Am Donnerstag vergangener Woche konnten Kinder und Jugendliche, die jünger als 18 Jahre alt sind, an der U18-Wahl teilnehmen und ihre (Zweit-) Stimme abgeben.
Hierfür hatte sich das Jugendhaus vorab als offizielles Wahllokal für die U18-Wahl registriert. Unterstützung bei der Durchführung erhielt das Jugendhaus auch durch die Gemeinde. Es wurden eine Wahlurne sowie eine Wahlkabine bereitgestellt, wofür sich das Jugendhaus nochmals bedankt. Hierdurch konnte in einem gewissen Maß eine Authentizität hergestellt werden und die jungen Menschen eine Vorstellung erhalten, wie es in den Wahllokalen am 23.02.2025 aussehen wird.
Durch die Wahl eröffnete sich unter anderem auch die Möglichkeit, die Wahlrechtsgrundsätze mit den jungen Menschen zu besprechen. Gerade der Grundsatz, dass eine Wahl geheim ist, konnte sehr anschaulich verdeutlicht werden und so ein Beitrag zur Demokratiebildung erfolgen.
Auch wenn Minderjährige bei der Bundestagswahl nicht teilnehmen können und die U18-Wahl keine Relevanz für den Bundestag hat, gibt es jungen Menschen eine gewisse Möglichkeit zur politischen Teilhabe, denn auch sie haben eine Meinung. Zudem bot die U18-Wahl einen Anlass, um über Politisches zu sprechen und zu diskutieren.
Im Jugendhaus haben insgesamt 22 Kinder und Jugendliche gewählt, wobei zwei Stimmen ungültig waren.
Bundesweit wählten in 1.812 Wahllokalen 166.443 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.
Was ist die U18-Wahl?
Bei der Bundestagswahl darf man erst ab 18 Jahren wählen. Um die Meinung von Kindern und Jugendlichen zu repräsentieren, gibts die U18-Wahl. Die Wahl soll zeigen, dass auch jüngere Menschen ein Interesse an Politik und politischer Mitbestimmung haben.
Wählen konnten alle Minderjährigen, die sich in Deutschland aufhalten.
Damit ist es allen jungen Menschen unter 18 Jahren möglich, ihre Interessen zeigen und ihre Stimme abgeben. Natürlich gilt das Prinzip der Freiwilligkeit: Wer wählen wollte, konnte dies tun, aber natürlich war es auch vollkommen in Ordnung, wenn Kinder und Jugendliche ihre Stimme nicht abgeben wollten. Die Kinder und Jugendlichen mussten (natürlich) selbst wählen.
Die Ergebnisse der U18-Wahl sind nicht repräsentativ. Sie fand bundesweit einige Tage vor der Bundestagswahl (zwischen dem 07. und 14. Februar) statt.
Die U18-Wahlen sind ein Projekt politischer Jugendbildung, welches es schon seit 1996 gibt.
Wer fördert die U18-Wahlen?
Die U18-Wahl wurde vom Landesjugendring ins Leben gerufen. Die Koordinierung wird auf Bundesebene vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und von der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) gefördert.
Landeskoordinierende für Baden-Württemberg sind der Landesjugendring Baden-Württemberg e. V. und im Speziellen für den Raum Heilbronn der Stadt- und Kreisjugendring Heilbronn e. V.
Die U18-Wahl lebt auch vom großen Einsatz aller Beteiligten, da in die Vorbereitung dieser sehr viel ehrenamtliche/ freiwillige zusätzliche Arbeit einfließt.
Wer sich näher mit der U18-Wahl beschäftigen möchte, findet viele weitere Informationen auf deren Homepage www.u18.org.
Wahlergebnisse
Insgesamt nahmen im Jugendhaus Talheim 22 Kinder und Jugendliche an der U18-Wahl teil, wobei zwei Stimmzettel ungültig waren.
Die meisten Stimmen erhielt die AfD (13 Stimmen), gefolgt von der CDU mit insgesamt 3 Stimmen.
Jeweils eine Stimme erhielten folgende Parteien: Die Linke, Grüne, Die PARTEI sowie BSW. Die Leerung der Wahlurne sowie das Auszählen der Stimmen erfolgte durch die Jugendhausleitung und wurde von jeweils zwei Personen beaufsichtigt.
Am Montag, den 13. Februar, wurde auch offiziell bekannt geben, wie die Kinder und Jugendlichen bundesweit gewählt haben (siehe Darstellung). Zudem veröffentlichte der Stadt- und Kreisjugendring Heilbronn e. V. auch unter anderem die Wahlergebnisse des Wahlbezirks 266 Neckar-Zaber, zudem auch Talheim gehört. In diesem gaben insgesamt 142 junge Menschen ihre Stimme ab. Hier erhielt die AfD 22,6 % der Stimmen. Zweitstärkste Partei mit 20,4 % wurde Die Linke. SPD und Grüne erreichten jeweils 14,6 %. Die CDU erhielt 11,6 % der Wählerstimmen. Folgende Parteien konnten die Fünfprozenthürde nicht erreichen: Tierschutzpartei (4,4 %), BSW (4,4 %), FDP (3,7 %), Sonstige (3,6 %).