Großen Beifall von begeisterten Zuhörern gab es für die Spielerinnen und Spieler des Harmonika-Spielring„Platte“ Wiernsheim, die Solistin Silke Huber und für das Blechbläser-Quintett aus Mühlhausen/Würm am vergangenen Sonntagabend im Rahmen ihrer Akkordeon-Soirée.
Zum Auftakt spielte das 1. Orchester unter der Leitung von Uwe Müller das „Intermezzo sinfonico“ von Pietro Mascagni. Das Stück aus der Oper „Cavalleria rusticana“, ist das berühmteste Zwischenspiel dieser Oper und geht mit seinen leidenschaftlichen Melodien unter die Haut.
Im Anschluss begrüßten der 1. Vorsitzende Marco Kühnle und Pfarrer Markus Epting das Publikum. Pfarrer Epting lobte die wunderbaren Klänge des Akkordeons und die Vielfältigkeit des Instrumentes und freute sich, mit den Besuchern im sakralen Raum, diese Musik genießen zu dürfen. Claudia Stähle führte in bewährter Weise durch das Programm.
Mit dem Stück „The Legend of King Arthur“ ging es für das 1. Orchester weiter.
In der viersätzigen Suite für Akkordeon vertont Ian Watson die Legende von König Arthur, eine seiner Lieblingsgeschichten. Der Dirigent Uwe Müller hat mit den Spielerinnen und Spielern die unterschiedlichen Tempi und Charaktere der vier Sätze hervorragend ausgearbeitet. Mit der Suite wird sich das 1. Orchester beim diesjährigen World Music Festival in Innsbruck Ende Mai internationaler Konkurrenz und den hochrangigen Wertungsrichtern stellen. Die Generalprobe dazu haben die Spielerinnen und Spieler vorbildlich gemeistert.
Akkordeonmusik auf höchstem Niveau bot Silke Huber den Zuhörern, die beim Verein seit 15 Jahren als Ausbilderin tätig ist, mit ihren Soli. Mit ihrem ersten Stück „Andalusian Rhapsody“ von Timothy Brown entführte sie die Zuhörer in den maurischen Süden Spaniens mit seinen exotischen und charakteristischen Motiven und prägnanten Rhythmen.
Weiter ging es mit der „Sonate E-DUR“ und der „Sonate a-moll“ von Domenico Scarlatti. Die 1738 komponierte Sonate ist eine tänzerische Barocksonate, ursprünglich als Übungsstück für die Königstochter Maria Barbara am portugiesischen Königshof des Komponisten gedacht. Mit den Einflüssen spanischer Volksmusik und spanischen Tanzformen fand Domenico Scarlatti mit seinen früheren italienischen Prägungen seinen persönlichen Stil mit energischem wie lebendigem Charakter und einer gewissen Leichtigkeit.
Mit „Senor del destino“, der Herr des Schicksals, führt Silke Huber die Zuhörer nach Uruguay in Südamerika zu einer kurzen Tango-Fantasie von Luis di Matteo, dem Komponisten und Bandoneonspieler.
Ein besonderes Klangbild bot sich den Gästen mit dem Auftritt des Blechbläserquintetts des Musikvereins Mühlhausen/Würm. Sie eröffneten mit dem bekannten Song „Africa“ von Toto. Das Stück will auf das Schicksal der Kinder in Afrika aufmerksam machen, inspiriert wurde der Keyboarder David Paich Anfang der 80er Jahre durch Werbung von UNICEF in einer TV-Sendung.
Im Gegensatz dazu stand ihr zweites Stück „White Rose Elegy“. Thematisch geht das Stück auf die im Dritten Reich entstandene Widerstandsbewegung „Die Weiße Rose“ zurück. Diese Elegie, ein Klagelied, soll als Spiegelbild deren Mut symbolisieren.
Fröhlich und beschwingt ging es mit dem Lied „Viva la Vida“ heißt: „Lebe das Leben“ von Coldplay weiter. Der Popmusik-Klassiker hat trotz aller Leichtigkeit einen ernsten Hintergrund. Der Text ist vom Leben des Königs Ludwig XIV inspiriert und beschreibt die Geschichte eines Königs, der alles verloren hat, einschließlich seines Königreiches.
Zum Abschluss spielte das Ensemble das Stück „Blue“, welches von den Bläsern absolutes Können verlangt.
Bevor das 1. Orchester zum Abschluss mit dem Stück „Free World Fantasy“ wieder seinen Platz einnahm, richtete Marco Kühnle Dankesworte sowohl an Herrn Pfarrer Epting für die Überlassung der Kirche für die Soirée, als auch an das tolle Publikum und an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Ein Teil der Spenden des Abends wird für die Deckung der Kosten für das Wertungsspiel in Innsbruck verwendet werden, der andere Teil kommt der evangelischen Kirchengemeinde für die Gemeindearbeit zugute.
„Free World Fantasy“ wurde 1987 von Jacob de Haan im Auftrag der niederländischen Provinz Groningen anlässlich des Befreiungstages am 5. Mai komponiert. Die Musik symbolisiert den Traum von einer Welt ohne Krieg, aktuell leider wieder ein Thema von größter Aktualität.
Die Gäste ließen das 1. Orchester erst nach einer kräftigen Zugabe mit dem Popsong „Just give me a reason“, von P!nk von der Bühne gehen.
Ein wunderbarer musikalischer Abend geht zu Ende und lässt seine Klänge hoffentlich noch lange nachwirken.