Es war eine Exkursion, die von der ersten Sekunde an spannend war. Dr. Markus Schelkle, der bei Airbus Defence and Space in Immenstaad für das Projekt Galileo verantwortlich ist, hatte Interessierte im Anschluss an seinen Vortrag im Alten Kloster vergangenen Herbst eingeladen, sich vor Ort ein Bild über den Bau des europäischen Satellitenprogramms zu verschaffen. Diese Einladung griffen Franz Schweizer und Johannes Koch auf und organisierten einen Besuch für Mitglieder des Fördervereins „Freunde des Störck-Gymnasiums“ und das Leistungsfach Wirtschaft. Gleich zu Beginn stellte Schelkle noch einmal die Grundzüge des Projekts vor. Dieses soll unabhängige europäische Navigation, genauer als das amerikanische GPS, ermöglichen. „Hier am Standort Immenstaad entwickeln wir dafür die entsprechenden hochleistungsfähigen Satelliten“, sagte Schelkle. Wie sich diese vom Starlink Projekt Elon Musks unterscheiden, wollten die Besucher wissen. Es seien viel weniger Satelliten, diese dafür von einer besonderen Qualität, die die Europäische Raumfahrtbehörde ESA derzeit an unterschiedlichen Standorten realisieren lasse. Das liege auch daran, dass die europäische Trägerrakete Ariane 6 sehr viel teurer sei als beispielsweise Falcon 9, eine Rakete, die von Starlink häufig genutzt wird. Letztlich sei Musk ein Pionier, der mit möglichst vielen Versuchen eine gute Redundanz erzeugen möchte. Dass dies zu Problemen führen würde, war allen Besuchern schnell klar. Denn mehr Objekte in der Umlaufbahn könnten zu Kollisionen führen. Wichtig sei es, auch für den Weltraum „klare Gesetze und Spielregeln zu schaffen“, sagte Schelkle. Im Anschluss an die spannende Einführung konnte von zwei Besuchergalerien aus der Bau unterschiedlicher Satelliten direkt begutachtet werden. Dabei spielten vor allem die Materialien, das Know-how, aber auch der Reinraum nach ISO8 und ISO5 eine zentrale Rolle. Besonders begeistert zeigten sich die Besucher auch von den Satelliten, die Wetterdaten liefern, aber auch von einem neuartigen Modell, das beispielsweise nicht nur das Dach des Regenwalds, sondern die gesamte Struktur erfassen kann. Damit ließen sich in Zukunft präzise Daten für die Umweltforschung gewinnen.