21 490 Frauen und Männer waren im April arbeitslos gemeldet
Arbeitslosenquote weiter bei 4,7 Prozent
5 900 offene Arbeitsstellen waren im Bestand gemeldet
Im April nahm die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer im Agenturbezirk Göppingen mit den Landkreisen Esslingen und Göppingen um zehn Personen auf 21.490 zu (0,0 Prozent). Gegenüber April 2024 waren 1835 Menschen mehr arbeitslos gemeldet (plus 9,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, lag weiter bei 4,7 Prozent (April 2024: 4,4 Prozent).
„Wir sehen weiterhin keine Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosigkeit stagnierte im vergangenen Monat, statt wie im Frühjahr üblich zu sinken. Insbesondere aus der Industrie melden sich verstärkt Menschen bei uns arbeitslos“, erklärt Regina Paulitz, stellvertretende Leiterin der Agentur für Arbeit Göppingen mit Blick auf die Entwicklung des Arbeitsmarktes im April. „Trotz des Personalabbaus in der Industrie gibt es Chancen für entlassene Beschäftigte auf einen neuen Job. Es gibt etliche Branchen, die dringend Personal suchen und einstellen. Es lohnt sich deshalb, berufliche Alternativen in den Blick zu nehmen“,sagt sie.
Wie wichtig generell ein Berufsabschluss im Berufsleben ist, zeigt sich insbesondere daran, dass Helferstellen immer seltener werden. Außerdem ist die Arbeitslosenquote bei Ungelernten deutlich höher als bei Gelernten. Dabei kann die Bundesagentur für Arbeit unterstützen. Wer beispielsweise über Berufserfahrung verfügt, aber keinen Abschluss hat, kann über die sogenannte „Externenprüfung“ bei den Kammern auf einem zeitlich kurzen Weg zum Berufsabschluss kommen.
Von allen Arbeitslosen im Agenturbezirk gehörten 9630 Personen der Arbeitslosenversicherung an und wurden von der Arbeitsagentur betreut.
11.860 Personen waren in der Grundsicherung, die jetzt Bürgergeld heißt, gemeldet und wurden von den Jobcentern in den beiden Landkreisen Esslingen und Göppingen betreut.
Geflüchtete Menschen aus der Ukraine werden seit dem 1. Juni 2022 von den Jobcentern betreut und fließen seitdem sukzessive in die Arbeitslosenstatistik ein. Im April waren 1953 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit im Agenturbezirk arbeitslos gemeldet.
Landkreis Esslingen
Im Landkreis Esslingen waren im April insgesamt 13.967 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 200 Personen oder 1,5 Prozent mehr als im März, und 1372 (plus 10,9 Prozent) mehr als im Vorjahr.
Die Arbeitslosenquote betrug 4,5 Prozent (Esslingen: 4,9 Prozent; Kirchheim: 4,4 Prozent; Leinfelden-Echterdingen: 3,9 Prozent und Nürtingen: 4,1 Prozent).
Im April 2024 lag sie bei 4,1 Prozent.
Landkreis Göppingen
Im Landkreis Göppingen waren im April insgesamt 7523 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 190 Personen weniger (minus 2,5 Prozent) als im März, aber 463 (plus 6,6 Prozent) mehr als im Vorjahr.
Der Landkreis Göppingen verzeichnete eine Arbeitslosenquote von 5,2 Prozent (Geschäftsstelle in Göppingen: 5,2 Prozent; Geschäftsstelle in Geislingen: 5,1 Prozent). Im Vorjahr lag sie bei 4,9 Prozent.
Im April waren 349 Jugendliche unter 20 Jahren arbeitslos gemeldet. Das waren zwei Personen oder 0,6 Prozent weniger als vor einem Monat, und 13 Personen oder 3,6 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Bei den jungen Menschen unter 25 Jahren waren es 1964 Arbeitslose, 64 Personen oder 3,2 Prozent weniger als im Vormonat, aber 219 Personen oder 12,6 Prozent mehr als im April 2024.
Die Zahl der 50-jährigen und älteren Arbeitslosen hat im Vergleich zum März um 107 Personen (plus 1,4 Prozent) auf 7622 Personen zugenommen. Das waren 596 Personen (plus 8,5 Prozent) mehr als im April 2024.
5860 Menschen waren im April seit mindestens einem Jahr bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern arbeitslos gemeldet und galten damit als langzeitarbeitslos. Das waren 44 Personen (plus 0,8 Prozent) mehr als im Vormonat, und 618 (plus 11,8 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.
Die Zahl der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen ist um 12 Personen oder 1,3 Prozent gestiegen und lag jetzt bei 911 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 57 schwerbehinderte Menschen mehr arbeitslos gemeldet (plus 6,7 Prozent).
Die Unterbeschäftigung, die neben der Zahl der Arbeitslosen auch Personen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, Sprachkursen und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, ist gegenüber dem Vormonat um 233 Personen (minus 0,8 Prozent) gesunken. Insgesamt lag die Unterbeschäftigung im April bei 27.744 Personen. Das waren 1160 (plus 4,4 Prozent) mehr als vor einem Jahr.
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen waren im April 5900 Stellen beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter zur Besetzung gemeldet (Stellenbestand insgesamt). Das sind 364 (plus 6,6 Prozent) mehr als im März. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 175 Stellen (minus 2,9 Prozent) weniger.
Insgesamt wurden im April 1555 Stellen neu gemeldet. Das waren 285 (plus 22,4 Prozent) mehr als im März, und 241 (plus 18,3 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.
Zum Stichtag 31.10.2024 belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Bezirk auf 316.384 Arbeitnehmer. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Abnahme um 761 oder 0,2 Prozent.
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober letzten Jahres wurden 5229 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 156 oder 3,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Bewerberzahlen sind mit 3283 als Zwischenstand 2,7 Prozent höher als im Vorjahr, das sind 85 Personen.
Landkreis Esslingen:
Im Landkreis Esslingen meldeten sich 2079 Bewerberinnen und Bewerber um eine Ausbildungsstelle, 116 mehr als im Vorjahreszeitraum. Das entspricht einem Plus von 5,9 Prozent. Zugleich gab es 3603 gemeldete Berufsausbildungsstellen, 345 oder 10,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Landkreis Göppingen:
Im Landkreis Göppingen meldeten sich 1204 Bewerberinnen und Bewerber um eine Ausbildungsstelle, 31 weniger als im Vorjahreszeitraum. Das entspricht einem Minus von 2,5 Prozent. Zugleich gab es 1626 gemeldete Berufsausbildungsstellen, 189 oder 10,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
„Ein Berufsabschluss ist und bleibt die beste Absicherung dagegen, arbeitslos zu werden und es länger zu bleiben“,betont Paulitz.„Wir werben deshalb für die duale Ausbildung als guten Einstieg in eine erfolgreiche Berufskarriere. Mit Sorge sehe ich allerdings die Zahl der Ausbildungsabbrüche, die seit Jahren steigt. Häufig liegt zugrunde, dass Jugendliche eine andere Vorstellung vom angestrebten Beruf haben, während der Ausbildung ein reales Bild bekommen und dann abbrechen. Das muss nicht sein“. Im Vorfeld kann man sich beispielsweise über Praktika absichern, dass die eigenen Vorstellungen vom Ausbildungsberuf stimmig sind. Wenn es während der Ausbildung zu Problemen kommt, kann die Agentur für Arbeit mit Fördermöglichkeiten wie der assistierten Ausbildung dabei unterstützen, dass das Ausbildungsziel erreicht wird. Das hilft sowohl den Jugendlichen als auch den Betrieben.
(Agentur für Arbeit Göppingen)