Am vergangenen Sonntag, den 20. Juli, wurden um 10:30 Uhr Pfarrerin und Pfarrer Sabine und Klaus-Peter Lüdke im Gottesdienst der Evangelischen Stadtkirche Altensteig von Codekan Tobias Geiger verabschiedet. Die Theologen teilten sich ihre Kanzel. Anschließend gab es bei einem einfachen Gemeindeessen Gelegenheit, persönlich Abschied zu nehmen.
Nach fast 13 Jahren ziehen Pfarrerin Sabine und Klaus-Peter Lüdke aus der Evangelischen Verbundkirchengemeinde Altensteig nach Esslingen. Die aus dem Herrenberger Gäu stammende Seelsorgerin und Theologin (56) wird im Kirchenbezirk Nürtingen Pfarrerin für ältere Menschen in verschiedenen Heimen. Der gebürtige Böblinger (56) wird Dekan in Esslingen. Nach 22 Jahren im Nordschwarzwald – sie hatten zuvor die Pfarrstelle in Neuweiler inne – ziehen Lüdkes wieder an den Neckar. In Tübingen und Greifswald hatten sie Evangelische Theologie studiert. Ihre Vikariate in Köngen und Schornbach hatten die damals jungen Eltern, die sich mit dem Erziehungsurlaub abwechselten, im Umfeld ihrer neuen Wirkungsstätten absolviert. In Altensteig blicken die seitherigen Stellenteiler auf eine vielfältige Arbeit zurück. Ihre Gemeinde wurde größer. Sie begannen mit einer Kanzel, inzwischen predigen sie regelmäßig auch in Grömbach und Wörnersberg und verwalten drei weitere Gottesdienstorte. Mit ihrem Altensteiger Kirchengemeinderat hatten sie sich von dem übergroßen und kostenintensiven Gemeindehaus in der Rosenstraße getrennt und das kleine neben der Stadtkirche ertüchtigt. Sabine Lüdke unterrichtete an der Markgrafen-Grundschule Evangelische Religion, er auch an der Realschule und am Christophorus-Gymnasium. Die Begleitung der kirchlichen Diakoniestation und die Einbindung des neuen Unterstützungszentrums der Bruderhausdiakonie in die Stadt und Kirchengemeinde lag ihm am Herzen. Ökumenisch waren sie unterwegs aber vor allem auch als Seelsorgende und Prediger. Rund 300 kirchliche Bestattungen hielten sie allein in Altensteig und begleiteten unzählige Familien an den Übergängen ihres Lebens. Neue Schülerinnen wurden von Lüdkes anfangs in Mammut-Gottesdiensten, seit Corona einzeln mit ihren Familien im Pavillon vor der Grundschule gesegnet. Während der Pandemie verteilten sie die Predigten an die Haushalte der Älteren, stellten ihre Gottesdienste auf YouTube und feierten die Übergröße ihrer Stadtkirche, die den Gottesdienst mit Masken, Abständen und Frischluft ermöglichte, wann immer er erlaubt war. Nebenbei ermöglichten sie den Musizierenden der Stadt Übungs- und Auftrittsmöglichkeiten im Rahmen der gottesdienstlichen Freiheiten während einer Pandemie. Zum persönlichen Ausgleich genossen Lüdkes ihre Jogging- und Fahrradrunden im Schwarzwald. Klaus-Peter Lüdke schrieb in seiner Altensteiger Freizeit 5 Bücher. Sein erster Roman erscheint nach der Sommerpause im Manuela-Kinzel-Verlag. Die Altensteiger Pfarrstelle wurde zum 15. Juli ausgeschrieben. Sollte sie nicht rasch besetzt werden, wird Detlev Börries (Nagold) ab Dezember Interimspfarrer für Altensteig, Grömbach und Wörnersberg.