Ende Juli diesen Jahres wurde nahe dem Angelsee nahe der Gemarkungsgrenze
Großeicholzheim zu Kleineicholzheim ein riesiger Biberdamm in der Schefflenz
vorsätzlich und mutwillig zerstört. Das gesamte aufgestaute Wasser- der
sogenannte Biberteich- lief dadurch ab und fiel trocken- bis auf das Rinnsal in
der Schefflenz.
Dieser Eingriff stellt für die dortige Biberfamilie ein dramatisches Ereignis dar.
Insbesondere lag der Eingang der Biberburg tagelang offen- was den Bibern
überhaupt nicht behagt und einen enormen Stress bedeutet. Biber wollen
unter allen Umständen und aus Sicherheitsgründen den Eingang zu ihrem Bau
unter Wasser halten.
Nach der gültigen Gesetzeslage stellt dieser erhebliche Eingriff eine Straftat
dar, die angezeigt wurde und von der Polizei verfolgt werden muss. Täter
können mit einer empfindlichen Strafe rechnen.
Zur aktuellen Bibersituation im Neckar- Odenwald- Kreis kann gesagt werden,
dass der Biber sich in den letzten zehn Jahren deutlich ausgebreitet hat; es
zeichnet sich aber ab, dass die Höchstanzahl der Biber allmählich erreicht ist;
die Population wird dann konstant bleiben bis leicht abnehmend werden. Auch
innerhalb eines Biberrevieres bleibt die Anzahl der Tiere nahezu konstant. Das
liegt daran, dass Biber ihr Territorium gegen Eindringlinge vehement
verteidigen und die Jungen ab einem Alter von ca. 2 Jahren das Revier
endgültig verlassen müssen. Auch der Klimawandel macht den Bibern zu
schaffen, wenn in längeren Trockenzeiten die Bäche zu niedrige Wasserstände
aufweisen. Der Nutzen der Biber besteht auch darin, dass er dann versucht, das
Wasser in den Bächen und Flächen zu halten.
Der Bevölkerung wird empfohlen, bei Fragen oder Problemen mit Bibern mit
dem Bibermanagement des Neckar-Odenwald- Kreises Kontakt aufzunehmen.
Gez. J. Bernhardt
Biberberater