendförderung sowie die zahlreichen Angebote im Bereich des Breitensports hin und dankte allen, die dazu beigetragen haben, den SCE zu dem zu machen, was er heute ist. „Möge der Skiclub auch in Zukunft noch viele Generationen begeistern!“, wünschte Sabine Zenker dem Verein abschließend.

Björn Rast gratulierte dem Verein im Namen des Schwäbischen Skiverbands. Die Tragweite der Erfolge des SCE, die bis auf nationale und internationale Ebene reichen, seien nicht zu unterschätzen, so Rast weiter. Der Skiclub habe eine Umgebung geschaffen, in der sowohl junge Talente gefördert werden als auch der Breitensport, der Spaß und die Gemeinschaft nicht zu kurz kommen und leiste damit einen wertvollen Beitrag zu einer aktiven und gesunden Gesellschaft. Björn Rast wies darauf hin, dass sich über Jahre hinweg viele Trainer, Funktionäre und Helfer aus Enzklösterle für ein harmonisches und funktionierendes Miteinander im Schwäbischen Skiverband eingesetzt haben. Er überreichte Niklas Waidelich im Namen des Deutschen Skiverbands und des Schwäbischen Skiverbands ein Präsent.

75 Jahre SCE: Alleine sind wir stark – zusammen fast unschlagbar

Nachdem sich alle an dem umfangreichen warmen und kalten Büfett gestärkt hatten, das örtliche Gastronomen vorbereitet hatten, zeigte Stefan Glauner aus Langenbrand auf dem begrenzten Platz auf der Bühne eine Akrobatik-Show mit dem Mountainbike, die die Zuschauer in Staunen versetzte und die sie mit kräftigem Applaus belohnten.

Dann stellte Niklas Waidelich die neue Jubiläumsschrift des Skiclubs Enzklösterle vor und ging auf die 75-jährige Geschichte des Vereins ein. Dabei stellte er einige Persönlichkeiten vor, die den Verein geprägt haben. Viele dieser besonders engagierten Vereinsmitglieder waren am Jubiläumsabend anwesend und wurden für ihr Engagement von den Anwesenden mit Applaus bedankt.

Das erste große Projekt des neuen Vereins war die Herstellung einer Abfahrtspiste (alter Skihang) am Kleinen Hirschkopf. Trotz des beschwerlichen Aufstiegs ohne Lift, der steilen Abfahrtsstrecke und der Mauer auf dem Grundstück Mast war damit die Skibegeisterung entfacht. Skilanglauf war zu der Zeit in Enzklösterle noch absolutes Neuland und die erste Teilnahme an Kreisstaffelläufen ein reines Fiasko. Doch das stachelte den Ehrgeiz der Langläufer erst so richtig an und schon in der nächsten Saison siegte die Mannschaft des SCE nach entsprechendem Training unter Kurt Erhard mit drei Minuten Vorsprung.

Finanziert wurde das Vereinsleben schon damals nicht nur aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden, sondern auch mit der Ausrichtung von Faschingsveranstaltungen und Weihnachtsfeiern mit Theateraufführungen. Und schon seit den 50er Jahren baute man auf die Zusammenarbeit mit der Schule, die in der heutigen langjährigen Kooperation mit der Grundschule Oberes Enztal fortgeführt wird.

1975 entstand der neue Skihang mit Lift am Hirschkopf, wodurch die Sportler bei entsprechender Schneelage beste Trainingsbedingungen hatten. Dadurch wuchs auch die Zahl der Aktiven merklich und die Liste der Wettkampferfolge von SCE-Mitgliedern wurde deutlich länger. Mitte der 80er Jahre verlagerte man aufgrund der schneearmen Winter die Wettkämpfe und Trainingseinheiten jedoch in den Alpenraum, was einen enormen finanziellen und zeitlichen Aufwand mit sich brachte, sodass die Zahl der alpinen Skiläufer wieder schrumpfte. Um die Jahrtausendwende kam es noch einmal zu einer Steigerung von erfolgreichen alpinen Skisportlern, doch seit dem Jahr 2017 sind in dieser Sparte nur noch die Geschwister Marc und Anna Mast wettkampfmäßig dabei. Die Anfänger-Skikurse erfreuen sich aber nach wie vor großer Beliebtheit – wenn sie denn durchgeführt werden können.

In den 70er Jahren wurde der Skilanglauf in Enzklösterle immer beliebter. In Spitzenzeiten waren mehr als 70 Kinder und Jugendliche im Training und konnten auch viele Erfolge feiern. Zu der Zeit wurden erstmals auch Skiroller angeschafft, die als Trainingsgerät genutzt wurden, doch schon bald waren SCE-Mitglieder auch in dieser neuen Disziplin bei Wettkämpfen erfolgreich. Mit der Rohnbachspur, die 1977 eingeweiht wurde, hatten die Langläufer beste Trainingsbedingungen. 1978 bis 1982 war die Blütezeit des nordischen Bereichs beim SCE, während der 18 Teilnehmer bei Deutschen Meisterschaften unter die besten Zehn liefen. Mitte der 80er Jahre kam es dann aber zu einer Durststrecke, in der eine neue Nachwuchsmannschaft aufgebaut werden musste.

