Auch in den kommenden Jahren wird der Eigenbetrieb Tuttlinger Hallen wieder ein anspruchsvolles und vielfältiges kulturelles Programm anbieten, das die Stadt auch weiter finanziell subventionieren wird. Einstimmig gab der Verwaltungsausschuss am Montag die Empfehlung, den formellen Kulturauftrag an die Halle zu verlängern. Kritisch wurde allerdings festgestellt, dass die Besuchereinbrüche seit Corona noch nicht komplett ausgeglichen sind. In der Gesamtbilanz gelang es im zurückliegenden Jahr, das Minus aus dem Hallen-Kulturprogramm zum Teil aus den Überschüssen des Honberg-Sommers auszugleichen.
„Kultur ist keine kommunale Pflichtaufgabe“, so Hallen-Geschäftsführer Michael Baur, „für unser Gemeinwesen aber äußerst wichtig.“ Wie sehr sie fehlen kann, sei besonders zu Corona-Zeiten deutlich geworden – zumal mit Kultur immer auch Begegnungen verbunden seien.
Dennoch: Die Einbrüche durch Corona sind bis heute spürbar – vor allem bei den Abos. Zwar stieg die Zahl der Einzelverkäufe etwas, im Endeffekt ist die Talsohle aber noch nicht ganz überwunden. So blieben etwa bei der „Tuttlinger Krähe“ in diesem Jahr Plätze frei. Insgesamt wurden für die Stadthalle 2024 32 949 Karten verkauft (davon 11 949 für Eigenveranstaltungen), für die Angerhalle 4 119 und für den Honberg-Sommer 15.008. Alles in allem, so Baur, seien daher die Rückgänge bei den Abos noch verkraftbar: „Es ist bei weitem nicht so dramatisch wie in anderen Städten.“ Unterm Strich stand 2024 in der Stadthalle ein Minus aus der Programmarbeit von knapp 47 000 Euro. Pro Ticket schoss die Stadt 3,93 Euro zu. Das ist nur unwesentlich mehr als die 45 000 Euro im Jahr 2023 (pro Ticket 3,61 Euro).
Rechnet man alle Veranstaltungen des Eigenbetriebs zusammen, blieb 2024 aus dem Veranstaltungsgeschäft ein Minus von 39 000 Euro. Verbessert wurde dies vor allem durch den Honberg-Sommer, der ein Plus von 25 000 Euro erwirtschaftete. Das glich auch den Verlust aus der Angerhalle (Minus 7000 Euro) sowie aus Sonderveranstaltungen wie Sommer im Park oder Nachtkultour (Minus 10 000 Euro) aus.
Vor diesem Hintergrund gab der Verwaltungs- und Finanzausschuss die Empfehlung, auch in den kommenden Jahren den Kulturauftrag zu erteilen und den eingeschlagenen Weg in der Programmgestaltung fortzuführen. So soll es wieder jährlich bis zu sieben Konzerte, fünf Sprechtheater, fünf Literaturveranstaltungen sowie die Bühne im Anger, die Tuttlinger Krähe und den Honberg-Sommer geben. Über die Ergebnisse wird der Gemeinderat wieder jährlich informiert – so dass er gegebenenfalls auch finanziell nachjustieren kann, falls es die finanzielle Lage erforderlich machen sollte.