Der Verwaltungsrat der Abfallwirtschaft Rems-Murr AöR (AWRM) hat in seiner Sitzung am 25. September 2025 eine Anpassung der Abfallgebühren beschlossen. Maßgebend hierfür sind gestiegene Kosten, vor allem durch gesetzliche Vorgaben. Vorbehaltlich der Zustimmung des Kreistags treten die neuen Gebühren ab Januar 2026 in Kraft. Gleichzeitig profitieren die Bürgerinnen und Bürger von einem erweiterten Servicepaket.
Die AWRM hat ihr Leistungsangebot in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut, um den Menschen im Rems-Murr-Kreis ein verlässliches, bürgerfreundliches und modernes Servicepaket zu bieten. Dazu gehören u. a. erweiterte Öffnungszeiten, moderne Wertstoffhöfe, kostenlose Beratungs- und Bildungsangebote sowie digitale Lösungen, die den Alltag erleichtern. Damit sorgt die AWRM nicht nur für eine sichere Abfallentsorgung, sondern schafft konkrete Mehrwerte für die Bürgerinnen und Bürger. Dies ist allerdings nicht der Hauptgrund für die höheren Gebühren, denn gleichzeitig steigen die Kosten in der Abfallwirtschaft stetig an – vor allem verursacht durch gesetzliche Vorgaben, fallende Verwertungspreise bei den Wertstoffen sowie steigende Kosten im Logistik- und Dienstleistungsbereich. Eine Erhöhung der Gebühren war daher unumgänglich und wurde im Verwaltungsrat beschlossen.
Trotz Erhöhung bleibt der Rems-Murr-Kreis unter dem Landesdurchschnitt
Ab 2026 erhöhen sich die Abfallgebühren im Rems-Murr-Kreis – dennoch bleibt das Gebührenniveau im Vergleich weiterhin niedrig. Der Kreis gehört im regionalen Vergleich zu den Top 5 der umliegenden Landkreise mit den niedrigsten Abfallgebühren. Auch landesweit liegt der Rems-Murr-Kreis im Jahr 2025 im Gebührenvergleich der günstigsten Gebühren auf Rang 11 der 44 Stadt- und Landkreise.
Transparenz und Klarheit: Gründe für die Anpassung – äußere Faktoren als Haupttreiber
Die Anpassung der Abfallgebühren ist überwiegend durch äußere Faktoren bedingt, welche die AWRM nicht beeinflussen kann: Rund 59 % (jährlich rund 18,20 Euro pro Haushalt) der Kostensteigerung resultieren dabei aus der nicht beeinflussbaren Umsetzung gesetzlicher Vorgaben, u. a. der gesetzlich vorgeschriebenen CO₂-Abgabe auf die Verbrennung von Restmüll. Diese Mehrkosten wirken sich auch auf die Sperrmüllentsorgung aus. Die Kosten steigen von 22 Euro auf 25 Euro. Mehr Restmüll bedeutet mehr Kosten: Wenn Wertstoffe nicht sauber getrennt werden, landen sie im Restmüll und müssen teuer verbrannt werden. Eine konsequente Trennung spart Kosten und unterstützt gleichzeitig umweltfreundliche Recyclingkreisläufe.
Das ändert sich konkret
Für einen Vier-Personen-Haushalt steigen die Gebühren um 31 Euro auf 196 Euro im Jahr – das entspricht rund 2,60 Euro im Monat. Über die endgültige Gebührenerhöhung entscheidet der Kreistag in seiner Sitzung am 17. November 2025
Neue Vorteile: Gebührenfreie Grüngut-Anlieferung und kontinuierliche Serviceverbesserungen
Ab 2026 können Privathaushalte ihr Grüngut vollständig gebührenfrei bei den Entsorgungszentren und Grüngutplätzen im Rems-Murr-Kreis abgeben – auch über ein Volumen von 2 Kubikmetern hinaus. Seit Verabschiedung des Abfallwirtschaftskonzepts verbessert die AWRM kontinuierlich ihren Service für die Bürgerinnen und Bürger: So wurden die Öffnungszeiten der Entsorgungszentren erweitert, ebenso die der Wertstoffhöfe in Waiblingen, Winterbach und Welzheim, die durchgängig von Dienstag bis Donnerstag von 14 bis 19 Uhr sowie samstags von 9 bis 14 Uhr geöffnet sind. Für 2026/2027 sind weitere Modernisierungen der Wertstoffhöfe geplant.
Ausblick: Gebühren möglichst stabil halten – Eigenverantwortung ist gefragt
Eine verlässliche Gebührenprognose über mehrere Jahre ist schwierig. Allerdings erwartet die AWRM ab 2028 eher eine „Seitwärtsbewegung“ der Abfallgebühren.
Darüber hinaus können die Bürgerinnen und Bürger selbst zur Stabilität der Gebühren beitragen, indem sie Restmüll konsequent reduzieren sowie Wertstoffe und Biomüll sorgfältig trennen.
„Mit einer konsequenten Trennung von Rest- und Wertstoffen sowie der Nutzung unserer Entsorgungsangebote können alle dazu beitragen, die Gebühren auf einem stabilen Niveau zu halten. So sichern wir gemeinsam eine wirtschaftliche und nachhaltige Abfallwirtschaft für den Rems-Murr-Kreis“, erklärt Landrat Dr. Richard Sigel.