
Der Einladungstext für diese Veranstaltung hatte nicht zu viel versprochen: Dr. Rolf-Bernhard Essigs kauziges Sprichwortprogramm kam bei den Besucher:innen sehr gut an. Dabei wurde nicht nur an der Oberfläche gekratzt, es ging auch in die Tiefe. Beispielsweise dürfte jede(r) wissen, was man unter „Eulen nach Athen tragen“ versteht; näher betrachtet und im Detail kann es dabei aber durchaus kompliziert werden.
Der redegewandte Referent verstand es mit seiner heiteren, lockeren Art, die Zuhörerschaft zu fesseln. Und sich gleichzeitig umfassend um die Eulen zu kümmern. Nicht nur um die Vögel der Nacht. Auch manche Schmetterlinge der Nacht werden so genannt. Und dann wären da noch die „Nacht-Eulen“ …
Als ein Nachfahre von Bewohnern der Schwäbischen Alb, gebürtig aus Hamburg und lebend im fränkischen Bamberg, konnte er Sprichwörter zum Besten geben, die im Norden Deutschlands geläufig sind und in hiesigen Gefilden völlig unbekannt. Andererseits freute er sich, von den hiesigen Schwaben Neues lernen zu können.
Laut Herrn Essig gibt es im Deutschen ungefähr 300.000 Redensarten, wobei nicht bei allen bekannt ist, wie sie zustande kamen, z.B.: „einen Bären aufbinden“. Aber zumindest weiß man, was gemeint ist. Bei den meisten Redensarten, die den Zuhörer:innen auf der Zunge lagen, konnte der Sprachkünstler aber erklären, was sie bedeuten und wie sie zustande kamen. Auch bei anderen Sprachspielereien entwickelte sich eine Interaktion mit den Besucher:innen. Ein typisches Sprichwort zu einem beliebigen europäischen Land und dazu noch in der jeweiligen Landessprache? Für Essig kein Problem!
So ging ein sehr unterhaltsamer Abend (leider) zu Ende.
Wir danken dem Referenten für seinen selbstlosen Einsatz für den Eulenschutz und der Stadt Tamm für die kostenlose Bereitstellung der Kelter.