
Von Jennifer Warzecha
Auch bei der AWO Ortsverein Grötzingen wurde es Advent. Das feierten die 33 Anwesenden alle gemeinsam miteinander beim Geschichtsstammtisch am Dienstag der Vorwoche. Passend zur Stimmung war alles adventlich geschmückt mit Tannenreisig und elektrischen Kerzen sowie einem Adventskalender. Bei Kaffee und Dambedei, später Glühwein mit oder ohne Alkohol oder Saft, kam man miteinander ins Gespräch. Karlheinz Kurz rundete musikalisch den Nachmittag ab. Besinnliches und Lustiges, Bekanntes und Neu-Kreiertes wechselten sich ab.
Die besondere Mischung, zumindest inhaltlich betrachtet, die so einen AWO-Geschichtsnachmittag immer wieder interessant gestaltet, ist neben dem Witz und Humor, mittels dem alle Mitwirkenden jeweils immer den Nachmittag gestalten, die interessante Mischung aus Hochdeutsch und Mundart. So befasste sich Brigitte Hahn mit einem „Eimer voll Salzbrezeln“. Bei "alle dun mer des gern esse" ging es um das Kerlchen aus Hefeteig, landläufig auch „Dambedei“ genannt. Denn: "Also jetzt misse Se mer helfe. Mir isch doch glatt entfalle, wie die leckere Hefedaig-Kerlche haiße. Ich waiß bloß noch, dass se en unnachahmlich scheener Name hawwe. Wie haiße die Kerlche jetzt glei widder?" Auch das "Weihnachtslied" gab sie zum Besten. Elke Bonning präsentierte dem Publikum ihr Gedicht "einsam geh ich durch die Gassen" und die Geschichte "Gold, Weihrauch und Myrrhe". Elisabeth Habel erzählte die Geschichte von "der gestohlene Christbaum" und präsentierte dem Publikum das Gedicht "Messebesuch und Lebkuchen". Barbara Bicha erzählte die "Legende von der Hl. Barbara" und von der "Entstehung des Liedes Stille Nacht, Heilige Nacht". Auch, was am 4. Dezember geschah, erfuhr man: "Baum, einen Zweig gib du mir von dir. Ist er auch kahl, ich nehm ihn mit mir. Und
er wird blühen in seliger Pracht mitten im Winter in der heiligen Nacht." Anne Lassmann stimmte alle auf den Nikolaustag ein. Sie las das "Märchen vom Nikolaus, der immer der Vater war".
Volker Ebendt ist mitsamt seiner Familie tief bei den Naturfreunden Grötzingen verwurzelt, in der dritten Generation. Dialektal übersetzt heißt das: "De oi odder annere werd wisse, dass i in de dritte Generation Nadurfreind bin unn der Verroi mei zwoide Heimad in meiner Kindheit unn Jugendzeit gwä isch." Ebendt erinnerte an "1950: e Weihnachtsfeier von de Grezzinger Naturfreind im Adler". Wiedererkennungseffekt gab es bei bekannten Grötzinger Namen, denn: "Z' erschd hod Waldzittergruppe unner ihrem Dirigent Rudolf Nußbaum de offizielle Doil eröffnet. U. a. henn in de Musikgrupp mitg'spielt: de Daubeberger Werner, de Kuppinger Hans un de Günder, de Zimmermanns Werner, de Gubler Günther und de Deininger Fritz. Die Waldzittere hod alle de Nußbaume Rudolf - d' Oisiedler vom Werrabronn - gebaut." Schön war wohl der Klang, denn wie Ebendt weiterlas: "Wenn die Waldzittergrupp g' spielt hod, isch de Klang so schee gwä, dass die Musich in Dir neigange isch, unn du uff oimol g'spürt hosch, Weihnachte steht vor de Dier uns Christkindle kommt rei." Gemeinsam sang man zwischendurch "in der Weihnachtsbäckerei" und ging dann voller Weihnachtsstimmung wieder nach Hause.


