Ergänzend zum Artikel „Aktuelle Top-Ausstellungen in Baden-Württemberg“ geben wir in diesem Artikel Anregungen für interessante Ausstellungen außerhalb Baden-Württembergs. Wir konzentrieren uns dabei auf die direkt angrenzenden Bundesländer (Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz). Komplettiert wird die Übersicht durch näher gelegene Ausstellungen in den Nachbarländern Frankreich, Österreich und der Schweiz. Auch diese Übersicht wird laufend aktualisiert.
Benachbarte Bundesländer:
Rineke Dijkstra. Beach Portraits (13.12.24 bis 18.05.25)
In Das Meer, ein Blick porträtiert die Künstlerin Rineke Dijkstra junge Menschen an Stränden auf der ganzen Welt – in Polen, Großbritannien, der Ukraine, Kroatien und den USA. Diese einfühlsam komponierten Fotografien fangen den direkten Blick in die Kamera ein und schaffen so intime Momente, die die Essenz des menschlichen Daseins berühren. Dijkstras Arbeiten sind mehr als nur Porträts. Sie erforschen die Übergänge zwischen persönlicher Offenheit und Inszenierung und werfen grundlegende Fragen nach Authentizität und Wahrhaftigkeit in der Porträtfotografie auf. Mit klarer Bildsprache und einem tiefen Gespür für ihre jungen Protagonist/innen entstehen Begegnungen, die den Betrachter/innen die Möglichkeit geben, sich in der Verletzlichkeit und Stärke der Dargestellten wiederzufinden.
Städel-Museum, Schaumainkai 63, 60596 Frankfurt
Di. bis So., jeweils 10.00 bis 18.00 Uhr,
Do. bis 21.00 Uhr
Der Kolonialismus in den Dingen (08.11.24 bis 18.05.25)
Wann wird ein Kunstwerk kolonial? Mit dieser zentralen Frage beschäftigt sich die Sonderausstellung Der Kolonialismus in den Dingen. Gezeigt werden einzigartige historische Zeugnisse wie Skulpturen, Malereien, Bronzegüsse und Lackarbeiten, die während der Kolonialzeit nach München gelangten und heute als Meisterwerke gelten. Die Ausstellung beleuchtet, wie diese Werke in Kolonialgebieten wie Kamerun, Tansania, Nigeria, Namibia, Indien, Pakistan, China, Neuguinea, den Philippinen und Samoa geraubt, gekauft, getauscht oder als Geschenke angenommen wurden. Dabei rückt sie die Gewalt, den Rassismus und den Versuch, die Kulturen der Kolonisierten zu verdrängen, in den Fokus – zentrale Aspekte, die mit der kolonialen Aneignung von Kulturgütern einhergingen. Das Museum Fünf Kontinente, 1868 gegründet, wurde um 1900 zu einer Einrichtung des deutschen Kolonialismus. Unter der Leitung eines kolonialen Eroberers inszenierte es Trophäen brutaler Feldzüge als Heldentaten und stellte bedeutende Kulturerzeugnisse als Beweise vermeintlicher europäischer Überlegenheit aus. Die Menschen, die diese Werke geschaffen hatten, ihre Bedeutung kannten und ihre Kulturen damit weitergaben, wurden dabei ausgeblendet. Die Ausstellung will nicht nur die Spuren dieser Geschichte freilegen, sondern auch die drängende Frage stellen, wie wir heute mit diesem Erbe umgehen und die Geschichten der Menschen hinter den Dingen anerkennen können.
Museum Fünf Kontinente – Staatliche Museen in Bayern, Maximilianstr. 42, München
Di. bis So., jeweils 9.30 Uhr bis 17.30 Uhr
RADIKAL! Künstlerinnen und Moderne 1910-1950 (08.02.25 bis 18.05.25)
Mehr als 60 Künstlerinnen aus 20 Ländern stehen im Fokus der Ausstellung RADIKAL! Künstlerinnen und Moderne 1910–1950*, die vom Museum Arnhem, dem Saarlandmuseum und dem Belvedere in Wien präsentiert wird. Dieses internationale Projekt, ein Höhepunkt der Kunstsaison 2024/25, hinterfragt die Vorstellung von moderner Kunst als von Männern dominiertes Phänomen und eröffnet neue Perspektiven auf die Vielfalt und grenzüberschreitende Dimension der Moderne. Die Ausstellung löst Künstlerinnen aus dem traditionellen kunsthistorischen Rahmen, der oft zu ihrer Unsichtbarkeit beitrug. Statt einer stilistischen Einordnung betont sie die Individualität ihrer künstlerischen Ansätze, die von abstrakt bis figurativ und von kritisch bis aktivistisch reichen. Ihre Werke hinterfragen Rollenbilder, thematisieren Emanzipation und entwerfen alternative Identitäten jenseits dominanter Leitbilder. Mit einer breiten Auswahl an Medien – darunter Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen, Architektur- und Bühnenentwürfe, Textildesigns und Filme – wird die Vielseitigkeit der Künstlerinnen gewürdigt.
Saarlandmuseum – Moderne Galerie, Bismarckstr. 11-15, Saarbrücken
Di. bis So., jeweils 10.00 bis 18.00 Uhr, Mi. bis 20.00 Uhr
Benachbarte Länder:
Fresh Window – Kunst & Schaufenster (04.12.24 bis 11.05.25)
Die Verbindung zwischen Schaufensterdekoration und Bildender Kunst besteht seit Jahrzehnten und ist von gegenseitigen Einflüssen geprägt. Zahlreiche Künstler/innen, darunter auch Jean Tinguely, haben mit ihren Arbeiten bedeutende Akzente in der Gestaltung von Schaufenstern gesetzt. Gleichzeitig dient das Schaufenster immer wieder als künstlerisches Motiv oder als Bühne für Performances und Aktionen. Die Ausstellung widmet sich dieser facettenreichen Beziehung und erweitert ihren Rahmen durch künstlerische Interventionen, die in Schaufenstern in Basel sichtbar werden und den Stadtraum mit einbeziehen.
Museum Tinguely, Paul Sacher-Anlage 1, CH-4058 Basel
Di. bis So., jeweils 11.00 bis 18.00 Uhr, Do. bis 21.00 Uhr geöffnet
► Kunst in BW: Aktuelle Top-Ausstellungen in Baden-Württemberg