Am 08. Mai 1945 endete mit der bedingungslosen Kapitulation der Deutschen Wehrmacht der Zweite Weltkrieg in Deutschland und Europa. Gleichzeitig war dies auch das Ende der NS-Schreckensherrschaft im Land. Aus diesem Anlass zum 80. Jahrestag hat der Heimat- und Kulturverein Walzbachtal zu einem Vortragsabend in den Wössinger Hof eingeladen.
Vor sehr vielen interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern blickte der Referent Karl-Heinz Glaser auf diese Zeit zurück. Bereits am 05. April 1945 wurden Jöhlingen und Wössingen von französischen Truppen eingenommen. Für die Bevölkerung folgten Zeiten mit Plünderungen, Zerstörungen und Vergewaltigungen. Die Bürgermeister und die meisten Personen der NS-Führung im Ort flohen. Der 08. Mai bedeutete dann den Zusammenbruch des gesamten staatlichen Systems mit allen Regeln.
Karl-Heinz Glaser stellte mit sehr anschaulichen Beispielen dar, welch schwierige Zeit mit sehr vielen Unsicherheiten die Bevölkerung bewältigen musste: Einschränkungen in der Versorgung mit Lebensmitteln (z. B. Lebensmittelkarten), große Wohnungsnot (innerhalb kürzester Zeit mussten mehrere hundert Personen – Evakuierte, Flüchtlinge, Vertriebene – aufgenommen werden), fehlende Arbeitskräfte in Landwirtschaft und Handwerk (durch hunderte Tote, Vermisste und Verwundete aus Kriegshandlungen), Aufbau neuer staatlicher Verwaltungsstrukturen. Dennoch schafften es die Menschen durch harte Arbeit und mit großer Zuversicht, schrittweise die Lebensverhältnisse zu verbessern.
Der Vorsitzende des Heimatvereins, Karl-Heinz Burgey, verwies am Schluss der Veranstaltung auf die sehr eindrucksvolle Rede von Bundespräsident Steinmeier bei der Gedenkfeier im Deutschen Bundestag. Gleichzeitig forderte er dazu auf, die Erinnerung an diese Zeiten wachzuhalten und auch dankbar an die Menschen zurückzudenken, die mit großem Einsatz den Wiederaufbau vor Ort geleistet haben.