
Das alljährliche Herbstkonzert des Harmonika-Clubs Karlsdorf-Neuthard stand in diesem Jahr unter zwei besonderen Jubiläen:
Der Verein feiert sein 90-jähriges Bestehen; außerdem feierte die Gemeinde Karlsdorf-Neuthard den 50. Jahrestag ihrer Fusion.
Aus diesem Grund hat der 1. Vorsitzende Martin Bellm mit Hilfe von Passagen und Liedern aus den Musicals „Tarzan“ und „Dschungelbuch“ eine eigene Version entwickelt, in der Karlsdorf-Neuthard der Schauplatz des Geschehens ist. Die Aufführung dieses „Karlsdorf-Neutharder Dschungelbuchs“ bildete den 2. Teil des Konzerts. Nach der Zugabe und den Dankesworten des 1. Vorsitzenden insbesondere an alle Mitwirkenden, alle Helfer und an die Zuhörer wurden als Abschluss die „liebens- und lebenswerte“ Doppelgemeinde Karlsdorf-Neuthard und ihr 50-jähriges Bestehen geehrt, indem die eigens für dieses Fest komponierte Karlsdorf-Neuthard-Hymne vom 1. Orchester gespielt und von den Darstellern gesungen wurde. Damit war der musikalische Teil des Konzertabends abgeschlossen und klang im anschließenden Beisammensein in Gesprächen zwischen Aktiven und Zuhörenden aus.
Der von Markus Bellm verfasste Konzertbericht ist im Folgenden und weiter in den beiden nächsten Ausgaben des Mitteilungsblattes zu lesen:
Auch in diesem Jahr konnte sich der Harmonika-Club über eine große Zahl an Zuhörern in der Neutharder Bruchbühlhalle freuen. Den ersten Teil des Konzerts gestalteten die beiden Orchester des Vereins sowie eine Spielformation der jugendlichen Auszubildenden. Das 1. Orchester hat anlässlich der Jubiläen in diesem Jahr für den Beginn des Konzerts 3 etwas längere Stücke einstudiert. Eine intensive Vorbereitung zur Gestaltung der verschiedenen Facetten in den einzelnen Stücken hat sich gelohnt: Die Fähigkeiten und das Potenzial, das im 1. Orchester vorhanden ist, konnten gut zur Geltung gebracht werden. Die Ouvertüre zur Oper „Der Barbier von Sevilla“ von Gioachino Rossini bildete auch die musikalische Ouvertüre des Konzerts. Die Ouvertüre ist zweigeteilt: Einer langsamen Einleitung, die nicht etwa einen kräftigen Beginn, sondern einen insgesamt eher zurückhaltenden darstellt, folgt die eigentliche Ouvertüre. Neben vielen dynamischen Abstufungen waren unterschiedliche Fertigkeiten insbesondere hinsichtlich der Virtuosität in allen Stimmen gefordert: Schnelle Repetitionen in der Einleitung, virtuose Auf- und Abwärtsbewegungen in der Ouvertüre und eine abschließende Steigerung im Tempo sind nur exemplarische Facetten, die die Ouvertüre den Spielerinnen und Spielern abverlangt hat. Die Darbietung ließ ohne jeden Zweifel erahnen, dass das Orchester diese Vielfältigkeit auch über die gesamte Ouvertüre hinweg beherrscht hat. Im Anschluss folgte mit „Romanze“ von Fritz Dobler eine Original-Komposition für Akkordeon. Ähnlich wie die Ouvertüre zuvor beginnt auch dieses Stück mit einer langsamen Einleitung, bevor das eigentliche Stück folgt. In der Schlusspassage, in der das Thema der Romanze in breiten Noten erklingt, wird das Tempo verlangsamt, um kompositorisch eine expressive Schlusswirkung zu erreichen. Die Komposition arbeitet mit musikalischen Steigerungen und Entspannungen auf engstem Raum. Besonderes Merkmal sind auch die stellenweise synkopischen Einsätze der Melodie, die den Eindruck erwecken können, das Orchester würde zu früh spielen. Ungewöhnlich für eine Romanze ist das recht schnelle Tempo. Den Spielerinnen und Spielern gelang es, die geforderten Differenzierungen in Artikulation und Dynamik sowie die synkopischen Einsätze präzise zu präsentieren. Den Abschluss des ersten Konzertblocks bildete eine Adaption des Hits „Jump“ der Musikgruppe „Van Halen“. Prägend in diesem Werk sind die unterschiedlichen Rhythmen, die sich übereinander lagern, sowie ein Mittelteil, der geprägt ist vom Wechsel der Tonarten sowie virtuosen Läufen des Synthesizers. Auch diesen vielfältigen Anforderungen wurde das 1. Orchester vollauf in seiner Darbietung gerecht …


