Die glänzende Edelstahl-Skulptur stellt gespannte Tierhaut dar und ist eine Hommage an das jahrhundertealte Gerberhandwerk und eine bleibende Erinnerung an das Stadtjubiläum 950 Jahre Calw.
Die Idee für das Werk entstand bei einem Besuch im Museum. Dort kam Alexander Gerlach mit Irmhild Mannsfeld, der Vorsitzenden des Bürgervereins Alte Gerberei, ins Gespräch. Die Inspiration aus dem historischen Ort, die Begeisterung der Gastgeberin und der Charme des Hauses führten schließlich zur künstlerischen Umsetzung. Rund zwei Wochen arbeitete der Schmiedekünstler an dem Werk – robust, wetterfest, für die Ewigkeit gemacht.
Oberbürgermeister Florian Kling war zur Einweihung vor Ort. Gemeinsam mit dem Künstler, Irmhild Mannsfeld und Timo Heiler, dem Leiter der städtischen Museen, stellte er das Kunstwerk vor. Er erinnerte an die wirtschaftliche Bedeutung der Gerberei, der Tuchmacherei und des Holzhandels, durch die Calw einst zur reichsten Stadt Württembergs wurde. Die letzte aktive Gerberei in Calw schloss in den 1980er Jahren. In den 90ern war es insbesondere Irmhild Mannsfeld zu verdanken, dass aus der ehemaligen Gerberei Balz ein lebendiges Museum wurde.
Für Timo Heiler ist das neue Kunstwerk von der Nikolausbrücke aus eine Einladung: Hier gibt es etwas zu entdecken. Wer näher hinschaut, findet nicht nur die Erinnerung an ein Handwerk, sondern auch einen Bezug zur Literatur. Hermann Hesse, der berühmte Sohn der Stadt, nannte Calw in seinen Werken „Gerbersau“ – ein literarisches Echo auf die traditionsreiche Straße und ihre Handwerker.
Das neue Werk ist ab sofort dauerhaft zu sehen – von der Nikolausbrücke aus ebenso wie im Gerbereimuseum selbst. Letzteres ist und bleibt einen Besuch wert.