Interkommunale Waldbrandübung der Feuerwehren Forst, Hambrücken und Weiher
Am Samstag, den 12. Juli 2025, fand im Einsatzgebiet der Freiwilligen Feuerwehr Hambrücken eine großangelegte interkommunale Waldbrandübung statt. Beteiligt waren die Freiwilligen Feuerwehren aus Forst und Hambrücken sowie die Abteilung Weiher der Freiwilligen Feuerwehr Ubstadt-Weiher. Diese Übung, die bereits zum dritten Mal in dieser Form durchgeführt wurde, ist Teil eines jährlich stattfindenden Ausbildungskonzepts, das nicht nur der technischen Schulung und der Einsatztaktik dient, sondern insbesondere auch den interkommunalen Austausch und die Zusammenarbeit stärken soll. In Zeiten zunehmender klimatischer Extreme, steigender Temperaturen und längerer Trockenperioden gewinnen Wald- und Vegetationsbrände zunehmend an Bedeutung – entsprechend wichtig ist es, auch gemeindeübergreifend strukturiert zusammenzuarbeiten und eingespielte Abläufe zu trainieren.
Das Übungsszenario sah einen Waldbrand im Bereich zwischen dem Gelände des Schützenvereins Hambrücken und der angrenzenden Bahnlinie vor. Simuliert wurde ein sich rasch ausbreitendes Feuer, das durch auffrischenden Wind in Richtung des Vereinsgebäudes gedrückt wurde und drohte, auf dieses überzugreifen. Die Alarmierung der drei beteiligten Feuerwehren erfolgte um Punkt 16:00 Uhr über ein Alarmschreiben in den jeweiligen Feuerwehrhäusern. Von dort rückten die Fahrzeuge mit Sondersignal zum Einsatzort aus, um unter realitätsnahen Bedingungen üben zu können.
Als erste Einheit traf die Feuerwehr Hambrücken an der angenommenen Einsatzstelle ein und begann unverzüglich mit der Lageerkundung. Dabei wurde angenommen, dass ein Drohnenpilot im Rahmen eines privaten Fluges über dem betroffenen Waldgebiet eine starke Rauchentwicklung festgestellt und die Einsatzkräfte mit Luftbildern unterstützt hatte. Diese zeigten nicht nur das Ausmaß des Brandes, sondern auch die Windrichtung und damit die Ausbreitungsrichtung des Feuers. Die Informationen aus der Drohnenperspektive flossen unmittelbar in die Lageeinschätzung ein und ermöglichten eine präzise taktische Planung. Kurz nach der ersten Erkundung trafen auch die Feuerwehren aus Forst und Weiher ein. In enger Abstimmung mit der Einsatzleitung, die durch die Feuerwehr Hambrücken gestellt wurde, wurden die Kräfte strategisch aufgeteilt: Das Löschfahrzeug der Feuerwehr Hambrücken übernahm den Objektschutz auf der Ostseite des Schützenvereins. Zwei Trupps rückten in das angrenzende Waldstück vor und begannen dort mit der Brandbekämpfung mittels Strahlrohren.
Die Feuerwehr Forst übernahm mit einem weiteren Löschfahrzeug den südlichen Abschnitt und ging ebenfalls mit zwei Trupps vor, um das Gelände zu sichern und eine sogenannte Riegelstellung zu errichten. Ziel dieser Taktik war es, die weitere Ausbreitung des Feuers auf das Gebäude zu verhindern.
Ein zentraler Bestandteil der Übung war die Sicherstellung der Löschwasserversorgung – eine besondere Herausforderung bei Waldbränden, da diese oft abseits regulärer Hydrantennetze stattfindet. Die Feuerwehr Weiher setzte hierfür einen 5.000-Liter-Faltbehälter ein, der in der Nähe der Einsatzstelle aufgestellt wurde und als Pufferspeicher diente. Dieser wurde durch eine Tragkraftspritze der Feuerwehr Hambrücken befüllt, die das Löschwasser aus einem Tiefbrunnen förderte. Die Weiterförderung des Wassers vom Faltbehälter zu den Löschfahrzeugen übernahm wiederum das Löschfahrzeug der Feuerwehr Weiher. So entstand eine Wasserversorgung über mehrere Stationen hinweg.
