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Aalbesatz in der Murg

Aale wurden vor 10-15 Jahren von den Mitgliedern des Sportfischervereins „Petri-Heil“ noch ab und zu in der Murg gefangen, mittlerweile sind sie aber...
Die Vereinsmitglieder beim Einsetzen der Aale.
Die Vereinsmitglieder beim Einsetzen der Aale.Foto: Manfred Zapf

Aale wurden vor 10-15 Jahren von den Mitgliedern des Sportfischervereins „Petri-Heil“ noch ab und zu in der Murg gefangen, mittlerweile sind sie aber komplett verschwunden.

Aale habe bis zur Murg einen langen Weg hinter sich. Zur Welt kommen sie im Sargassosee, einem Teil des Atlantiks in der Nähe der Bahamas. Als Aallarven wandern sie ca. 3 Jahre lang in Richtung europäische Küste. Ca. 100 km vor der Küste machen die Aallarven eine Metamorphose durch und werden zu Glasaalen mit einer Größe von ca. 7 cm. An den Mündungen der großen Flüsse, wenn sie vom Salz- ins Süßwasser gelangen, verändert sich ihre Farbe. Sie sind nicht mehr durchsichtig, sondern gelblich grün. Man nennt sie nun Gelb- oder Steigaale. Den Aalen kommt dabei zugute, dass sie kurze Strecken auf nassem Beton oder feuchtem Gras zurücklegen können. Haben sie ihr Ziel erreicht, verbringen sie hier ihr weiteres Leben, bis sie sich nach ca. 6-9 Jahren (Männchen), bzw. 12-15 Jahren (Weibchen) wieder auf den mehr als 5.000 km langen Weg zurück zu ihrem Laichgebiet im Sargassosee machen.

In den letzten Jahren bemüht man sich, den Aal - er wurde zum „Fisch des Jahres 2025“ ausgewählt – wieder in den hiesigen Flüssen heimisch zu machen. Hierzu werden in den großen Flussmündungen an der Atlantikküste Steigaale gefangen, um sie in den heimischen Flüssen auszusetzen. Auch die ca. 2.000 kleinen Aale, die nun von Mitgliedern des Sportfischervereins „Petri-Heil“ in die Murg eingesetzt wurden, stammen von der Küste der Bretagne.

Ein Fischhandelsunternehmen aus Gersfeld, mit dem der hiesige Fischzuchtbetrieb Harald Rieber aus Staufenberg zusammenarbeitet, hat nun Steigaale in der Bretagne erworben und sie an verschiedene Abnehmer weiterverteilt.

Der Verein hofft, dass zumindest ein Teil des Besatzes nicht gleich wieder von den Fischen in der Murg oder von den Kormoranen gefressen wird, sondern sich wieder zu einer ordentlichen Population entwickelt.

Erscheinung
Gernsbacher Stadtanzeiger
Ausgabe 13/2025
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