Kraichtal-Oberacker... von Hans-Joachim Of
Es ist das größte Festival in Kraichtal, das bekannteste und traditionsreichste dazu. Für viele Formationen aus der Region ist es das Lieblingsfestival schlechthin. Tatsache ist, dass seit Jahr und Tag zahlreiche Musikfans das „Anti-Fruschd“-Festival auf dem „Schicksalsberg“ beim Sportplatz im kleinen Kraichtaler Stadtteil Oberacker besuchen. Dank einiger Sponsoren „fer umme“, also ohne kostenpflichtiges Ticket, die ganze Palette an Rock-, Punk-, Metal oder Alternative-Musik auf die Ohren geboten kriegen. So auch am vergangenen Wochenende, bei dem das seit nunmehr 55 Jahren vom Münzesheimer Jugendzentrum „Pfiff“ auf die Beine gestellte Tönefest über die Bühne ging und bei dem insgesamt 12 Bands auftraten. Die für Samstag eingeplante Formation „New Vintage“ hatte leider kurzfristig absagen müssen, doch „The Fuckers“ sprangen kurzfristig in die Bresche und machten das Dutzend voll.
Am Freitag hatte Kraichtals Bürgermeister Tobias Borho zusammen mit der Pfiff-Spitze um die Vorstandsmitglieder Nina Ritter, Jule Manz und Chiara de Vincentiis das von der Brauerei Hoepfner gestiftete Freibierfass angezapft und danach ging es bis in die Nacht in die Vollen. Neben den „Kraichgau Boys“ „Follow The Cat“ mit Saitenzauberer Andreas Seeburger oder „ASTRÄMERA“ waren auch „all*joines“ und natürlich die Lokalmatadoren „Juttas Brischt“, die beste Judas-Priest-Coverband Deutschlands, auf der Showbühne in Oberacker auf die Minute topfit.
Am Samstag starteten zunächst „Remmet“ und „JEDA“ gefolgt von „Point Valaine“ und „Staked Actors“. Mit den „AudioProphets“, die vor zwei Jahren in Oberacker ihre Premiere feierten und den Sportplatz rockten, sowie dem Headliner des langen Abends, der Tote-Hosen-Tribute-Band „OPIUM für Volk“, ging es auf die Zielgerade und die Musikfans, die aus allen Ecken angereist waren und teilweise die Nacht im Zelt verbrachten, waren erneut auf ihre Kosten gekommen. Sie alle hatten zwei legendäre Abende verbracht und das beliebte Event in Kraichtal einmal mehr zu „Klein-Woodstock“ unterm Sternenhimmel gemacht. Ob Heavy Metal, Singer/Songwriter, Reggae, Crossover, Hard-, Punk- oder Alternativ-Rock: Das bis weit über die Region hinaus bekannte Open-Air-Ereignis „Anti-Fruschd“ war wieder ein Fest für alle Sinne und ein großer Spaß, auch wenn die zahlreichen, engagierten Pfiff-Mitglieder viele Stunden Arbeit investieren mussten. Pfiff-Vorstandsmitglied Martin Schmid, der als „Bandwart“ für die Technik zuständig ist, zog am Sonntag ein insgesamt positives Fazit: „Wir hatten Glück mit dem Wetter, obwohl es tagsüber fast zu heiß war. Es war ein harmonisches, friedliches und gut besuchtes Event, bei dem auch die Bands voll des Lobes über unsere Organisation waren“. In zwei Jahren wird also gleich am Ortseingang in das beschauliche Oberacker neben „Stadt Kraichtal“ wieder das nicht zu übersehende zweite, gelbe Ortsschild mit Namen „Metal County“ zu sehen sein. Martin Schmid: „Das ‚Anti-Fruschd‘ steht und fällt auch mit dem Wetter. Sollten wir ein- oder sogar zwei Regentage haben, legen wir drauf und können das Fest dann vielleicht nicht mehr stemmen.“ Auch die steigenden Unkosten und behördlichen Auflagen seien ein Faktor. Zunächst freuen sich alle, dass die Party reibungslos über die Bühne ging.