Bei sommerlichen Temperaturen trafen sich zahlreiche Kunstfreunde in der Vivere Arte-Galerie am Wieslocher Marktplatz zur Ausstellungseröffnung, unter ihnen auch der Künstler selbst, Jorge Cabral, der eigens aus Spanien angereist war.
In ihrer Begrüßung erinnerte Galeristin Barbara Mancini daran, dass die Ausstellung bereits die neunte Einzelausstellung innerhalb von 18 Monaten (seit Gründung der Galerie im Oktober 2022) präsentiert.
Jorge Cabral wurde in Andalusien geboren und lebt seit vielen Jahren auf Mallorca. In seinen Kunstwerken sucht er nach einem neuen Verhältnis von Mensch und Natur, wozu er nicht nur entsprechende Themen und Motive wählt, sondern auch zugehörige Materialien, häufig sogar Recycling-Materialien.
Der Künstler erfasst seine Umwelt einfühlsam, anteilnehmend, ohne vereinnahmend zu sein. Stets ist eine Spannung zu spüren von Nähe und Ferne, Wärme und Kühle, Sonne und Wind, Präzision und großzügiger Dynamik, Kraft und Verletzlichkeit der Natur.
Dies lässt sich unmittelbar nachvollziehen bei der Betrachtung des großformatigen Bildes „Bosque red“.
Das Bild war 2023 eines der drei final prämierten Bilder im Wettbewerb der Akademie der Schönen Künste der Balearen.
Der Wald selbst allerdings ist nicht rot, wie der Titel sagt, sondern schwarz – ein Schwarz, das auch in den großen Streifen unter der Baumgruppe zu sehen ist. Dieses Schwarz, so sagt der Künstler, ist nicht die Eigenfarbe der Bäume, sondern ist zu verstehen als optischer Eindruck, der sich aus einem Gegenlichteffekt ergibt. Im Gegenlicht treten die Konturen der Bäume besonders deutlich hervor.
Der Titel der Ausstellung lautet „A la Orilla del Mar“: „Am Rand des Meeres“. Alle Bilder der Ausstellung haben mit dem Meer zu tun, auch wenn man das Wasser nicht direkt dargestellt findet. Im Bild „Bosque red“ schwimmen gewissermaßen einige aufgetragene Elemente, die der Künstler am Strand aufgesammelt hat, verlorenes Treibgut, vielleicht Reste von ins Meer geworfenen Holzkisten, möglicherweise Kiste