Die Amnesty-Gruppe Wiesloch beteiligt sich im Rahmen der Interkulturellen Woche an den zwei folgenden Terminen.
Am Donnerstag, 25. September, um 19 Uhr, im Luxor Filmpalast Walldorf finden die Kinopremiere von „Die Möllner Briefe“ und ein Filmgespräch mit Ibrahim Arslan, Überlebender des rassistischen Brandanschlags von Mölln 1992, statt.
Hauptgegenstand des Films sind die Folgen des Brandanschlags von Mölln 1992, bei dem drei Menschen ums Leben kamen und weitere Menschen verletzt wurden, darunter der damals sieben Jahre alte Arslan. Damals hatten viele Menschen Solidaritätskarten für die Opfer an die Stadt Mölln geschickt. Die Stadt hat diese jedoch nicht an die Opfer weitergeleitet, sondern in ihr Archiv abgelegt. Dort fand es eine Studentin, die über den Anschlag recherchierte, mehr oder minder zufällig und übergab es schließlich Arslan und anderen. Der Film hat unter anderem den Amnesty-Menschenrechtspreis und den Panorama Publikumspreis bei der Berlinale 2025 erhalten.
Der hochaktuelle Dokumentarfilm der vielfach ausgezeichneten Regisseurin Martina Priessner erzählt die Geschichten der Überlebenden der rassistischen Brandanschläge in Mölln 1992 und von der großen Solidarität, die viel zu lange im Verborgenen blieb.
Die Amnesty-Gruppe Wiesloch, die neben der Partnerschaft für Demokratie Wiesloch und der Evangelischen Erwachsenenbildung Rhein-Neckar Süd Veranstalter dieses Filmabends ist, freut sich, dass Arslan nach dem 86-minütigen Film über seine persönliche Geschichte und über seine Arbeit in der schulischen und außerschulischen Bildung gegen Rassismus erzählen wird. „Es ist für die Region etwas Besonderes, dass wir hier in Wiesloch-Walldorf den Film früher zeigen als die Kinos in Heidelberg oder Mannheim“, sagt Stephan Brües, Medienverantwortlicher der Amnesty-Gruppe, und dankt dabei vor allem Aynur Bagdelen von der Partnerschaft für Demokratie Wiesloch, die den Kontakt zu Arslan hergestellt hat.
Am Freitag, 26. September, ab 16 Uhr, wird die Amnesty-Gruppe mit einigen aktuellen Informationen und Petitionen auf dem Interkulturellen Fest vertreten sein.