Am Donnerstag, 27.02.2025, bei junge alte: Simone Maria Dietz

Von prächtigen Roben und schlichten Bühnenbauten – die Geschichte der Karlsruher Theater

„Die Architekten der jeweiligen Zeit wollten ein Gebäude fürs gemeine Volk errichten, das jedoch eine Wertigkeit haben sollte“, so gibt Simone Maria Dietz einen Überblick über Gemeinsamkeiten der Karlsruher Theater. Ausführlich spricht sie in einer kleinen Zeitreise durch drei Jahrhunderte bei junge alte im Rahmen der Evangelischen Erwachsenenbildung im Gemeindezentrum Durlach, Am Zwinger 5, unter dem Titel „Von prächtigen Roben und schlichten Bühnenbauten – über die Geschichte der Karlsruher Theater“.

Simone Maria Dietz lebt in Grötzingen. Sie hat Kunst- und Baugeschichte sowie Geschichte an den Universitäten in Karlsruhe und Wien studiert und ist als freiberufliche Kunsthistorikerin tätig.

Kunsthistorikerin

Seit 2002 leitet sie den „KunstFilter – Kunst mit Genuss“, mit dem sie Vorträge, Führungen, Seminare und ähnliche Veranstaltungen zu kunsthistorischen Themen anbietet. Außerdem arbeitet sie im Infocenter der Friedhöfe Karlsruhe beim „Verein zur Pflege der Friedhofs- und Bestattungskultur in Karlsruhe“ am Karlsruher Hauptfriedhof.

Residenzstadt

„Schon in der alten Residenz im heutigen Stadtteil Durlach liebte es die fürstliche Familie, musikalischen Klängen und heldenhaften Geschichten zu lauschen“, sagt Simone Maria Dietz. So wird ihr Vortrag in Durlach und mit der Gründung von Karlsruhe beginnen. „Anfang des 18. Jahrhunderts, fast zeitgleich mit dem Umzug nach Karlsruhe, entstand ein festes Ensemble und im Ostflügel des neuen Schlosses“, sagt sie weiter.

Immer herrschaftlicher

Es sei dann auch ein eigenes Theater errichtet worden. Die Gebäude seien im 19. Jahrhundert immer herrschaftlicher geworden. Die Entwürfe stammten unter anderem von den großen Stadtbaumeistern Friedrich Weinbrenner und Heinrich Hübsch. „Immer wieder waren es schreckliche Ereignisse der Zeit, die diese Bauten zugrunde richteten“, erzählt sie weiter.

Modernes Hoftheater

Eines dieser Ereignisse war der Theaterbrand des Großherzoglichen Hoftheaters am 28. Februar 1847. Damals kamen viele Menschen in den Flammen um. Noch heute erinnert ein Denkmal auf dem Alten Karlsruher Friedhof an der Kapellenstraße an die Opfer. Das 1810 von Friedrich Weinbrenner erbaute und durch Spenden Karlsruher Bürger*innen finanzierte Hoftheater galt als eines der modernsten Europas.

Gaslampen im Hoftheater

1844 wurde es mit Gaslampen beleuchtet, die allerdings teilweise viel zu nah an mit Stoff bespannten Wänden angebracht waren. Um Kosten zu sparen, hatten ungeübte Bürodiener die Aufgabe, die Lampen anzuzünden. Dabei fing die Stoffbespannung in den fürstlichen Logen Feuer. Durch verschiedene Umstände waren die Rettungswege versperrt und auch die Leitern der Karlsruher Feuerwehr waren zu kurz.

Hilfe aus Durlach

Die Rettung, leider für 63 Menschen zu spät, kam aus Durlach. Dort hatte der Gewerbeschullehrer Christian Hengst am 27. Juli 1846 gemeinsam mit dem Spritzen-Fabrikanten Carl Metz aus Heidelberg eine Feuerwehr, das „Pompier-Corps“ von Durlach, gegründet. Die Truppe war gut trainiert, gut geübt und technisch gut ausgestattet. Mit ihrer Stadtspritze II rannten sie die sieben Kilometer nach Karlsruhe und löschten den Brand.

Doch nicht nur darüber wird Simone Maria Dietz berichten. Denn es gibt noch viel mehr zu erfahren … (rist)

Info:

Donnerstag, 27.02.2025, 10 bis 11.30 Uhr

Vortrag von Simone Maria Dietz: „Von prächtigen Roben und schlichten Bühnenbauten - die Geschichte der Karlsruher Theater“

Junge Alte, Gemeindezentrum, Am Zwinger 5, 76227 Karlsruhe-Durlach

Eintritt: 4 Euro