Vögel in natura zu beobachten macht auch heute noch Spaß und vermittelt ein Gefühl von Unbeschwertheit und Im-Moment-Leben. Jeder kennt Spatzen und Kohlmeisen, aber je nach Angebot kommen auch etliche weitere Wintervögel in den Garten. Die Blaumeise braucht mehr und mehr alte Bäume in ihrem Lebensraum und besucht und brütet auch in Gärten, die ihr das anbieten, sehr gerne. Sie ist kleiner als die Kohlmeise und mit ihrem blau-gelben Köpfchen und Babygesicht wirklich ‚süß‘. Unter den Finken sind heute vielleicht die Buchfinken die bekanntesten. Gerade die Männchen sind von überraschender Buntheit und Schönheit. Sehr ähnlich, aber noch etwas kontrastreicher gefärbt ist der Bergfink, der bei uns als Wintergast residiert und unter die anderen Finken gemischt ebenfalls gerne an Futterstellen kommt, bevor er im Sommer wieder höher in den Norden zieht. Distelfinken sind mit ihrem gelb-rot-schwarz-weiß-braunen Gefieder clownsbunt und brauchen ebenfalls viel Struktur, wie sie z. B. Streuobstwiesen, aber auch Naturgärten bietet. Passend zu ihrem witzigen Äußeren verhalten sie sich in ihren kleinen Trupps auch lustig und quirlig. Grünfinken sind seltener geworden. Olivgrün mit gelben Flügelstrichen sind sie ein schöner Farbtupfer, wenn sie denn noch irgendwo regelmäßiger auftauchen. Auch die Amsel hat sich durchzukämpfen, erholt sich aber nach großen Bestandseinbrüchen gerade etwas und bezaubert uns bald schon in der Dämmerung wieder mit ihrem melodischen Gesang. Wer den Zaunkönig bei sich sehen möchte, braucht wirklich gute Baum- und Strauchstrukturen mit viel dichtem Unterholz, in dem sich der winzige, flinke Bodenschlüpfer schützen und verstecken kann. Außerdem liebt er kleine Gewässer und hüpft vor solcher Kulisse stundenlang an Gartenteichen herum. Hohe Nadelbäume besucht jetzt auf der Futtersuche immer wieder das Wintergoldhähnchen, unser kleinster europäischer Vogel: ein graugrünes Wattebällchen mit witziger Irokesenfrisur.