Theater im Bahnhof, Dielheim e. V.
69234 Dielheim
NUSSBAUM+
Bühne

8 Frauen, 1 Mord - das spielfreudige Frauen-Ensemble vom Theater im Bahnhof überzeugte auf ganzer Linie.

Das Theaterstück „8 Frauen“ von Robert Thomas, das im Theater im Bahnhof gegeben wurde, entpuppte sich als ein fesselndes und unterhaltsames Erlebnis,...
Foto: Friedrich E. Becht

Das Theaterstück „8 Frauen“ von Robert Thomas, das im Theater im Bahnhof gegeben wurde, entpuppte sich als ein fesselndes und unterhaltsames Erlebnis, das das Publikum sowohl zum Lachen als auch zum Nachdenken anregte. Die Inszenierung war geprägt von Leidenschaft und Hingabe, was sich in jeder Szene bemerkbar machte.

Die Handlung spielt in den 1950er-Jahren und dreht sich um einen Mordfall in einem abgelegenen Landhaus, wo sich acht Frauen versammeln, die alle ein Motiv haben könnten. Diese Grundkonstellation schafft eine spannende Atmosphäre voller Intrigen, Missverständnisse und überraschenderWendungen.

Besonders hervorzuheben ist die schauspielerische Leistung der Darstellerinnen. Jede von ihnen gab ihrer Rolle eine einzigartige Note, von der schüchternen und eher naiven Tochter über die intrigante Schwiegermutter bis hin zur faszinierenden Haushälterin. Die Zusammenarbeit der Darstellerinnen sorgte für ein Spielgeschehen das

Emotion und Spannung gleichermaßen transportierte. Die gute Chemie zwischen den Schauspielerinnen war spürbar und trug die Intensität. Das Spieltempo stets rasant ließ kaum das Atemholen zu. Denn Schauspielerinnen wurde vieles abverlangt. Sie lösten Ihre Aufgabe mit Bravour: mit disziplinierter Sprechtechnik und ihrer Wandelbarkeit in Mimik, Gestik und mit komödiantischem Geschick. Die Regie hatte ein Gespür für humorvolle und dramatische Momenten, was dazu beitrug, dass das Publikum stets gefesselt war. Die oft ironischen Wendungen der Geschichte wurden präzise inszeniert wie auch die emotionalen Höhepunkte, wodurch der Abend unterhaltsam blieb. Schön zu erleben, die choreografisch sauber gestaffelte Anordnung der Figuren. Sie unterstützte optisch die Dramatik auf dem in unterschiedlichen Ebenen angeordneten Bühnenboden.

Ein Bühnenbild im herkömmlichen Sinne gab es nicht. Viel mehr ein fiktiver Spielort vor schwarzem Hintergrund, der sich einer Zuordnung komplett entzog. Schade, ein Zitat in Form einer Tapete oder ähnlichem Versatzstück hätte hier, auch zum Unterstreichen der Spielgattung Komödie, das künstlerische - Tüpfelchen sein können.

Kostüme, Maske und Frisuren waren liebevoll gestaltet und spiegelten in die Ära der Spielhandlung wider.

Ein tolles Plus auch die Details, die dazu beitrugen, die Zuschauer in die Geschichte zu holen und um die Atmosphäre zu stärken.
Die Leute der Licht- und Tontechnik verdienen ebenfalls ein Lob. Die Technik, die laut Fachleuten immer dann gut ist, wenn sie nicht bemerkt wird, aber wirkt. Und genau das war der Fall. Ein kleiner Kritikpunkt wäre, dass bei den Einspielungen von realen Geräuschen die Lautstärke zu überzogen laut daherkam. Wobei das Ticken eines Metronoms als atmosphärische Einspielung Lautheit verträgt.

Insgesamt waren die "8 Frauen" im Theater im Bahnhof Dielheim ein echtes Highlight und ein Beweis dafür, dass auch auf einer Amateurbühne herausragende Theatererlebnisse geschaffen werden. Die Kombination aus talentierten Schauspielerinnen, einer durchdachten Regie und einer stimmigen Inszenierung macht diese

Aufführung empfehlenswert. Fans von Kriminalgeschichten und klassischen Theaterstücken sollten sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, dieses fesselnde Stück zu erleben.

Es spielten: Sabine Rachel, Julia Kloé, Paulina Mohr, Hildegund Sauer, Andrea Knopf, Gudrun Göhler, Hristina Wagner, Gillian Herrmann

Maske: Sabrina Kloé, Lore Becht, Gabriele Sauer, Bärbel Jost-Holfelder

Technik: Stefan Ritz, Peter Köhler

Ausstattung: Peter Knopf, Harald Rudolf

Soufflage: Hanne Weinmann, Evi Ritz

Regie Manfred Maier

f.e.b.

Erscheinung
Mitteilungsblatt der Gemeinde Dielheim
NUSSBAUM+
Ausgabe 46/2024

Orte

Dielheim

Kategorien

Bühne
Kultur
Theater, Kleinkunst & Comedy
von Theater im Bahnhof, Dielheim e. V.
14.11.2024
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