Der Bau der Sporthalle im Jahr 1994 brachte neue Möglichkeiten mit sich, denn es konnten neue Angebote im Bereich des Breitensports gemacht werden. Die damals ins Leben gerufene Ski-AG war entscheidend für die spätere sportliche Entwicklung des Vereins, denn im Jahr 2003 nahmen bereits wieder 30 Läuferinnen und Läufer teil, und bis heute feiern Mitglieder des SCE im nordischen Bereich Erfolge bis auf Spitzenplatzierungen auf nationaler Ebene und Teilnahme an internationalen Wettkämpfen. Mit über 356 Titeln bei den Schwäbischen Meisterschaften und 72 Titeln bei Baden-Württembergischen Meisterschaften hat der Skiclub in den vergangenen 75 Jahren eine überragende Bilanz aufzuweisen. Und auch wenn Langlauf eine Einzelsportart ist, agierte der Skiclub stets auf der Basis „Alleine sind wir stark – zusammen fast unschlagbar“!

Geselligkeit und Gemeinschaft: Der SCE über den Sport hinaus

Neben dem Sport war auch die Geselligkeit im Verein von Anfang an ein wichtiger Gesichtspunkt. Es wurden viele Wandertouren und Wanderfreizeiten, Ski- und Sommerfreizeiten durchgeführt. Die letzte Winterfreizeit fand 2008 mit bereits rückläufiger Teilnehmerzahl statt, und 10 Jahre nach der letzten Sommerfreizeit wird es kommendes Jahr in Oberjoch im Rahmen des Jubiläumsjahres eine Neuauflage der Freizeit geben und auch die Tradition der Tagesausfahrten wurde nach einer Durststrecke inzwischen wieder aufgenommen. Bei vielen Festen der Gemeinde ist auch der SCE aktiv und bessert auf diesem Weg auch die Kasse auf. Den Doppeleffekt von finanziellen Einnahmen und einem Gemeinschaftserlebnis haben auch die Arbeitseinsätze an den Bohlenstegen auf dem Kaltenbronn und früher die Papierholzhiebe.

Abschließend sagte Niklas Waidelich, dass das beste Team des SCE schon immer sein Vorstand gewesen sei. Bis heute hatte der Verein nur fünf Vorsitzende, und zwar Karl Schlag, Rolf Waidelich, Thomas Waidelich, Julian Geißler und nun Niklas Waidelich. Über Jahrzehnte hinweg waren die Ämter im Vorstand von denselben Personen besetzt. „Ich bin froh, dass ich das Glück habe, mit einer sensationellen Vorstandschaft den Verein in die Zukunft führen zu können. Ohne diese Unterstützung wäre ein Abend wie heute und eine Jubiläumszeitschrift wie die nun vorliegende nicht möglich!“, sagte Niklas Waidelich und hob neben den 19 Autoren der Festschrift besonders Walter Bopp hervor, der die Zeitschrift in unzähligen Stunden zusammengeführt und formatiert hat.

Wintersportmode aus acht Jahrzehnten: Eine modische Zeitreise

Moderiert von Dieter Geißler und Karl Friedrich Gaus zeigten zahlreiche Sportler aus den Reihen des SCE eine unterhaltsame Modenschau aus den vergangenen acht Jahrzehnten. Trainings- und Skianzüge veränderten im Lauf der Jahre doch erheblich ihr Aussehen und ihre Funktionalität. Janina Haag führte zusammen mit dem Models eine Skigymnastik vor, die die Zuschauer derart begeisterten, dass sie eine Zugabe forderten.

Zum Abschluss des offiziellen Programmteils zeigte Stefan Glauner noch einmal sein Können, wobei sich sein Vater und auch Niklas Waidelich als „menschliches Hindernis“ zur Verfügung stellten. Doch damit war der Festabend noch lange nicht zu Ende, denn viele Besucher ließen sich die Gelegenheit nicht nehmen, noch eine schöne gemeinsame Zeit mit Freunden zu verbringen. (cb)

Erscheinung
Wildbader Anzeigenblatt mit Calmbacher Bote und den Amtlichen Bekanntmachungen von Enzklösterle
NUSSBAUM+
Ausgabe 47/2024

Orte

Bad Wildbad
Enzklösterle
von Stadt Bad Wildbad
22.11.2024
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
Meine Heimat
Entdecken
Themen
Kiosk
Mein Konto