Bürgerinitiative Durlach gegen Prostitution
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Allgemeinverfügung: Verbot der Straßenprostitution

Die Stadt Karlsruhe hat per Allgemeinverfügung ab 21. März die Straßenprostitution generell verboten. Das Verbot der Straßenprostitution gilt nur für...

Die Stadt Karlsruhe hat per Allgemeinverfügung ab 21. März die Straßenprostitution generell verboten. Das Verbot der Straßenprostitution gilt nur für 6 Monate, aber für die Bürgerinitiative gegen Straßenprostitution ist das eine Atempause. „Leider werden wieder nur die Frauen mit einem Zwangsgeld bedroht, nicht die Männer, die ja die Verursacher der Prostitution sind“, bedauert die Initiative. „Und wir wissen nicht, was mit den Frauen geschieht, die bis jetzt in der Straßenprostitution, meist nicht wirklich freiwillig, tätig sind - eine große Chance und Herausforderung für die Beratungsstellen, jetzt Ausstiegsmöglichkeiten für die Frauen zu finden.“

Die Frauen entkriminalisieren

Hintergrund für das Verbot ist nach einer Pressemitteilung der Polizei die Erkenntnis krimineller Organisationsstrukturen, die Mitte Januar zu Festnahmen wegen Menschenhandels und Zwangsprostitution u.a. in Karlsruhe und Rastatt führten „in enger Kooperation mit ungarischen Behörden“. Die Bürgerinitiative Durlach gegen Prostitution hatte die Polizei bereits früher darauf aufmerksam gemacht, dass Frauen in Durlach an einem einschlägig bekannten Ort mit Kleinbussen mit ungarischen Kennzeichen nachts transportiert wurden.

"Wir hoffen für die Frauen, dass sie nun nicht einfach in andere Prostitutionsbetriebe oder andere Städte geschickt werden, sondern ihnen Ausstiegsmöglichkeiten geboten werden, die eine Legalisierung ihres Status, einen Arbeitsplatz und eine gesicherte Wohnsituation ermöglichen", heißt es von der Bürgerinitiative. „Prostitution ist keine Arbeit wie jede andere und sollte gesellschaftlich auch nicht so behandelt werden. Vielmehr sollte auf Bundesebene endlich das Gleichstellungsmodell eingeführt werden, wie es beispielsweise in Schweden seit über 20 Jahren gilt. Es entkriminalisiert die Frauen vollständig, ahndet aber die Nachfrage.“

Nach dem schwedischen Recht geht die Polizei ausschließlich gegen die Freier vor – und wird dabei von einer breiten Unterstützung der Bevölkerung getragen. Näheres zu dem Thema der Entkriminalisierung der Prostituierten kann man auf einer Buchlesung am Montag, dem 17. März, um 17 Uhr erfahren. Der schwedische Polizist Simon Häggström liest aus seinem inzwischen auf deutsch erschienenen Buch „Auf der Seite der Frauen“. Darin beschreibt er seine Arbeit als Ermittler in Stockholm. Tickets gibt es unter www.rabebuch.de. (pm/red)

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Ausgabe 12/2025

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von Bürgerinitiative Durlach gegen ProstitutionRedaktion NUSSBAUM
21.03.2025
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