Der 10. Oktober ist der internationale Tag gegen die Todesstrafe. Ziel des Aktionstages ist es, die Todesstrafe weltweit zu ächten. In der Bundesrepublik und der Europäischen Union ist die Todesstrafe generell abgeschafft. Ende 2024 hatten 113 Länder die Todesstrafe vollständig abgeschafft. Insgesamt 145 Länder hatten die Todesstrafe per Gesetz oder in der Praxis außer Kraft gesetzt. Jedoch bei ungefähr einem Drittel Länder der Welt wird die Todesstrafe systematisch oder sporadisch vollzogen.
Die Entwicklung der letzten 10 Jahre weist auf ein paradoxes Phänomen hin. Die Untersuchungen von Amnesty International zeigen, dass im Jahr 2024 die niedrigste Anzahl von Ländern die höchste Anzahl von bekannten Hinrichtungen seit 2015 vollstreckt hat. Diese Zahlen bestätigen den Trend der letzten Jahre: eine immer stärkere Isolation der Länder, die an der Todesstrafe festhalten.Die Länder mit den meisten Hinrichtungen 2024 waren China (Tausende), Iran (mindestens 972), Saudi-Arabien (mindestens 345), Irak (mindestens 63) und Jemen (mindestens 38). Besonders dramatisch ist derzeit die Situation im Iran. Die Behörden der Islamischen Republik Iran haben im Jahr 2025 bisher mehr als 1.000 Menschen hingerichtet. Laut Recherchen von Amnesty International ist dies die höchste dokumentierte Zahl seit mindestens 15 Jahren.
Die Todesstrafe wird zunehmend als politisches Werkzeug eingesetzt, um abweichende Meinungen zu unterdrücken und die Kontrolle über die Bevölkerung zu festigen. Regierungen nutzen sie, um Menschenrechtsverteidiger*innen, Protestierende, Dissident*innen und politische Gegner*innen zu bestrafen, was besonders ethnische oder religiöse Minderheiten und benachteiligte Gruppen überproportional trifft. So wurden in Iran beispielsweise auch kritische Stimmen des Frau, Leben, Freiheit-Aufstands hart bestraft.
Mehr als 40 Prozent der 2024 dokumentierten Hinrichtungen erfolgten im Zusammenhang mit Drogendelikten. Die Verhängung der Todesstrafe für Drogendelikte betrifft unverhältnismäßig viele Menschen aus benachteiligten Verhältnissen
Die Amnesty-Gruppe Ladenburg-Schriesheim wird sich im 4. Quartal 2025 durch Aktionen, Petitionen und Briefe mit dem Thema Todesstrafe besonders befassen. Wenn Sie mehr erfahren wollen, dann kommen Sie am Samstag, dem 18. Oktober 2025, 10.30 bis 12.30 Uhr und zu weiteren Treffen im Begegnungszentrum & Café „mittendrin“, Kirchstraße 4 in Schriesheim.
Wir freuen uns auf Sie!
Roland Dubberke
AMNESTY INTERNATIONAL
Gruppe Ladenburg-Schriesheim
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