Die gleichnamige Partei hingegen will in den Bundestag, macht derzeit Wahlkampf, und das sorgt wieder einmal für Verwechslungen.
„Diese Freie-Wähler-Partei hat nichts mit den originalen Freien Wählern zu tun, die als Vereine organisiert und ausschließlich kommunal in den Kreistagen, Gemeinderäten und Ortschaftsräten engagiert sind“, betont der Landesvorsitzende der Freien Wähler des Landesverbands Baden-Württemberg e. V., Bürgermeister a. D. Wolfgang Faißt, aus Renningen.
Die Abgrenzung zur Freie-Wähler-Partei ist wichtig. „Wir sind nicht gebunden an ein Parteiprogramm bzw. an eine Ideologie und entscheiden frei und sachorientiert“, sagt Bernhard Schweizer, Mitglied im Geschäftsführenden Vorstand des Landesverbands. Als solche konzentrieren sich die Freien Wähler auf die Kommunalpolitik. „Wir sind verwurzelt in der Kommunalpolitik in den Landkreisen, Städten und Gemeinden Baden-Württembergs und haben einen engen Draht zu den Bürgerinnen und Bürgern“, sagt Dr. Annette Silberhorn-Hemminger, Landesgeschäftsführerin der kommunalen Freien Wähler des Landesverbands. In der Landes- oder Bundespolitik wollen die original Freien Wähler nicht mitmischen. Dennoch gibt es den Austausch mit Politikern aller Parteien, sowohl auf Orts- als auf Landesebene. Die kommunale Verankerung und die parteipolitische Unabhängigkeit sind die großen Stärken der Freien Wähler. Der FW-Landesverband wurde 1956 gegründet und war Mitglied im Bundesverband. 2010 kam es zur Trennung, als der Bundesverband in eine Partei umgewandelt wurde, um landes- und bundespolitisch aktiv zu sein. Die Kommunalpolitik sollte den Vereinen vorbehalten bleiben. Die Namensgleichheit blieb allerdings bestehen.
Daher sollen diese Zeilen zur Aufklärung beitragen, dass es sich bei den beiden Institutionen um unterschiedliche Gebilde mit verschiedenen Zielen handelt.