Gemeinde Königsbach-Stein
75203 Königsbach-Stein

Akkordeon Orchester Stein e. V.

Drei Akkordeon-Orchester haben sich zusammen dem Tango gewidmet und beim Konzert in Stein viel Applaus erhalten. Unterstützt wurden sie von Sänger Luis...
Unter der Leitung von Hubert Bürkle haben die drei Akkordeon-Orchester aus Stein, Niefern-Öschelbronn und Huchenfeld-Würm auf der Bühne Platz genommen. (rol)
Unter der Leitung von Hubert Bürkle haben die drei Akkordeon-Orchester aus Stein, Niefern-Öschelbronn und Huchenfeld-Würm auf der Bühne Platz genommen. (rol)

Drei Akkordeon-Orchester haben sich zusammen dem Tango gewidmet und beim Konzert in Stein viel Applaus erhalten. Unterstützt wurden sie von Sänger Luis Vicario.

Draußen zeigt sich der Frühling am frühen Sonntagabend von seiner kalten und wechselhaften Seite. Doch drinnen, in der Aula der Steiner Heynlinschule, fällt es überhaupt nicht schwer, an brennende Sommersonne, an heißes Verlangen und tropische Nächte zu denken. Aus jedem Stück dringt das südamerikanische Lebensgefühl, für das der Tango wie kaum ein anderer Tanz steht. In all seinen Facetten bildet er den Dreh- und Angelpunkt, gewissermaßen den roten Faden eines kurzweiligen Konzerts, das in abgewandelter Form noch zwei weitere Male zu erleben sein wird. Drei Akkordeon-Orchester aus Stein, Niefern-Öschelbronn und Huchenfeld-Würm haben sich dafür zusammengetan, alle unter der Leitung von Hubert Bürkle, der zusammen mit den Musikern viel Fingerspitzengefühl beim Auswählen der Stücke bewiesen und in Stein mit Luis Vicario am Sonntag den „spanischsten Spanier Deutschlands“ auf die Bühne geholt hat. Es ist ein Abend voller Leidenschaft, voller Gefühle und Temperament. Um ihn vorzubereiten, haben die Musiker der drei Orchester schon im vergangenen Sommer mit den Proben begonnen: zunächst jedes Orchester für sich, dann bei einer Handvoll gemeinsamer Termine alle zusammen. Für Bürkle ist das Akkordeon das ideale Instrument, um die im Tango liegenden Emotionen zu transportieren, um die Stücke mit Luft und Balg von leise nach laut zu gestalten.

Zwar hatte er zunächst noch vereinzelte Zweifel an der Idee, dem Tango ein ganzes Konzert zu widmen. Doch diese waren spätestens verflogen, als er feststellte, welche Motivation und Begeisterung die Musiker an den Tag legten. Am Sonntagabend merkt man, dass sie die Stücke nicht einfach herunterspielen, sondern in ihrer ganzen Komplexität und Vielschichtigkeit entfalten wollen. Mit jedem erzählt das beweglich agierende Orchester eine kleine Geschichte, die ebenso Höhen und Tiefen hat wie die zwischen filigranen Strukturen und mitreißenden Passagen hin und her pendelnde Musik. Das Konzert lebt von den Kontrasten, die entstehen, wenn auf geschmeidig vor sich hin fließende Linien temporeich treibende Rhythmen folgen. Auf dem Programm stehen detailreiche, von zahlreichen Tempo- und Taktwechseln geprägte Kompositionen, die die ganze Bandbreite und klangliche Fülle des Tango abbilden. Die tänzerisch wiegenden Bewegungen in Piazzollas Melodia en la Menor setzen die Musiker ebenso effektvoll und frisch in Szene wie die Kraft und die Dynamik, die nicht nur im Tango Appassionado, sondern auch im Tango pour Claude stecken. Beim Piazzollino weben sie inmitten situativ aufscheinender Melancholie einen feinen Klangteppich, während der Blue Tango mit finessenreich gestalteter Eleganz daherkommt.

Bei Oblivion schlägt die Stunde des Dirigenten Hubert Bürkle, der mit seiner nuancierten Intonation ebenso ins Schwarze trifft wie Sänger Luis Vicario mit seiner charmanten Art. Die starke Stimme, das weiche Timbre und der feine Schmelz werden zur Nebensache, wenn der Spanier im Publikum die Damen anschmachtet, wenn er Gäste zum Tanzen auf die Bühne holt und gestenreich fragt, warum eine Frau eigentlich kein Verhältnis haben soll. Vicario entführt nicht nur nach Buenos Aires, sondern auch in die Welt der Schellack-Schlager, etwa unter die „Pinien von Argentinien“. Den „Tango d’Amour“ interpretiert er im harmonischen Duett mit Andrea Speer, die nach zwei Stunden bei der Zugabe noch einmal glänzt, begleitet von den Musikern, die den tosenden Beifall mehr als verdient haben. – Nico Roller

Die Sänger Andrea Speer und Luis Vicario überzeugen mit starken Stimmen und großer Bühnenpräsenz. (rol)
Die Sänger Andrea Speer und Luis Vicario überzeugen mit starken Stimmen und großer Bühnenpräsenz. (rol).
Erscheinung
Amtsblatt der Gemeinde Königsbach-Stein
NUSSBAUM+
Ausgabe 14/2025

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