Circa 150 Besucher nutzten vergangenen Sonntag die Möglichkeit, mehr über die Möhringer Stadtgeschichte zu erfahren. Auf Initiative des Heimatkreises Möhringen und in Kooperation mit der Möhringer Narrenzunft stand der ‚Tag des offenen Denkmals‘ 2024 ganz im Zeichen des früheren Schlosses und heutigen Rathauses.
Offiziell eröffnet wurde dieser besondere Museumstag durch den stellvertretenden Ortsvorsteher Maximilian Bell, der die gute Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten lobte, der Veranstaltung einen guten Verlauf und allen Besuchern einen spannenden und informativen Tag wünschte.
So gab die Historikerin Ursula Kattler einen Überblick über das Haus selbst, seine Geschichte und insbesondere über das Testament Hermann Leibers, dessen Schenkung 1924 aus dem früheren Jagdschloss der Fürstenberger, späterem Bezirksamt und dann Wohnhaus der Familie Leiber, den Sitz der Möhringer Stadtspitze machte. Auch heute noch befindet sich das Rathaus im ehemaligen Schloss und symbolisiert die reichhaltige wie wechselhafte Geschichte Möhringens.
Im Narrenzimmer informierten die beiden Zunfträte Simon Krug und Norbert Harvath über Hintergründe, Tradition und Besonderheiten der Möhringer Fasnet und deren Häs. Als eines der traditionsreichsten Mitglieder der alemannisch-schwäbischen Fasnet ist die Möhringer Narrenzunft ebenso ein Symbol für die Identität Möhringens wie das Schloss.
Dr. Günther Hartmann erläuterte den Besuchern die Bedeutung der beiden ältesten Gemälde, als der Ort aufgrund großer Schafmärkte und seiner verkehrspolitischen Lage überregionale Bedeutung hatte. Peter Wiljotti, ebenfalls Mitglied im Heimatkreis, sprach im Bürgersaal über die städtepolitische Entwicklung in den 60er und 70er Jahren. Gerade die Zeit kurz vor der Eingemeindung nach Tuttlingen und auch die Frage, wie viele Möhringer sich damals für oder gegen den Anschluss an Tuttlingen aussprachen, war immer wieder Thema unter den Zuhörern.
Besonderer Anziehungspunkt war das vom Heimatkreis Möhringen eigens dafür eingerichtete „Schloss-Café“, in dem Erika Wiljotti mit Tochter Elvira und Teresa Hartmann die Besucher mit Kaffee, Erfrischungsgetränken und teilweise selbstgebackenen Kuchen versorgte. Dabei wurden sie unterstützt von Traudl Heizmann, Griseldis Steidle und Marion Heine, die auch noch zusätzlich Besucher durch das Schloss führten und überall dort einsprangen, wo Bedarf war.
Besonderer Dank gebührt aber auch Wilfried Heine, der mit zahlreichen Fotos den Tag dokumentierte und Horst Lewandowski, dessen Flyer sicher viele Besucher ins Schloss gebracht hat.