„Letzenbergstare“– eine 66-jährige Ära ging am 21. Juni 2025 zu Ende
Am Samstag, den 21. Juni 2025 gaben die „Stare“ ihre letzte Vorstellung in der vollbesetzten Letzenberghalle. Es war ein Abschiedskonzert der besonderen Art mit vielen Überraschungen, das die Zuhörer restlos begeisterte. Schon der Einmarsch der 12 Sänger auf die Bühne begleitet mit dem Instrumentalstück „The Final Countdown“ zu Beginn der Veranstaltung war sehr gelungen. Vor dem sehr schönen Bühnenbild verziert mit großen Sternen und goldenen Buchstaben *66 Jahre* Letzenbergstare und darunter TIME TO SAY GOOD BYE (gestaltet von Thomas Heinzmann) sangen die „Stare“ unter der Leitung von Gerold Emmerich mit seinem Bruder Manfred am Klavier ihr erstes Stück „Spieglein an der Wand“, das von Karheinz Jäger eigens für sie komponiert wurde.
Danach erfolgte vom Vorsitzenden Berthold Kuhn die Begrüßung der anwesenden Gäste. Namentlich hob er Bürgermeister Tobias Greulich, Altbürgermeister Werner Knopf, Pater John, die Landtagsabgeordnete Frau Staab, Stefan Müller-Ruppert sowie Arnim Töpel, hervor.
Als Conférencier für diesen Abend konnte man Matthias Nagel gewinnen, und um es vorwegzusagen, führte er durch diesen Abend mit viel Witz und Charme. Nach der Begrüßung übernahm er die Moderation mit den Worten „Guten Abend Malsch“, worauf die Besucher mit lautem „Guten Abend Matthias“ antworteten. Auch meinte er, man sollte heute nicht Abschiedskonzert sagen, sondern eher ein Abend unter Freunden. Denn wenn er sich so umschaut, sieht er viele ehemalige Letzenbergstare, die fleißigen Helfer in der Küche und hinter der Theke und die vielen anderen, die im Verborgenen die ganzen Aufbauarbeiten bewerkstelligt haben. Deshalb ist für ihn der Titel „Ein Abend unter Freunden“ zutreffender.
Die Letzenbergstare begannen 1958-1959 als Fastnachts-Chor in der damaligen Gaststätte zur Rose und deshalb stellte Chorleiter Gerold Emmerich auch das originelle Lied mit dem Titel „Vor 66 Jahren“ gleich an den Anfang. Beim nächsten Stück nach der Melodie „Im Schatten des Doms“, das von der Band, Klavier und Schlagzeug begleitet wurde, kam schon etwas Wehmut bei den Zuhörern auf.
Mit witzigen Anekdoten und Gesprächen zwischen den einzelnen Gesangsdarbietungen unterhielt Matthias immer wieder bestens das Publikum. So erwähnte er, wie bei einer Prunksitzung Charles und Camilla parodierten wurden und interviewte einzelne Sänger zu ihren Erlebnissen bei den Staren. Er erzählte, dass das Ensemble nicht nur in der Rhein-Neckar-Region Region unterwegs war, sondern auch von der großen USA-Reise im Jahr 1978, wo sie unter dem Titel „Cowboys Made in Germany“ im Staate Nebraska für Furore sorgten. Mit musikalischen Kostproben wie „Home on the Range“ und „We have a Dream“ sowie lustigen Geschichten von der Reise, wurde dieser Teil des Programms abgerundet.
Mit dem A-cappella-Stück „O Liebe“ und dem Song „You raise me up“ arrangiert vom Chorleiter, folgte dann von den Prinzen a cappella „Mein Fahrrad“ und „Küssen verboten“. Mit „Männer“ von Herbert Grönemeyer ging es weiter im Programm, und es gelang den 12 Sängern, das Publikum erstmals zu lauten Bravo-Rufen und standig ovations zu begeistern.
Nach einigen weiteren Anekdoten ging es nach eineinhalb Stunden Programm mit viel Witz und Unterhaltung weiter mit einem Medley der Beach Boys, dabei machte der ganze Saal trotz brütender Hitze begeistert mit. Die anschließende Pause hatten sich alle wohl verdient.
Mit dem Titel „Stare Opener“ im Musikstil a cappella Vocal-Pop ging es danach weiter im Programm. Der Moderator bat Altbürgermeister Werner Knopf auf die Bühne, der eine Laudatio auf die Stare hielt. Er blickte auf 30 Jahre gemeinsamer Wegbegleitung zurück und erinnerte daran, dass keine Prunksitzung in Malsch ohne die Stare denkbar war. Mit Witz und feinem Gespür griffen sie das Ortsgeschehen auf und sorgten für viele unvergessliche Auftritte. Er dankte allen Mitgliedern, besonders aber Chorleiter Gerold Emmerich und seinem Bruder Manfred, die das musikalische Erbe ihres Vaters weitergetragen haben. Die Stare werden sicherlich tiefe Spuren im kulturellen Leben der Gemeinde hinterlassen – und viele dankbare Herzen.
Kaum war die Laudatio beendet, da schwebten die Stare schon auf Wellen von Elton Johns „Can You Feel the Love Tonight“ und Hubert von Goiserns „Weit, weit weg“ ins Publikum. Die ersten Tränchen – vor Rührung und warmherziger Begeisterung – wurden noch schnell weggewischt, dann ging’s sofort munter weiter.
Die Zuhörer erfuhren dann von den legendären Probenwochenenden in St. Martin, bei denen nicht nur geübt wurde, sondern auch über das Wandern von Winzer zu Winzer, wo die „Rebsorten-Kunde“ intensiv geschult wurde.
Danach gab es kein Halten mehr. Mit „I riech än Wein“ im Duett gesungen ging es weiter und dann folgte das A-cappella-Stück „Knapp daneben“. In drei Minuten ein Sprint durch „Bacardi Feeling“, „Jägermeisterserenade“ und „Whisky-Tarantella“.
Fortsetzung folgt …
Ha. Müller