Trotz Schnee, Regen und Organisationshürden: Bereits zum achten Mal fand der Neckarelzer Dreikönigsmarkt (DKM) im Burggraben des Tempelhauses in Neckarelz statt. Es war zudem seine zweite Auflage, die in alleiniger Trägerschaft des Heimatvereins Neckarelz-Diedesheim stand.
Das „Neckarelzer Markterlebnis“ hatte sich 2016 als Kompensation für den schon einige Jahre davor eingestellten Weihnachtsmarkt aus einer gemeinsamen Initiative des Bürgervereins „Bura“ Neckarelz und des Heimatvereins gegründet. 2023 gehörte der DKM zum Programm des gemeinsam gefeierten Ortsjubiläums von Obrigheim, Neckarzimmern und Neckarelz.
Für Vereinsvorsitzenden Paul Bley war es selbstverständlich, dass die Weiterführung von Kultur auch die Weiterentwicklung derselben beinhaltet. So wurde in diesem Jahr der Markt am Dreikönigstag erneut zu einer gemütlichen Feier der Gemeinschaft.
Entgegen der Planung musste wetterbedingt der erste Markttag am Sonntag (05.01.) entfallen, da der Burggraben durch den Niederschlag in der vorhergehenden Nacht schwer zugänglich war. Der heftige Schneefall hatte außerdem zwei bereits am Vortag aufgebaute Zelte beschädigt. Trotz der kurzfristigen Hürden war es den ehrenamtlichen Ausrichtern und Helfern möglich, den zweiten Markttag in beinahe vollständiger Formation stattfinden zu lassen.
„Wir haben das Beste daraus gemacht!“, meinte auch Nils Thyroff, Vorstandsmitglied im Heimatverein. Tannenzweige befestigten den Boden des Geländes, Sitzbänke waren größtenteils unter dem überdachten Teil des Burggrabens zu finden. Einen besonderen Flair vermittelte auch die wärmegebende Feuerschale, an der Gäste unter anderem Stockbrot backen konnten.
Mit den Wetterkapriolen hörten die Schwierigkeiten, gegen welche sich der Dreikönigsmarkt bewähren musste, noch nicht auf. „Wir mussten knapp zweitausend Schausteller ausladen“, erzählte Vereinsvorsitzender Paul Bley mit leichtem Schmunzeln über die Planung der letzten Wochen. Geplant war nämlich auch ein großer Antik-, Floh- und Trödelmarkt, wie ein solcher bereits in der Vergangenheit parallel zum DKM in der Pattberghalle stattgefunden hatte. Nachdem allerdings die Halle in diesem Jahr nicht zur Verfügung gestanden hatte, konnte dieser, regelmäßig viel Publikum anziehende Rahmenbestandteil des Programms, nicht umgesetzt werden.
Dennoch: Mit einem breiten Angebot an Speisen und regionalen Handwerksprodukten bot der Dreikönigsmarkt am trockeneren Montag einen ganztägigen Treffpunkt für Menschen aus den umliegenden Orten. Mit Schmalzbrot oder auch italienische Cantuccini, mit Alpakawolle, Strickwaren und Honigprodukten wartete der Markt auf. Und auch für kulturelles Programm war einmal mehr gesorgt.
Während die geplanten Auftritte des Tanzsportzentrums Mosbach und des Männerchors „O’Greenwood“ aus Obrigheim am Sonntag den Wetterbedingungen zum Opfer fielen, fand das Benefizkonzert, welches ebenfalls seit jeher zum Programm des DKMs gehört, planmäßig statt. Die Konzertanten waren dieses Mal so jung wie noch nie: Schülerinnen und Schüler der unterschiedlichsten Klassen und Jahrgangsstufen für Gesang und Instrumente an der Musikschule Mosbach zeigten ihr Können.
Musikschulleiter Martin Daab, sein Stellvertreter Mathias Chladt sowie die Lehrkräfte Annina Holland-Moritz, Katrin Glenz, Michael Diedrich, Mathias Chladt und Martin Schmidt hatten ein vielfältiges Programm zusammengestellt. Im historischen Ambiente des Tempelhauses wurden die Konzertbesucher auf eine sprunghafte musikalische Reise quer durch die Epochen mitgenommen. Moderne Songs wie etwa „21 Guns“ der Gruppe „Greenday“ aus dem Jahr 2009 wechselten dabei mit Evergreens wie „Perfekt“ von Ed Sheeran von 1991 oder auch stilvoller Klassik, etwa von Komponisten wie Joseph Haydn oder Georg Friedrich Händel aus dem 18. Jahrhundert.
Reichlich Beifall für ihre solistischen Beiträge erhielten nicht zuletzt Mia Bahler und Mia Hug (Gesang), Thomas Kleih (Fagott), Rufus Brendgens (Klavier), Clara und Simone Jäger (Gitarre), Hannah Hörst (Klavier), Madita Baur (Gesang), Eva Sassenscheidt-Monninger (Klavier), Alexandra Fosnea (Querflöte), Arwen Haas (Querflöte).
Wie es schon Tradition bei den Konzerten im Rahme des Neckarelzer DKMs ist, wurden am Ausgang freiwillige Spenden für einen wohltätigen Zweck gesammelt. (pvh)