Die dunkle Jahreszeit steht vor der Tür und mit den kürzer werdenden Tagen haben Fahrraddiebe mehr Zeit, im Verborgenen ihrer Tätigkeit nachzugehen. Teures E-Bikes oder lieb gewonnenes Fahrrad mit Gebrauchsspuren - diebstahlgefährdet sind alle Fahrräder. Zwei Maßnahmen schrecken Fahrraddiebe ab: ein solides Fahrradschloss und die deutlich sichtbare Codierung des Rahmens. Die ADFC-Gruppe Ettlingen wird deshalb am Samstag, 28. September, von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr wieder Fahrräder codieren. Diese eindeutige Kennzeichnung schreckt Langfinger zuverlässig ab. Und sie hat noch weitere Vorteile.
Wer sein Fahrrad codieren lassen möchte, benötigt keinen Termin. Ganz spontan kann man mit seinem Rad vorbeikommen und die Prägung der individuellen Zeichenfolge in den Rahmen vornehmen lassen. Mitzubringen sind lediglich der Personalausweis oder ein anderer Identitätsnachweis mit Foto sowie ein eindeutiger Kaufbeleg für das zu codierende Fahrrad - zum Beispiel der Kaufvertrag (ein Kassenbon reicht leider nicht aus). Wer keinen Kaufbeleg mehr findet, sollte vorab mit dem ADFC Ettlingen unter ettlingen@adfc-bw.de Kontakt aufnehmen, in vielen Fällen findet sich eine Lösung.
ADFC-Mitglieder beteiligen sich mit acht Euro an den Kosten, Nicht-Mitglieder bezahlen 15 Euro. Wer dem ADFC ohnehin schon immer beitreten wollte, kann das am Samstag direkt am Schloss tun und kommt dann sowohl in den Genuss des vergünstigten Kostenbeitrags als auch eines vergünstigten Mitgliedsbeitrags für das erste Jahr.
Neben einem vernünftigen Schloss wirkt auch die deutlich sichtbare Fahrrad-Codierung als Abschreckung von Fahrraddieben. Anhand der eindeutigen Codierung, die in den Rahmen geprägt wird, kann die Polizei ein Fahrrad dem rechtmäßigen Besitzer zuordnen, ganz, ohne dass der Code irgendwo gespeichert werden müsste. Ein so gekennzeichnetes Rad zu stehlen, wird für einen Dieb zum unkalkulierbaren Risiko - er wäre schnell überführt. Außerdem hätte ein Dieb große Schwierigkeiten, ein codiertes Rad zu verkaufen. Der rechtmäßige Besitzer kann einem Käufer auch die schriftliche Bestätigung vorlegen, die vom ADFC beim Codieren ausgehändigt wurde. Ein Dieb hat diese Bescheinigung natürlich nicht.
Den Code aus dem Rahmen wieder zu entfernen, ist nahezu unmöglich. Die Ziffern und Buchstaben werden mit einem Spezialgerät eingeprägt. Um sie unsichtbar zu machen, müsste der Rahmen an dieser Stelle abgeschliffen, sorgfältig ausgespachtelt und neu lackiert werden. Das bedeutet einen sehr hohen Aufwand, der sich für Fahrraddiebe nicht lohnt.
Auch Fundräder können dank des Codes wieder an ihre Eigentümer zurückgegeben werden. Der Polizei ist es möglich, die Adresse aus dem Zahlen- und Buchstabensalat zu entschlüsseln. Deshalb ist die Fahrrad-Codierung auch viel wertvoller als die Rahmennummer des Fahrrads, die vom Hersteller eingeprägt wurde. Die Systematik der Rahmennummern hängt vom jeweiligen Hersteller ab und die Rahmennummern sind nicht zwangsläufig eindeutig.
Sorgen um die Stabilität ihres Rahmens durch das Codieren müssen sich Fahrradbesitzer nicht machen. Weil der Code eingeprägt und das Metall daher lediglich punktuell verdichtet wird, geht kein Material verloren. Praktisch jedes Fahrrad aus Stahl oder Aluminium lässt sich codieren, selbstverständlich auch Elektroräder. Nur wenn der Rahmen aus Carbon oder Bambus besteht, ist keine Prägung möglich. Diese Materialien sind relativ empfindlich, darum werden Rahmen aus diesen Materialien vorsichtshalber nicht codiert.
Dank eines ausgeklügelten Systems können die ADFC-Helferinnen und -Helfer binnen weniger Stunden viele Dutzend Fahrräder codieren. Eine lange Schlange am ADFC-Stand vor dem Schloss muss deshalb nicht abschrecken, es geht schneller, als man denkt. Damit es noch flüssiger läuft, können sich Interessenten den Codierungsauftrag vorab von der Website des ADFC Ettlingen unter t1p.de/t9knd herunterladen, ausdrucken und ausgefüllt mitbringen. Der Codierungsauftrag kann aber auch noch direkt am ADFC-Stand ausgefüllt werden.