Liebe Leserinnen und Leser,
der Bürgerentscheid, der über das Schicksal unseres Waldes am Weißen Stein bestimmen wird, rückt näher. Die Frage wird lauten: „Sind Sie gegen die Errichtung von Windkraftanlagen auf den gemeindeeigenen Grundstücken im Schriesheimer Wald?“. Mit „Ja“ stimmen Sie für unseren Wald und für Klimaschutz.
Da wir nach der Richtlinie für das Mitteilungsblatt 16 Wochen vor einem Bürgerentscheid keine Beiträge veröffentlichen dürfen, die erkennbar Bezug auf die Abstimmung nehmen, werden wir Sie in Zukunft anderweitig informieren. Jeden 2. Donnerstag im Monat treffen wir uns um 19.30 Uhr im Neuen Ludwigstal. Interessierte sind herzlich willkommen. Außerdem werden wir vermehrt Vorträge anbieten.
Am 17.07.25 fand ein Vortragsabend mit dem Biologen und Systemanalytiker Dieter Teufel vom Umwelt- und Prognoseinstitut (UPI) Heidelberg statt. Wir freuen uns, dass die beiden Gemeinderäte Wolfgang Renkenberger (Schriesheim), Hendrik Tzschaschel (Dossenheim) und der Schriesheimer Vizebürgermeister Bernd Hegmann unserer Einladung zu dieser Veranstaltung gefolgt sind. Wir hoffen, dass Dieter Teufels Argumente gegen die geplanten Waldstandorte für Windkraftanlagen (WKA) auch ihn überzeugt haben. Nach Dieter Teufel müssen Klimaschutz und Umwelt-/Naturschutz zusammen gedacht und geplant werden. WKA sollten im Offenland auf Agrarflächen, in der Nähe von Verkehrswegen, auf Industriebrachen und in Gewerbegebieten statt im Wald und in Schutzgebieten gebaut werden. Denn der Flächenverbrauch bei Standorten im Offenland sei bei Weitem geringer als im Wald. Auch die Sonnenenergie sei wichtig; allerdings sind bebaute Flächen (Dächer, Lärmschutzwände, Hauswände etc.) dafür zu bevorzugen, um weiteren Flächenfraß zu verhindern. Der Ausbau der Windkraft stockt in Baden-Württemberg – im Gegensatz zu Rheinland-Pfalz – da bei uns vermehrt Waldstandorte dafür ausgewiesen werden. Das stößt natürlich auf Widerstand in der Bevölkerung – besonders bei den Naturschützern. In Baden-Württemberg kam es bereits zu mehreren Bürgerentscheiden; bei fast allen wurden die WKA im Wald abgelehnt. Teufel ging auch auf das neue Beschleunigungsgesetz ein. Demnach sind keine Umweltverträglichkeitsprüfung, keine artenschutzrechtliche Prüfung und keine Prüfung des Grundwasserschutzes mehr erforderlich. Für unseren schönen Wald am Weißen Stein und am Hohen Nistler wäre das fatal.
Nächstes Treffen am 14.08.25 um 19.30 Uhr in Müllers Weinstube (ausnahmsweise). Kontakt: karin.reinhard12@gmail.com, Spendenkonto: DE96 6709 2300 0033 3033 27
Dr. R. Kraft