Für zwei Tage konnten sich die Hemsbacherinnen und Hemsbacher freuen, der Angelsportverein ASV Hemsbach hatte sein Vereinsgelände zur Festwiese umgebaut. Samstags und sonntags war Gelegenheit, das beliebte Fischerfest zu besuchen und dabei die gewohnt gute Qualität der frisch zubereiteten Fische wie Forelle, Zander und Seelachs zu genießen.
Der nicht endend wollende Besucherstrom am Samstag hatte zur Folge, dass die Helfer alle Hände voll zu tun hatten. Nicht nur die vielen Kilo Fisch wollten zubereitet sein, auch Herings- und Lachsbrötchen, die man auf der umfangreichen Speisekarte fand, wurden von fleißigen Helfern im Hintergrund „produziert“. Wer absolut keinen Fisch mochte, musste nicht hungrig bleiben. Bratwurst und Kuchen waren ebenso im Angebot. „Wir sind so richtig überrollt worden“, erklärte Vize-Vorsitzender Bernd Hilkert und musste gestehen, dass bereits am späten Samstagnachmittag die Forellen nahezu „ausverkauft“ waren: „Auch bei den Brötchen wurde es eng, und wir haben in Hemsbach und Umgebung die Bäckereien und Geschäfte leergekauft.“ ASV-Vorsitzender Stefan Blümmel war „positv überrascht“ und kündigte für den Sonntag an, dass es dann „Reste geben wird“. Dass nicht mehr Vorrat eingekauft wurde, ist verständlich, da die Verkaufsmenge nicht kalkulierbar ist und die Lieferanten sich seit Jahren nicht mehr auf „Kommissionskauf“ einlassen. Sollte das Fest offiziell um 16 Uhr beginnen, so standen die ersten hungrigen Besucher schon eine Stunde vor dem Start an den Fischbrätern an – so gibt das für Hilkert einen Sinn, dass es besonders beim Forellenangebot eng wurde. Insgesamt ist der Verein mit der Entscheidung, das Fest nach einigen Jahren wieder über zwei Tage anzubieten, zufrieden, bestätigt Vize-Vorsitzender Hilkert.
Den musikalischen Teil des Abends, der dann doch bis nach Mitternacht dauerte, waren „Les Deux Menhirs“ zuständig, die aus ihrem umfangreichen Repertoire irischer Lieder mit Gitarre, Flöte, Mandoline und Kazoo das Publikum unterhielten. Passend zur Irish-Folk-Musik hatte Vorsitzender Blümmel an der Getränkeausgabe für Guinness-Bier im Angebot gesorgt. Die Musiker, Michael Böhler aus Nieder-Liebersbach und Erich Fading, der in Großsachsen zuhause ist, nennen sich in Anlehnung zum „höchsten Berg in der Nähe Niederlieberbachs“, dem Hinkelstein oder Menhirs: „Das ist ein riesiger Hünenstein und genauso groß und stattlich sind wir zwei“, so die Erklärung von Erich Fading und zeigt schmunzelnd auf den etwas kräftigen Bauch unter seinem T-Shirt.
Bevor die Musiker für Unterhaltung sorgen konnten, übernahmen die Vorsitzenden Blümmel und Hilkert das Mikrofon, um den Fischerkönig 2024 zu ehren. Rudi Zimmermann hatte beim Wettangeln am vorangegangenen Wochenende mit seinem Fang 11 Mitbewerber überboten. Für die Königswürde reichte der Fang eines Rotauges mit dem „Gewicht“ von 124 Gramm. Der neue ASV-König trägt nicht zum ersten Mal die Vereins-Königskette. Nach eigenen Recherchen (die Red.) war Zimmermann 2011 bereits Sieger und damals brachte sein Fang, eine Brasse 3100 Gramm auf die Waage, 2016 waren es noch 570 Gramm, ebenfalls eine Brasse. Der 1. Prinz in diesem Jahr wurde Peter Rutz, der ebenfalls ein Rotauge geangelt hat, allerdings mit 109 Gramm. Thomas Koschnidder wurde 2. Prinz, denn sein Fang, ein Rotauge wog 104 Gramm. Bei diesen geringen Gewichtsunterschieden war es wichtig, dass „wir eine Briefwaage zur Hand hatten“, beschrieb Sportwart Peter Rutz das wirklich knappe Ergebnis. Übrigens: Der Fang wurde gewogen und „in die Freiheit entlassen“. Die magere Ausbeute erklärt Rutz mit dem großen Futterangebot für die Fische: „Der See ist noch sehr verkrautet und so werden unsere Köder nicht so gut angenommen.“ Bei der Jugend gibt es mit Milan Maas einen Sieger beim Wettangeln.
Am Sonntag ließ das Wetter zu wünschen übrig. Dennoch ließen sich die hartgesottenen Fischgenießer nicht von den Regenschauern abhalten. Wer keinen Fisch mochte, konnte sich mit Bratwurst versorgen oder den Appetit mit Kuchen von der reichhaltigen Theke stillen. – Im nächsten Jahr, so ein Hinweis des Vorstandes, wird der Angelsportverein seinen 60. Geburtstag feiern. (bn)