Die zentrale Einsatzleitung koordinierte die taktischen Maßnahmen, überwachte die Wasserverteilung und sorgte für eine gleichmäßige Kräfteverteilung in allen Einsatzabschnitten. Gegen 17:15 Uhr konnte schließlich die erfolgreiche Bekämpfung des angenommenen Brandes gemeldet werden. Im Anschluss an die Übung begann der geordnete Rückbau der eingesetzten Materialien.
Über 500 Meter verlegte Schlauchleitungen mussten wieder entleert, aufgerollt und verladen werden.
Nach Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft aller Fahrzeuge und Gerätschaften begaben sich die beteiligten Kräfte zur Nachbesprechung ins Feuerwehrhaus Hambrücken. In diesem Rahmen wurde die Übung umfassend reflektiert: Positive Beobachtungen wurden benannt, ebenso wie kleinere Optimierungsmöglichkeiten offen angesprochen. Ziel war es, aus der Übung zu lernen, um bei zukünftigen Einsätzen noch schneller und effizienter agieren zu können.
Im Anschluss an den fachlichen Teil ließen die Einsatzkräfte den Abend bei einem gemeinsamen Essen in kameradschaftlicher Atmosphäre ausklingen.
Die interkommunale Waldbrandübung 2025 hat gezeigt, wie gut die Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren aus Forst, Hambrücken und Weiher bereits funktioniert und dass sich das regelmäßige Üben gemeinsamer Abläufe nicht nur in der Praxis auszahlt, sondern auch den Zusammenhalt zwischen den Feuerwehren nachhaltig stärkt.
Am Samstagvormittag wurde die Freiwillige Feuerwehr Hambrücken um 10:53 Uhr von der Integrierten Leitstelle in Karlsruhe mit dem Stichwort „Brand – Unklare Feuer-/Rauchentwicklung im Freien“ alarmiert. Ein Anrufer meldete eine deutliche Rauchentwicklung im südlich angrenzenden Waldgebiet bei Hambrücken.
Bereits während der Anfahrt der ersten Einsatzkräfte gingen über Funk weitere Informationen der Leitstelle ein. Zudem war aus südlicher Richtung von Hambrücken aus tatsächlich eine auffällige Rauchwolke sichtbar, was die Meldung des Anrufers zunächst bestätigte.
Zwei Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Hambrücken fuhren daraufhin den Einsatzort an, um die Lage vor Ort zu erkunden und den Ursprung der Rauchentwicklung zu lokalisieren. Trotz intensiver Erkundung konnte jedoch kein Brand oder Rauch im unmittelbaren Einsatzgebiet festgestellt werden. Parallel erhielten die Einsatzkräfte über Funk den Hinweis, dass sich im Bereich Bruchsal ein größeres Brandereignis ereignet habe. Die dortige Rauchentwicklung war weit überregional sichtbar. Eine Abgleichung der Sichtachsen bestätigte schließlich, dass die wahrgenommene Rauchentwicklung von dem Großbrand im Bereich Bruchsal stammte und optisch fälschlicherweise dem Waldgebiet bei Hambrücken zugeordnet wurde.
Nach sorgfältiger Prüfung und Rücksprache mit der Leitstelle konnte der Einsatz daher gegen 11:15 Uhr ohne weitere Maßnahmen beendet werden.
Die Feuerwehr Hambrücken war mit zwei Fahrzeugen und acht Einsatzkräften im Einsatz. Drei weitere Einsatzkräfte hielten sich im Feuerwehrhaus in Bereitschaft, mussten jedoch nicht mehr ausrücken.