Am Samstag, den 2.11.2024 trafen die Baumpaten bzw. ihre Vertreter (meist Eltern, Großeltern, aber auch Freunde) an dem besagten Ort mit Grabwerkzeug, Lederhandschuhen und angemessener Kleidung ein. Bei leichtem Nieselregen und einer Temperatur von 6° C – 8° C wurde zunächst eine kurze Einführung in die wesentlichen Punkte gegeben, die beim Anpflanzen von Obstbäumen berücksichtigt werden sollten.
Neben dem „handbreiten Hervorragen der Veredelungsstelle aus dem Bodenniveau“ wurde auch der Weg zur möglichst perfekt sitzenden „Wurzel-Drahthose“ zum Schutz vor Wühlmäusen besprochen. Danach wurde jeder an seinen Grabplatz geschickt, wo der entsprechende Setzling bereits bereitgelegt worden war. Meist war die maschinell hergestellte Pflanzgrube doch etwas zu tief geraten, sodass zunächst mit einigen Schaufeln Mutterboden aufgefüllt werden musste. Anschließend wurde das verzinkte Hasendrahtnetz mit den Maßen 1,5 m x 1 m eingelegt, etwas mit Humus angefüllt und, nachdem die Wurzel eingestellt worden war, mit weiterer Erde aufgefüllt und zu einem drahtgefüllten „Sack“ zusammengeflochten und die ganze Grube aufgefüllt. Nach gut einer Stunde war das bei allen erledigt; wer früher fertig war, half auch gerne bei „Nachbarn“ aus. Am Ende der Aktion wurde jedem Baumpaten eine Urkunde überreicht, die ihn als Baumpate ausweist, der nach einigen Jahren des Wartens dann auch die Früchte der geleisteten Arbeit abernten kann. Nachdem der Bauhof – wie in den letzten Jahren zuvor auch schon – dankenswerterweise den anstrengendsten Teil der Arbeit maschinell erledigt hatte (das Ausheben der Pflanzgrube), wird er nach der Aktion noch die Stützpfähle anbringen und die Bäumchen daran mit einem Band befestigen. NABU-Mitarbeiter werden anschließend die jeweiligen Sortenschilder an dem Stützpfahl anbringen. Auf dem Sortenschild ist die Sorte des gepflanzten Baumes abzulesen: Ein QR-Code führt nach dem Einscannen mit dem Smartphone zu einer Seite, die mehr zu der jeweiligen Sorte erläutert und in Wort und Bild vorstellt. Auf dem Schildchen ist weiterhin der Name der Baumpatin / des Baumpaten gut sichtbar eingetragen.
Nach der in diesem Jahr vorgenommenen Anpflanzung ist der gesamte gemeindeeigene Gebietsstreifen parallel zur L 404 mit einer seit Langem bereits vorhandenen, gut angewachsenen Hecke und der in den letzten vier Jahren durchgeführten Obstbaumanpflanzung mit insgesamt 51 Obstbäumen vollständig bepflanzt. Als Obstbaumsorten finden sich mehrheitlich alte Apfelsorten, aber auch Birnen, Zwetschgen, Quitten und eine Süßkirsche. Im Frühjahr wird ein Apfelwart die neuen Bäume (und wohl auch die bis vor vier Jahren erstmals gesetzten Bäumchen) erneut professionell schneiden und teilweise neu ausrichten, damit sie ihren Paten auch optimalen Ertrag bringen werden.
Die NABU Gruppe Pfalzgrafenweiler beabsichtigt, diese bisher so erfolgreich verlaufende Anpflanzaktion in den nächsten Jahren fortzuführen und hat die Gemeindeverwaltung gebeten, hierfür ein geeignetes, zusammenhängendes gemeindeeigenes Grundstück zur Verfügung zu stellen. Die Aktion für das kommende Jahr ist erfreulicherweise bereits durch eine erneute Spende der Volksbank Nordschwarzwald finanziell gesichert, und bei der üblichen Menge von 20 neu gepflanzten Bäumchen würden dann mehr als 100 Bäume – genaue 103 – in den vergangenen fünf Jahren angepflanzt worden sein.
Dies ist zwar eine stattliche Anzahl, doch dürfte der Schwund an diesem unschätzbaren Lebensraum und Kulturgut wegen Überalterung oder auch Entfernen durch den Menschen im Zuge diverser „Baumaßnahmen“ (nicht immer unumgänglich!) damit nur ansatzweise ausgeglichen sein.
Wir freuen uns natürlich sehr darüber, dass unser kleiner Beitrag für eine Verbesserung der Umwelt die Volksbank Nordschwarzwald bei ihrem ausgelobten „Nachhaltigkeits-Wettbewerb 2024“ überzeugt hat. Am Donnerstag, den 7.11.2024 wurde daher vier weiteren Preisträgern aus verschiedenen Bereichen und der NABU-Gruppe eine Spende in Höhe von 1.000 € symbolisch überreicht.
Mittlerweile sind die 20 Stützpfähle vom Bauhof an den neu gepflanzten Bäumen bereits gesetzt und die Setzlinge daran angebunden sowie die Sortenschilder durch den NABU angebracht worden.