Bildung

Abstraktes greifbar gemacht

Mitte Juli besuchte der Biologiekurs des HBG gemeinsam mit Lehrerin Frau Helmling das Schülerlabor des KIT. Im Rahmen eines ganztägigen Workshops...
Die Schülerinnen und Schüler in einem KIT-Labor
Ein Vorgeschmack auf Studium und BerufFoto: HBG

Mitte Juli besuchte der Biologiekurs des HBG gemeinsam mit Lehrerin Frau Helmling das Schülerlabor des KIT. Im Rahmen eines ganztägigen Workshops führten wir zwei Experimente zur Analyse von Proteinen durch – unter Anleitung und Betreuung durch zwei wissenschaftliche Mitarbeiter des Instituts. Nach einer kurzen Einführung in die theoretischen Grundlagen arbeiteten wir in Kleingruppen im Labor. Die erste Untersuchung diente der qualitativen Bestimmung von Proteinen. Mithilfe der Gelelektrophorese trennten wir die Proteinbestandteile verschiedener Lebensmittelproben und machten sie durch Färbung sichtbar. So entstand für jede Probe ein charakteristisches Bandenmuster, das Rückschlüsse auf die Zusammensetzung der enthaltenen Proteine erlaubt – eine Methode, die auch in der Forschung und Lebensmittelkontrolle eingesetzt wird. Im zweiten Versuch bestimmten wir mithilfe des Biuret-Assays die Konzentration von Proteinen in einer Lösung. Die Reaktion mit dem Biuret-Reagen erzeugt eine Farbveränderung, deren Intensität mithilfe eines Fotometers gemessen wird. Durch eine Kalibrierreihe mit bekannten Konzentrationen konnten wir so den exakten Proteingehalt unserer Proben berechnen. Beide Experimente verknüpften theoretisches Wissen mit praktischer Anwendung und vertieften unser Verständnis für biochemische Analyseverfahren. Besonders eindrücklich war, wie sichtbar und messbar biologische Moleküle durch solche Methoden werden – Inhalte, die im Unterricht oft abstrakt bleiben, wurden auf diese Weise greifbar.
Die Arbeit in den Gruppen verlief strukturiert und zielgerichtet. Da wir bereits im Unterricht grundlegende Kenntnisse zur Proteinstruktur und -analyse erworben hatten, konnten wir die Laboranweisungen selbstständig umsetzen und dabei viele Inhalte in der Praxis wiedererkennen. Am Ende des Tages konnten wir nicht nur Proteinmuster vergleichen und Konzentrationen berechnen – wir hatten auch ein besseres Verständnis dafür, wie wissenschaftliches Arbeiten im Labor konkret aussieht. Die Versuche haben gezeigt, wie Methoden der Molekularbiologie im echten Forschungsalltag eingesetzt werden – sei es in der Lebensmittelkontrolle, in der medizinischen Diagnostik oder bei der Entwicklung neuer Produkte. Für viele von uns war es das erste Mal, mit professioneller Labortechnik zu arbeiten – und vielleicht auch ein kleiner Vorgeschmack auf ein späteres Studium oder Berufsleben in den Naturwissenschaften. Jasmin Jalilzadeh Ghareshiran

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