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Abschiedskonzert der Letzenbergstare

„ Letzenbergstare“ – eine 66-jährige Ära ging am 21. Juni 2025 zu Ende – Fortsetzung … Wer mitgezählt hat, kam locker auf zehn Spirituosen....
Chor und Fabienne Bender
Foto: Helmut Pfeifer

Letzenbergstare“ – eine 66-jährige Ära ging am 21. Juni 2025 zu Ende

Fortsetzung …

Wer mitgezählt hat, kam locker auf zehn Spirituosen. Das war fast schon wie ein musikalischer Pilgerweg mit totaler Genussgarantie und riesigem Beifall. Nun wurde es spannend, denn Matthias kündigte einen Überraschungsgast an, und zwar die exzellente Sängerin, Fabienne Bender. Es war ein ganz besonderer Auftritt – eine persönliche Verbindung zwischen Geschichte und Gegenwart, eingerahmt in zwei der emotionalsten Songs, die man wählen kann. „The Rose“, mit sanfter, poetischer Botschaft über Liebe und Verlust, und Leonard Cohens „Halleluja“, das wie kein anderes Lied zwischen Melancholie und Hoffnung oszilliert.

Wenn dann noch eine begnadete Sängerin wie Fabienne Bender dieses Stück begleitet vom Chor und der Band mit Tiefe und Seele herausragend interpretiert, kann das wahrlich zu Tränen rühren. Dementsprechend war auch der Applaus der Zuschauer. Nach diesen ergreifenden Liedern betrat ein besonderer Freund die Bühne – Arnim Töpel, ehemaliger Moderator beim SWR, dessen langjährige Verbindung zu den Letzenbergstaren seit der ersten gemeinsamen Open-Air-Session vor zehn Jahren auf dem Letzenberg zurückreicht. Schon damals beeindruckte ihn der Gesang des Chores so sehr, dass er die Einladung zu diesem Konzertabend sofort annahm, um am heutigen Abend mitzuwirken. Mit seinen Mundartsongs „Du kannschts net hewe“, „Far Far away“ Fingerschnipsend vorgetragen und „Wem ghörsch du“ begeisterte er das Publikum und bekam dafür auch entsprechend großen Applaus. Mit dem Stück „Dä kloi Bu“ in Mundart gesungen rundeten die Stare diese Einlage von Arnim Töpel ab. Danach bat Matthias den nächsten Überraschungsgast Stefan Müller-Ruppert aus Buchen auf die Bühne. Er ist ein „alter Hase“ in der Medienlandschaft und arbeitet seit über 30 Jahren als Sprecher, Sänger und unter anderem für literarisch-musikalische Programmabende und Lesungen. 2017 hatte er die erste Berührung mit Malsch, den Letzenbergstaren und Gerold Emmerich, als er für die damalige Aufführung „Sinniges und Unsinniges“ das gesprochene Wort einbrachte. Als Grußwortredner zu diesem Abend eingeladen, hatte er als Gastgeschenk einen Beitrag mit dem Titel „Alle Jahreszeiten“ mitgebracht, der als Kurzfassung lautet: Im Summer schwitsch, im Winter frierscht, wenn nix vun denne zwee verspürscht, dann ischt als Jahreszeit per se, oine vun de andre zwee. Nach dieser kurzweiligen literarischen Unterhaltung betraten die Stare wieder die Bühne und sangen mit den á cappella Stücken „Katrin“ und „Rama lama ding dong“ ein weiteres Highlight aus ihrem umfangreichen Repertoire. Matthias Nagel, selbst ehemaliger Sänger der Letzenbergstare, verabschiedete sich mit einem persönlichen Gedicht. Das Publikum wurde von Gerold Emmerich eingeladen, beim emotionalen Schlussmedley zusammen mit der Band mit Liedern von Udo Jürgens mitzusingen – begleitet von großer Begeisterung und Zugabe-Rufen.

Berthold Kuhn, Vorsitzender der Stare, bedankte sich herzlich bei allen Mitwirkenden auf der Bühne und insbesondere bei den engagierten Frauen der Letzenbergstare hinter der Theke, an der Abendkasse und in der Küche sowie bei Gerda Emmerich, die Dekoration, Planung und die Gesamtorganisation der Veranstaltung übernommen hatte.

Bürgermeister Tobias Greulich würdigte in seiner Schlussansprache besonders Chorleiter Gerold Emmerich und dessen musikalisches und menschliches Wirken über 66 Jahre. Als Zeichen der Anerkennung überreichte er ihm im Namen der Gemeinde die Ehrenmedaille in Gold, die er sichtlich überrascht mit großem Dank entgegennahm.

Den krönenden Abschluss bildeten die Lieder „Auld Lang Syne“ und „Bye bye ade“ unter Konfettiregen, stehendem Applaus und Tränen in den Augen. Begleitet vom Instrumentaltitel „Time to say goodbye“ marschierten die 12 Sänger durch die Reihen, mit Leuchtwedeln in der Hand und verabschiedeten sich von ihrem treuen Publikum mit feuchten Augen nach 66 Jahren exzellentem Chorgesang und nahmen Abschied von der Bühne. Freundschaft und musikalische Leidenschaft fanden hier ein würdiges Ende.

Auch wenn die „Stare“ nun offiziell in den Ruhestand gehen, bleibt die Erinnerung lebendig. Der „Abend unter Freunden“ hinterlässt ganz gewiss Nachklang – und das Versprechen, das musikalische Freundschaft auch ohne Bühne weiterlebt.

Ha Müller

Chor beim Finale
Foto: Helmut Pfeifer
Erscheinung
Malscher Gemeinde Rundschau
NUSSBAUM+
Ausgabe 28/2025
von Letzenbergstare e. V.
08.07.2025
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