Historischer Motorsport

ADAC Hockenheim Historic überzeugt die Besucher

Vom 9. bis 11. Mai 2025 fand auf dem Hockenheim die ADAC Hockenheim Historic - Das Jim Clark Revival für Freunde des historischen Motorsports statt.
Vom 9. bis 11. Mai 2025 fand auf dem Hockenheimring die ADAC Hockenheim Historic statt.
Vom 9. bis 11. Mai 2025 fand auf dem Hockenheimring die ADAC Hockenheim Historic statt.Foto: GK

Am 7. April 1968 fand auf dem Hockenheimring das erste Rennen zur Europa Trophäe für Formel 1-Fahrer statt. Zu dieser Zeit führte die Strecke noch mit einer langen Geraden durch den Wald.

In der fünften Runde hoben die Streckenposten weiße Fahnen, und die Sirenen der Krankenwagen sorgten für Stille unter den Zuschauern. Vor Ort bot sich ein schreckliches Bild: Auf der langen Geraden lag das zertrümmerte Auto von Jim Clark in mehreren Fragmenten. Der außergewöhnliche Champion war von der Strecke abgekommen und verlor sein Leben im Cockpit seines McLarens, der gegen Bäume prallte. Es ist heute unfassbar, dass zu jener Zeit entlang der Rennstrecke noch keine Schutzplanken für Fahrer und Zuschauer vorhanden waren. Ebenso erstaunlich ist, dass die ersten Wettkämpfe auf dem Ring noch über Waldboden stattfanden. Seit seinem tragischen Unfall ist der Name des zweifachen schottischen Formel-1-Weltmeisters Jim Clark untrennbar mit dem Hockenheimring verbunden. Die 20. ADAC Hockenheim Historic – Das Jim Clark Revival, die vom 9. bis 11. Mai 2025 stattfand, diente zur Ehrung des außergewöhnlichen Fahrers und war zudem Schauplatz einer der bedeutendsten Classic-Veranstaltungen.

Elf unterschiedliche Rennklassen

Am ersten Rennwochenende auf dem Ring ging es richtig hoch her, denn elf unterschiedliche Rennserien - drei Rennklassen mit historischen Grand Prix Boliden - waren am Start und sorgten für spannende Wettbewerbe. Das Wetter war echt super, drei Tage Sonne und fast schon sommerlich. Das hat den Fahrern und dem Publikum richtig Freude bereitet. Das offene Fahrerlager war ein besonderes Highlight, da es den Fans die Möglichkeit bot, die Action hautnah zu erleben. Zudem gab es ein familienfreundliches Rahmenprogramm, das sowohl für Erwachsene als auch für Kinder zahlreiche Unterhaltungsmöglichkeiten bot.

Zugang zum Fahrerlager

Die ADAC Hockenheim Historic bietet den seltenen Vorteil, dass man nahezu ohne Einschränkungen ins Fahrerlager gelangt. Dort stehen die beeindruckenden Boliden, die man vor kurzem noch auf der Rennstrecke bewundern konnte, nun in den Fahrerboxen bereit. Fans hatten die Gelegenheit, den Mechanikern direkt über die Schulter zu schauen und hautnah zu beobachten, wie sie an den Autos arbeiten. So einen Blick in die technischen Feinheiten der Rennfahrzeuge erhält man nur selten. Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch des Markenclubbereichs auf dem Boxendach der Mercedes-Tribüne, der für viele ein absolutes Muss waren.

Schnellste Historic-Rennserie

Mit der Teilnahme des Boss GP - Big Open Single Seater - war auch in dieser Edition der Historic die wahrscheinlich beeindruckendste und schnellste Rennserie Europas vertreten. Für diese Rennsportgemeinschaft sind ausschließlich große, leistungsstarke Formel 1-Fahrzeuge, die in den 80er- und 90er-Jahren konstruiert wurden, sowie Fahrzeuge aus der GP2-Rennserie zugelassen. Der markante Klang der Motoren und das ansprechende Design der Benettons, Toro Rossos und Dallaras, zusammen mit ihrem einzigartigen Motorensound, rief nostalgische Erinnerungen hervor und ließ das Publikum in vergangene Rennsportzeiten eintauchen. Im Gegensatz dazu sind die Fahrzeuge der Rennkategorie Lurani Trophy deutlich weniger aufwendig gestaltet. Diese Kategorie verfolgt die Vision „Rennsport für Jedermann“ und zielt darauf ab, Anfängern den Zugang zum Motorsport zu erleichtern, sodass auch Neueinsteiger die Möglichkeit haben, am Geschehen teilzuhaben und ihr Können auf der Rennstrecke auszuprobieren. Die Masters Gentlemen Drivers-Klasse ist von der glorreichen Ära der GT- und Tourenwagenrennen inspiriert und die Masters Racing Legends ehren die Formel 1-Fahrzeuge, die zwischen 1966 und 1985 entstanden sind.

Prototype Cup Germany

In der Klasse Prototype Cup Germany traten die Fahrzeuge der Le Mans Prototype 3-Kategorie (LMP3) bereits zum vierten Mal in Hockenheim an. Die Fahrzeuge sind einheitlich mit V8-Saugmotoren von Nissan ausgerüstet, der 455 PS leistet und sie bieten eine Verbindung moderner Renntechnik mit Renntradition. Auch die Autos der Rennklassen Master Endurance Legends mit Fahrzeugen aus den großen Langstreckenrennen und der Historic Grand Prix Cars Association (HGPCA) mit Frontmotor und Heckmotor zogen die Blicke auf sich, während sie auf der Rennstrecke ihre Runden drehten und in packenden Rennen um die besten Platzierungen kämpften.

Rennergebnisse

Nach einem faszinierenden und aufregenden ersten Rennwochenende auf dem Hockenheimer Ring gab es natürlich sowohl Gewinner als auch Verlierer. Zu den großen Gewinnern gehörten die zahlreichen motorsportbegeisterten Zuschauerinnen und Zuschauer, die an drei Renntagen hautnah die Rennnostalgie mit mehr als 500 Teilnehmern erleben konnten, einschließlich der Events "Davor" und "Danach". Auch im sportlichen Wettbewerb gab es Gewinner und Verlierer, die je nach ihren Ergebnissen unterschiedliche Zufriedenheit oder Enttäuschung verspürten. Besonders herausragend war die Boss GP Racing Series, die in ihrer Attraktivität, Schnelligkeit und Lautstärke bestach. Der österreichische Fahrer Ingo Gerstl dominierte mit seinem Toro Rosso F1STR1 das gesamte Wochenende und sicherte sich den Sieg in beiden Rennen der Formel 1-Klasse. Ebenso überlegen war der irische Pilot Paul O'Connell, der mit seinem Dallara World Series V8 T12 als Doppelsieger in der Formula-Klasse hervorging. Im aufregenden Prototype Cup Germany, dessen Rennen über eine Distanz von 55 Minuten plus eine zusätzliche Runde gingen, gab es unterschiedliche Sieger. Das polnische Duo Mattis Pluschkell und Maksymilian Angelard mit ihrem Duqueine waren als Sieger im Race 2 und Zweiter im Race 1 am erfolgreichsten.

Erscheinung
exklusiv online
von Redaktion NUSSBAUM
12.05.2025

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