ACK-Gottesdienst im Ökumenischen Zentrum

„Einheit der Christen“ in den Mittelpunkt gestellt Die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) in Mosbach lud am Sonntag (26.01.2025) zu einem...
Mit den Worten von Annette Kast wurden Kerzen, die das Licht Christi symbolisieren, an die Gläubigen weitergegeben.
Mit den Worten von Annette Kast wurden Kerzen, die das Licht Christi symbolisieren, an die Gläubigen weitergegeben.Foto: rb

„Einheit der Christen“ in den Mittelpunkt gestellt

Die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) in Mosbach lud am Sonntag (26.01.2025) zu einem besonderen ökumenischen Gottesdienst ins Ökumenische Zentrum (ÖZ) in der Neckarelzer Waldsteige ein. Anlass war die „Woche für die Einheit der Christen“, ein jährliches Ereignis, das Christen weltweit in ihrem Streben nach Einheit inspiriert.

Das diesjährige Motto „Glaubst du das?“ war dem Johannes-Evangelium entnommen und wies zugleich auf zentrale Glaubensfragen hin, die Christen unterschiedlicher Traditionen verbinden. Die Texte für den Gottesdienst wurden von der ökumenischen Gemeinschaft „Bose“ aus Norditalien vorbereitet, deren Arbeit für den Dialog zwischen den Kirchen bekannt ist.

Johannes-Evangelium

Mit einem „Glaubst du das?“, formuliert von verschiedenen Vortragenden der evangelischen, katholischen und neuapostolischen Kirchen, begann auch der feierliche Gottesdienst im schönen Gottesdienstraum des ÖZ, der mit etwa 70 Anwesenden gut gefüllt war.

Diese Frage folgt auf die Aussage in Johannes 11,26: „Jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben“. Gleich danach folgte eine dreiminütige Stille, um sich auf diese Frage und den folgenden Gottesdienst einzustellen.

Liturgie

Danach sang ein Chor aus Mitgliedern der katholischen und der evangelischen Kirchengemeinde Neckarelz unter der gekonnten Leitung von Margret Kretschmer. Begleitet wurden sie gefühlvoll von Steffen Ockert auf der Orgel und dem E-Piano. Deren musikalische Darbietungen trugen zu einer besinnlichen Atmosphäre bei.

Die Lesung, unter anderem betreffend Thomas, dem „ungläubigen“ Jünger, mündete in die von Jesus überlieferte Aussage: „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“ Diese Passage, die den Zweifel des Menschen und die Antwort Gottes darauf beleuchtet, bildete eine Brücke zur zentralen Frage des Abends.

Konzil von Nicäa

„Glaubst du das“, so begann auch Martin Reiland seine Predigt und erläuterte dazu die Bedeutung des Konzils von Nicäa in der heutigen Nordwest-Türkei, das im Jahr325 nach Christus stattfand – vor ziemlich genau 1.700 Jahren. „Wir wären wahrscheinlich heute nicht hier und wir würden wahrscheinlich unseren Glauben auch nicht beschreiben können, wenn Nicäa nicht gewesen wäre“, so seine Folgerung. In Nicäa fand das erste ökumenische Konzil der christlichen Kirche statt und markierte einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte des Christentums. Es wurde von Kaiser Konstantin dem Großen einberufen, um zentrale theologische und organisatorische Fragen zu klären. Hauptziel war die Einigung der Kirchen in dogmatischen Fragen, die bis heute gültig sind. Damit hatte Kaiser Konstantin auch das Christentum „hoffähig“ gemacht und die Christen durften nun ihren Glauben leben.

Kerzen & Agape

Mit dem Lied „Meine Seele ist Stille in dir“ wurden zuvor ausgeteilte Kerzen angezündet und damit symbolisch das „Licht Christi“ an jeden Anwesenden weitergegeben. Es folgten Fürbitten historischer Persönlichkeiten, die Herbert Fröscher und Cornelia Beck vortrugen. Bei der anschließenden Agapefeier wurde, an das Abendmahl erinnernd, Brot geteilt. Das Schlussgebet galt der Gemeinschaft aller Christen weltweit.

Den Dank richtete die ACK in Mosbach an allen Teilnehmenden und Mitwirkenden, besonders den Vortragenden Annette Kast, Herbert Fröscher, Cornelia Beck, Otto Hitzelsberger, Martin Reiland und Ludwig Müller, dem Chor unter Leitung von Margret Kretschmer, dem Organisten Steffen Ockert sowie Messner Manfred Bopp für seine fürsorgliche Organisation.

Der Gottesdienst endete mit dem versöhnlichen Chorgesang: „Geht, unter der Gnade – was immer ihr tut“, womit der gesamte Gottesdienst mit kräftigem Applaus der Gläubigen honoriert wurde.

Ökumene

Der gemeinsame Gottesdienst zeigte, wie Tradition und moderne ökumenische Bestrebungen Hand in Hand gehen können, um ein Zusammenwachsen christlicher Gemeinden zu fördern – ein Ziel, das sowohl in der Gegenwart als auch in der Erinnerung an das Konzil von Nicäa von großer Bedeutung für den Glauben bleibt. Das Miteinander der verschiedenen Konfessionen, das gemeinsame Gebet und die geteilte Mahlzeit ließen den Geist dieser „Einheit“ über alle Unterschiede hinweg spürbar werden. (rb)

Erscheinung
Stadtanzeiger Mosbach
Ausgabe 05/2025
von Redaktion NUSSBAUMRedaktion NUSSBAUM
30.01.2025
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