Bei sommerlichen Temperaturen, starkem Wind und einer der härtesten Strecken im internationalen Triathlon-Kalender stellte sich Andris Rodewald von der ASG Hockenheim am 17. Mai 2025 dem legendären Ironman Lanzarote. Die Herausforderung: 3,8 Kilometer Schwimmen im offenen Meer, 180 Kilometer Radfahren über die windgeplagten Vulkanstraßen der Insel und zum Abschluss ein Marathon über 42 Kilometer entlang der sonnenbeschienenen Strandpromenade von Puerto del Carmen.
Rodewald meisterte diese extreme Langdistanz in einer Gesamtzeit von12 Stunden und 24 Minuten, was ihm Platz 36 in seiner Altersklasse und Platz 350 im Gesamtklassement einbrachte. Allein der Radpart erforderte aufgrund des beständigen Gegenwinds und der vielen Höhenmeter über sieben Stunden Fahrzeit – rund zwei Stunden länger als bei seinen bisherigen Langdistanzen.
„Die ersten zwei Stunden auf dem Rad war ich einfach nur beeindruckt von der atemberaubenden Landschaft“, berichtet Rodewald. Doch je länger die Fahrt durch die karge Vulkanlandschaft des Timanfaya-Nationalparks dauerte, desto mehr wurde klar: Das wird ein harter Tag. Ein Highlight auf dem Rad war der Blick vom Mirador del Río auf die Nachbarinsel La Graciosa – ein Moment der Ruhe im ansonsten kräftezehrenden Kampf gegen Naturgewalten.
Das Schwimmen im Meer, vor dem er im Vorfeld aufgrund möglicher Wellen Bedenken hatte, entwickelte sich überraschend positiv: „Es hat richtig Spaß gemacht“, so der Hockenheimer. Trotz der langen Belastung fand Rodewald nach dem zweiten Wechsel wieder „schnelle Beine“ und konnte den abschließenden Marathon in starken 3 Stunden und 43 Minuten absolvieren.
Begleitet wurde das Event von einer großartigen Atmosphäre vor Ort. Zahlreiche Zuschauer säumten die Promenade von Puerto del Carmen, jubelten im Zielbereich und feuerten die Athleten an. Auch auf der Radstrecke motivierten gut gelaunte Helfer und Einheimische in den kleinen Dörfern entlang der Route.
Der Zieleinlauf am Playa Grande war für Rodewald ein emotionaler Moment: „Das war der bisher schönste Sport-Tag meines Lebens“, sagt er rückblickend. „Ein echter Abenteuer-Triathlon, bei dem der Zieleinlauf nach dem Kampf gegen Berge, Wind und Sonne im Mittelpunkt steht.“
Mit dem klar definierten Ziel „Ankommen“ im Kopf und dem Stolz eines Finishers im Herzen, kehrt Andris Rodewald von einem der anspruchsvollsten Triathlons der Welt zurück – und hat dabei nicht nur sportlich, sondern auch menschlich Großes geleistet. (hk)